Und das spricht entgegen einiger anderer Meinungen nicht für die Qualität der Liga. Die endlose Geschichte nimmt sich lediglich eine nächste Fahrt im Kreis, die Dramatik wirkt aufgesetzt.
Zu wenig Konstanz Borussia Mönchengladbach hat in dieser Saison noch kein einziges Mal zwei Spiele in Folge gewonnen. Vielleicht klappt es nach dem 1:0 gegen Augsburg nun kommende Woche beim VfL Wolfsburg ja mal. Trainer Lucien Favre hat den Weggang seiner Achse (Dante-Neustädter-Reus) immer noch nicht in dem Maße kompensieren können, dass man der Borussia Ausgewogenheit attestieren könnte. Immerhin bieten die Heimauftritte jetzt eine gewisse Routine, zuletzt wurde viermal in Folge 1:0 gewonnen. Und kleine Fortschritte sind auch im Spiel der Mannschaft zu erkennen.
Der Hamburger SV ist die Unkonstante schlechthin, mit einem Spektrum vom 4:1 in Dortmund bis hin zum 2:9 bei den Bayern - flankiert von ihren kleinen Brüdern: Einem 3:1 gegen Schalke und einem 1:5 in Hannover. Trainer Thorsten Fink hat mit einer Randnotiz nach der anderem zu kämpfen, manche macht er sich auch selbst. Wie eklatant das Gefälle selbst in einer Partie sein kann, bewies der Auftritt gegen Düsseldorf eindrucksvoll.
Eine ganz starke Anfangsphase mit zwei Toren und einem zu vermutenden ruhigen Nachmittag wich nach der Pause ängstlicher Hektik. Und das nur, weil Aufsteiger Düsseldorf plötzlich die gegnerische Spielhälfte für sich entdeckte. Dass dem HSV lächerliche zwei Punkte auf Platz vier fehlen, mutet nicht nur eigenartig an. Es ist eigenartig.Bundesliga Spielplaner - Der Tabellenrechner von SPOX.com
Warten auf Fehler der anderen Man kann nicht gleich von spanischen Verhältnissen sprechen, nur weil sich mit den Bayern und Dortmund zwei Klubs real-barcaesk vom großen Rest abgesetzt haben. Denn dafür müssten die Teams dahinter auch noch so etwas wie Konstanz und überdurchschnittliches Können mitbringen. Zunächst national, später dann international.
Da hat die Bundesliga in den letzten zehn Jahren aber ziemlich versagt, selbst mit deutlich besser austarierten Teams als den derzeitigen Anwärtern.
Dass der Vergleich mit der Primera Division in der Beziehung gewaltig hinkt, zeigt der Vergleich: So stellte Spanien mit drei verschiedenen Klubs - Valencia, Sevilla und Atletico Madrid - die Hälfte aller Europa-League-Sieger der letzten Dekade. Die Qualität jenseits von Barca und Real scheint in Spanien also durchaus noch zu stimmen.
Von der Bundesliga kann man das mit Blick auf die Historie und den Eindrücken aus der aktuellen Spielzeit kaum behaupten. Momentan bestimmt das Leistungsvermögen der Klubs den Wettbewerb, sondern vielmehr das Profitieren von Fehlern anderer.
Kein Vorwurf an Freiburg und Frankfurt Dem SC Freiburg und Eintracht Frankfurt ist im Kampf um Europa dabei keinerlei Vorwurf zu machen. Freiburg spielt eine tolle Saison, zuletzt wurden mit Gladbach, Hamburg und Hannover gleich drei unmittelbare Konkurrenten besiegt. Die beiden Niederlagen von Stuttgart werden zeigen, wie sehr das Team gefestigt ist und auch mit Rückschlägen in der heißen Phase umgehen kann. Und: Es droht für die kommende Saison der Ausverkauf fast der kompletten Offensive.
Frankfurt hat sich durch einen verdienten Sieg gegen Schalke selbst wieder auf Kurs gebracht und dabei ein wenig an den teilweise berauschenden Stil der Vorrunde angeknüpft.
Schalke selbst konnte wegen der langfristigen Ausfälle von Korsettstangen wie Papadopoulos, Afellay, Huntelaar, teilweise auch Jones und Farfan, seinen Nimbus als dritte oder vierte Kraft nicht wie gewohnt unter Beweis stellen. Andernfalls wäre sehr wahrscheinlich wenigstens die Frage um den möglichen vierten Champions-League-Vertreter schon geklärt.
So aber reihen sich die Königsblauen ein in die Meute und müssen zittern. Wenigstens bleibt der Trost, es angesichts des Restprogramms mit Hamburg (H), Gladbach (A) und Freiburg (A) selbst in der Hand zu haben und das Zünglein an der Waage zu spielen. Dazu kommt noch ein Heimspiel gegen den VfB Stuttgart.
50 Punkte sollten die Mindestanforderung sein Die Schwaben mussten sich unter der Woche beinahe dafür entschuldigen, ins DFB-Pokalfinale eingezogen zu sein. Damit ist der Startplatz in der letzten Qualifikationsrunde zur Europa League schon mal sicher. Eine gewisse Empörung darüber war latent zu vernehmen. Der VfB spielt gewiss eine farblose Saison und steht zu Recht auf Rang 13. Dazu kam im Pokal eine überdurchschnittlich wohlwollende Auslosung.