Rolfes: "Das Theater beeinflusst uns nicht"

Von Für SPOX in Bremen: Stefan Rommel
Simon Rolfes (r.) und Bayer Leverkusen zeigten in Bremen eine sehr ansprechende Leistung
© Getty

Beim Remis gegen Werder Bremen hat Bayer Leverkusen aufsteigende Form gezeigt. Kapitän Simon Rolfes erklät, wie die Werkself in den kommenden Wochen noch besser wird, was er vom Theater um Michael Ballack hält und dass Andre Schürrle ganz entspannt mit seinem kleinen Leistungstief umgehen soll.

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Frage: Herr Rolfes, wie haben Sie das 1:1 bei Werder Bremen gesehen?

Simon Rolfes: Es war ein gutes Spiel von uns und auch für die Zuschauer sehr unterhaltsam. Die Fans haben Bremen am Leben gehalten. Die waren stehend k.o., weil wir in der zweiten Halbzeit permanent versucht haben, sie zu pressen und unter Druck zu setzen. Das haben wir auch geschafft, anders als noch in der ersten Halbzeit. Das ist ein positiver Punkt: wir haben es geschafft, während eines Spiels eine Entwicklung zu durchzumachen. Wir haben etwas umgestellt und hatten dann Tempo drin und guten Angriffsfußball gespielt.

Frage: War das eins der besten Spiele von Bayer in dieser Saison?

Rolfes: Wir haben auch schon einige andere gute Spiele geliefert, zum Beispiel das Heimspiel gegen Dortmund. Gegen Bremen war verdammt viel Tempo drin, wir haben mit Leidenschaft nach vorne gespielt. Insofern war das schon ein richtig gutes Spiel.

Frage: Ist die offensivere Ausrichtung der zweiten Halbzeit der Weg, den Bayer weiter gehen sollte?

Rolfes: Das ist auf jeden Fall unsere Stärke. Wir müssen uns da noch weiterentwickeln und alles in die Waagschale werfen. Dann hat man gesehen, dass andere Mannschaften auch ihre Probleme bekommen. Über den Ballbesitz muss man den Gegner müde spielen, um am Ende dann die Chancen zu bekommen. Bremen hat da gut dagegen gehalten, deshalb ist es dieses Mal nicht so aufgegangen.

Frage: Gegen Mainz war die erste Halbzeit gut, in Bremen die zweite. Kommt die Mannschaft langsam an ihr Leistungsvermögen?

Rolfes: Wenn wir weiter so nach vorne Fußball spielen, werden wir bald auch noch kombinationssicherer. Aber man hat gegen Bremen schon deutlich mehr Abläufe gesehen. Das müssen wir weiter ausbauen. Wir sind auf dem richtigen Weg.

Frage: Denken Sie, dass es nach diesem sehr ordentlichen Spiel jetzt endlich auch wieder ruhiger im Umfeld wird? Es war ja ein ziemliches Theater in den letzten Tagen...

Rolfes: Man gewöhnt sich daran... Es ist schon seit längerer Zeit Unruhe wegen allen möglichen Sachen. Aber es beeinflusst uns als Mannschaft nicht.

Frage: Dr. Michael Becker mutmaßt, dass sein Schützling Michael Ballack derzeit als Sündenbock herhalten muss. Wie haben Sie das aufgenommen?

Rolfes: Überhaupt nicht, weil ich davon nichts gelesen habe. Da muss man bei ihm selbst nachfragen. Ich konzentriere mich auf das, was auf dem Rasen passiert und nicht um das ganze Drumherum. Deswegen brauche ich das auch nicht zu kommentieren - weil ich mich sonst ja doch damit beschäftigen müsste.

Frage: Hat Rudi Völler bei Ihnen als Kapitän mal nachgefragt, wie die Stimmung in der Mannschaft ist?

Rolfes: Nein, ich habe darüber nicht mit ihm gesprochen.

Frage: Andre Schürrle wirkt derzeit so, als wolle er zu viel auf einmal und verkrampft dann ein wenig. Können Sie ihm als erfahrener Spieler da unter die Arme greifen?

Rolfes: Solche Phasen sind ganz normal. Er hat in seinen jungen Jahren eine ganz steile Karriere hinter sich, momentan ist eben eine Phase, in der es mal nicht so gut läuft und durch die man sich durchkämpfen muss. Das hat jeder Spieler schon erlebt. Deswegen kann er da ganz entspannt bleiben. In Bremen hat er viel für die Mannschaft gekämpft, irgendwann kommt dann auch die Leichtigkeit wieder zurück. Und wenn eine Mannschaft ein stabiles Gebilde ist, ist es für einen jungen Spieler deutlich einfacher, da auch wieder rauszukommen.

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