Problemfälle und Trumpfkarten

Von Fatih Demireli
Müssen noch Baustellen schließen: Sami Hyypiä (l.) und Rudi Völler
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Defensives/zentrales Mittelfeld

Neuzugänge: Keine.

Abgänge: Hajime Hosogai (Hertha BSC), Nicolai Jörgensen (FC Kopenhagen)

Offene Position: Keine. Auch wenn es Abgänge auf dieser Position gab, hat Bayer keinen akuten Bedarf für das Zentrum, da positionsfremde Spieler helfen können.

Die Situation: Die Dreierkette im Mittelfeld hat sich bei Bayer mehr als etabliert. Simon Rolfes, Lars Bender und Stefan Reinartz gehen mit einem großen Vorsprung in die neue Saison. Mit ihnen steht das Bayer-Korsett, wobei Bender wieder die wichtigste Rolle einnehmen wird. Der Nationalspieler ist nicht nur die Schaltzentrale im Zentrum, sondern nach dem Schürrle-Abgang mehr denn je das Gesicht der Bayer-Truppe.

Ansonsten hat der Werksklub hie und da "ausgemistet". Nicolai Jörgensen konnte sich nicht durchsetzen und geht zurück nach Dänemark, Hosogai zieht es nach Berlin. Rotationsmöglichkeiten bestehen wie schon in der Vorsaison dank der Allrounder Gonzalo Castro und Jens Hegeler. Youngster Dominik Kohr könnte nach vier Bundesliga-Auftritten in der letzten Saison ebenfalls öfter zum Zuge kommen, zumal auch der 19-Jährige vielseitig einsetzbar ist.

Offensives Mittelfeld/Außenbahnen

Neuzugänge: Heung-Min Son (Hamburger SV), Robbie Kruse (Düsseldorf)

Abgänge: Andre Schürrle (FC Chelsea), Michael Ortega (Ziel unbekannt), Carlinhos (Desportivo Brasil)

Offene Positionen: Die Schürrle-Nachfolge wurde schnell geklärt. Aufgrund der Mehrfachbelastung könnte noch eine zusätzliche Option verpflichtet werden.

Die Situation: Den wichtigsten Abgang gab es auf der Außenbahn mit dem erwarteten Verkauf von Andre Schürrle, doch Bayer bewerkstelligte mit dem gleichzeitigen Kauf von Heung-Min Son einen verhältnismäßig weichen Übergang. Son ist ein Alleskönner, hat auch beim HSV schon alle Positionen in der Offensive bekleidet, die linke Seite, die Schürrle gehörte, allerdings eher selten. "Wir brauchen schnelle Spieler für unser System", sagt Rudi Völler. Son ist schnell, torgefährlich und sollte eine neue Note, das etwas Unkonventionelle, ins Leverkusener-Spiel bringen.

Wunschkandidat Kevin de Bruyne, der ähnlich veranlagt ist, bleibt bei Chelsea. Auf den Außenpositionen ist Bayer dennoch üppig besetzt, mit Gonzalo Castro, Sidney Sam, Youngster Karim Bellarabi und den Neuzugängen Kruse und eben Son sowie Allrounder Jens Hegeler hat Sami Hyypiä viele Möglichkeiten. Gerade von Sam, der sich neuerdings Nationalspieler nennen darf, ist ein Sprung nach vorne zu erwarten. Noch mehr Einsatzzeit, noch mehr Verantwortung, noch mehr Druck.

Trotz der guten Auswahlmöglichkeiten ist nach dem de-Bruyne-Verbleib in London nicht ausgeschlossen, dass noch ein Spieler für die Offensive kommt und die Rotationsmöglichkeiten erhöht. Keine Rolle spielen mehr Ortega, dessen Vertrag abgelaufen ist und der sich während der Leihphase in Bochum nicht für höhere Aufgaben empfehlen konnte, sowie Carlinhos, der in Regensburg alle Positionen spielte und mitunter gefiel. Bayer hat nach wie vor eine Kaufoption. Ob sie gezogen wird, ist aber mehr als fraglich.

Torhüter: Ein neuer Backup

Abwehr: Die größte Baustelle

Mittelfeld: Gesetzte Dreierreihe und Son

Sturm: Die neue Trumpfkarte