"Wäre wieder Stürmer Nummer eins geworden"

Von Marco Nehmer
Der 28-Jährige ist der Meinung, dass er sich auch unter Guardiola irgendwann durchgesetzt hätte
© getty

Neu-Florentiner Mario Gomez ist überzeugt, dass er sich seinen Stammplatz im Angriff des FC Bayern im Laufe der kommenden Saison zurückerkämpft hätte, wenn er in München geblieben wäre. Es sei schwer, den Triple-Sieger zu verlassen - doch die italienische Kultur und der Enthusiasmus steigern seine Vorfreude auf den AC Florenz.

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"Vor drei Jahren war ich laut Trainer van Gaal Stürmer Nummer vier. Am Ende wurde ich Torschützenkönig", sagte Gomez im "Kicker"-Interview und spekulierte: "In dieser Saison wäre ich wahrscheinlich als Stürmer Nummer zwei in die Saison gegangen. Ich bin davon überzeugt, dass ich mir meinen Platz zurückgeholt hätte."

Trotzdem sei der Abgang unvermeidlich gewesen. "Der Verein hat eine andere Philosophie mittlerweile, einen neuen Trainer, der viel auf kleine, wendige Spieler setzt", so der 28-Jährige über die Neuausrichtung unter Trainer Pep Guardiola. Der Verein hätte "nicht unbedingt den sehnlichen Wunsch" gehabt, ihn zu halten.

"Nicht einfach, die beste Mannschaft der Welt zu verlassen"

"Klar, es ist nicht einfach, die beste Mannschaft der Welt zu verlassen. Bayern wird den Fußball in Europa in den nächsten Jahren dominieren", so Gomez über seinen Abschied, doch er habe "nullkommanull Wut", da Stürmer bei den Bayern auch in der Vergangenheit immer wieder aussortiert worden seien. Bei Giovane Elber, Roy Makaay und Luca Toni verfuhr der Rekordmeister vergleichbar.

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"Als klar war, dass ich den Verein verlasse, habe ich entschieden, dass es für mich Florenz gibt oder ich bleibe bei Bayern. Ich wollte nicht pokern", erklärte der Nationalstürmer über seinen jetzt erfolgten Abgang in die Toskana. Und er fühlt sich bestätigt: "Ich war überwältigt von dem Empfang."

"Gänsehaut pur" vor 25.000 Tifosi

"Ich bin die Treppe hochgekommen aufs Feld und dann war da diese lila Wand. Es war der Wahnsinn. Ich hatte Gänsehaut pur", so Gomez über seine Vorstellung vor 25.000 Tifosi im Stadio Artemi Franchi. "Das wünscht sich jeder Spieler."

"Als ich die Entscheidung traf, habe ich mir die Mannschaft angeschaut, wie sie spielt. Und das hat mir gefallen, weil sie für italienische Verhältnisse sehr offensiv spielt", sagte der frühere Stuttgarter über die sportliche Perspektive beim Europa-League-Teilnehmer. Generell sei diese aber nicht ausschlaggebend gewesen.

"Viele haben gesagt, nach Italien kannst du im Moment nicht gehen", so Gomez über das vermeintlich sinkende Niveau der Serie A. Doch gehe es nicht nur ums Geschäft bei seiner Entscheidung: "Der Fußball bietet uns die Chance, andere Kulturen kennenzulernen. Ich mag Italien als Land, die Sprache ist für mich die schönste überhaupt."

Mario Gomez im Steckbrief