Der König ist tot, es lebe der König!

Von Benjamin Wahlen
Ebbe Sand, Grafite, Jan Koller und Arie van Lent - ihre Namen standen vor allem für Tore
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Marcio Amoroso

Es war ein Paukenschlag. Wie gebannt schaute die ganze Bundesliga nach Dortmund, als die Borussia vor der Saison 2001/2002 die Verpflichtung von Marcio Amoroso dos Santos verkündete.

Der BVB musste sich damals, nach den titelreichen Jahren von 1994-1996, fünf Spielzeiten lang der Übermacht des FC Bayern fügen. Um dem entgegenzuwirken, griff man in Dortmund so tief in die Tasche, wie es zuvor noch kein Bundesligist getan hatte. Bei der Ablösesumme für Amoroso sprengte der BVB die magische Grenze von 50 Millionen Mark.

Otto Rehhagel sagte einmal: "Geld schießt keine Tore." Das genaue Gegenteil war bei Amoroso der Fall. Schon in seiner ersten Saison holte sich der Brasilianer mit 18 Toren die Torjägerkrone und schoss den BVB zur Meisterschafft sowie ins UEFA-Pokal-Finale.

So schnell der Stürmer mit italienischem Pass aber aufgestiegen war, so rapide kam auch sein Absturz. Zu Beginn der folgenden Saison warf ihn zunächst eine Achillessehnenverletzung für fast sechs Monate zurück. Nach einem komplizierten Heilungsverlauf kehrte er zwar in den BVB-Kader zurück, absolvierte in der Rückrunde aber kein Spiel mehr über 90 Minuten.

Als er sich in der Saison 2003/2004 erneut verletzte, kam es zum Eklat. Weil Amoroso den Heilungsverlauf seiner Verletzung in der Heimat beschleunigen wollte, wurden öffentliche Debatten zwischen dem Stürmer und den Offiziellen des BVB geführt. Am 01.04.2004 wurde sein Vertrag in beiderseitigem Einverständnis aufgelöst.

Nachdem er seine Zelte in Malaga, Sao Paulo, Mailand und Thessaloniki aufgeschlagen hatte, beendete Amoroso seine Karriere im Jahre 2009 in Brasilien. Während ihm zwischenzeitlich sechs "T-Mobile"-Geschäfte gehörten, ist er mittlerweile in der Baubranche tätig.

Marek Mintal

Marek Mintal gehörte zu den torgefährlichsten Mittelfeldspielern seiner Zeit. Der Slowake, der "das Phantom" genannt wurde, weil er 90 Minuten lang völlig abgemeldet sein konnte und am Ende dennoch das entscheidende Tor schoss, wechselte im Juni 2003 zum damaligen Zweitligisten 1. FC Nürnberg.

Dort bestätigte er seine guten Leistungen aus der Slowakei und wurde sofort zum Leistungsträger und Liebling der Club-Fans.

Schon in seiner ersten Saison holte er mit 18 Treffen die Torjägerkrone der 2. Liga und stieg mit Nürnberg in die Bundesliga auf. Nachdem er zuvor zweimal in der Slowakei und in der 2. Bundesliga Torschützenkönig war, schloss Mintal nahtlos an diese Leistungen an und sicherte sich auch im Oberhaus die begehrte Trophäe für den besten Knipser.

Besonders gefürchtet war damals die Slowaken-Connection des Clubs. Zusammen mit Landsmann Robert Vittek bildete Mintal ein kongeniales Offensiv-Duo, das Nürnberg einige Jahre in der Bundesliga halten konnte.

Zwischen den Jahren 2004 und 2007 musste Mintal dann immer wieder mit Verletzungen kämpfen, brach sich sogar mehrfach den Mittelfuß und fand nie zu alter Stärke zurück. 2011 entschied er sich dann nach acht Jahren in Nürnberg für einen Wechsel zu Hansa Rostock.

Nur ein Jahr später zog es ihn wieder zurück nach Nürnberg, wo er zunächst als Führungsspieler der zweiten Mannschaft tätig war und parallel die U-21-Nationalmannschaft der Slowakei übernahm. Mittlerweile assistiert er Michael Wiesinger und Armin Reutershahn bei der Betreuung der Bundesligamannschaft des Clubs.

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