"Wir haben den Pass mit der Innenseite gelehrt, leider haben wir dem Nachwuchsspieler, salopp gesagt, auch die Unterhosen gebügelt", sagte Rettig im Interview mit der Augsburger Allgemeinen. Die Spieler haben in Rettigs Augen in den Nachwuchsleistungszentren das "Rundum-Sorglos-Paket gebucht und wir haben vergessen, ihn am realen Leben teilnehmen zu lassen".
Aufgrund dessen dürfe man sich in Deutschland nicht wundern, "dass uns Typen fehlen, wenn 16-Jährige nach Medienschulungen gestelzte Worthülsen von sich geben und nichtssagend und konturlos werden".
Rettig fordert dazu auf, mehr auf die Persönlichkeitsentwicklung der Spieler zu achten. "Wir brauchen wieder Typen mit Ecken und Kanten, ein Spieler darf mal rebellisch und laut werden. Sprechen mehr Spieler, wie ihnen der Mund gewachsen ist und liefern Substanzielles, würden sich die Medien auch nicht mehr so gezielt auf einzelne Aussagen stürzen", glaubt der 55-Jährige.