"Die größte Herausforderung"

SID
Wolfgang Niersbach will mit dem DFB seinen Beitrag zur Flüchtlingssituation leisten
© getty

Für DFB-Präsident Wolfgang Niersbach ist der Zustrom der Millionen Flüchtlinge nach Europa und Deutschland die "größte Herausforderung seit der Wiedervereinigung". Der Chef des DFB nahm deshalb vor allem die Politik in die Pflicht.

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"Wir als Fußball können einen Beitrag leisten, die entscheidenden Weichen muss aber die Politik stellen", sagte der 64-Jährige am Dienstag in St. Julian's (Malta): "Niemand kann sagen: 'Das geht mich nichts an, und ich habe damit nichts zu tun, das ist weit weg.' Es muss jeden interessieren, dieses Thema in den Griff zu bekommen."

Der DFB engagiert sich über die Initiative "1:0 für ein Willkommen", an der auch die Bundesregierung und die Europäische Fußball-Union (UEFA) beteiligt sind. Vom Verband erhalten die 1400 Amateurvereine, die Flüchtlingen Fußballangebote machen, bis 2019 jährlich (mindestens) 300.000 Euro für Maßnahmen und Projekte.

"Nicht alles perfekt"

"Mit Sicherheit ist nicht alles perfekt. Aber die Botschaft '1:0 für ein Willkommen' wird gelebt - und das ist von enormer Bedeutung", sagte Niersbach: "Nur mit Geld kann man das Problem nicht lösen. Auch wenn wir das doppelte zahlen würden, würde noch jemand sagen, es sei zu wenig."

Noch habe der Amateurfußball keine Probleme mit der Nutzung von Sportstätten, die als Auffangstationen für Flüchtlinge genutzt werden. "Wir haben das eher von anderen Sportarten wie Handball gehört", sagte Niersbach, der am 23. September beim jährlichen Informationsaustausch im Bundeskanzleramt mit Kanzlerin Angela Merkel sowie Staatsministerin Aydan Özoguz über diese Thema sprechen wird.

"Freue mich" auf Rummenigge'

Zudem hat er die vorläufige Berufung von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge (59) ins Exekutivkomitee der UEFA ausdrücklich begrüßt. "Ich würde mich freuen, wenn ich mit Kalle gemeinsam reisen könnte. Ich verstehe mich sehr gut mit ihm", sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Dienstag in St. Julian's (Malta), wo Rummenigge am Donnerstag und Freitag "Premiere" feiert.

Der Vorstandsvorsitzende des Rekordmeisters reist in seiner Funktion als Chef der Klub-Vereinigung ECA erstmals zu einer Sitzung des UEFA-Exekutivkomitees, das sich im März per Grundsatzentscheidung des UEFA-Kongresses für externe Interessenvertreter geöffnet hatte. Ob Rummenigge dabei bleiben darf, entscheiden die 54 UEFA-Verbände im kommenden Jahr bei der Abstimmung über die nötige Anpassung der Statuten.

Niersbach sitzt seit 2013 im UEFA-Exko, seit dem vergangenen März vertritt er die UEFA und den DFB zudem im Exekutivkomitee des Weltverbands FIFA.Zur anstehenden Champions-League-Saison sagte er: ""Die Champions League ist ein 10.000-Meter-Lauf. Der wird nicht in der Vorrunde, sondern auf der Zielgeraden gewonnen."

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