BVB setzt auf Trotzreaktion

SID
In der Liga will Borussia Dortmund seinen Höhenflug gegen die Lauterer fortsetzen
© Getty

Fünf Tage nach dem Europacup-K.o. will der deutsche Meister Borussia Dortmund in der Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern (So., 15.15 Uhr im LIVE-TICKER und auf Sky) so reagieren wie nach seinen anderen Champions-League-Spielen - mit einem überzeugenden Auftritt in der Bundesliga. Daran sollen auch die Verletzungssorgen nichts ändern.

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Der Europacup-K.o. und die harsche Kritik danach schmerzen noch immer, doch Borussia Dortmund setzt auf seine übliche Trotzreaktion in der Bundesliga. "Wir haben uns nie zugestanden, die Auswirkungen einer Niederlage ins nächste Spiel zu nehmen. Das werden wir auch diesmal nicht tun", sagte Trainer Jürgen Klopp mit Blick auf das erste Punktspiel nach dem Euro-Aus am Sonntag (gegen den 1. FC Kaiserslautern.

"Es war nicht der erste Rückschlag in den letzten Jahren", meinte der BVB-Coach weiter, "allermeistens waren die Reaktionen positiv." Bislang hat es der Titelverteidiger in der Tat meist hervorragend geschafft, von der Königsklasse auf die Bundesliga umzuschalten.

Vier überzeugende Heimsiege mit insgesamt 16:1 Toren gab es nach den letzten Champions-League-Spielen, zuletzt das 2:0 im Derby gegen Schalke 04. Nur nach dem Auftaktspiel gegen den FC Arsenal (1:1) hatte der BVB in Hannover eine 1:2-Niederlage kassiert.

Klopp mit Verletzungssorgen

Das am Ende peinliche 2:3 gegen Olympique Marseille am vergangenen Dienstag soll an diesem Trend nichts ändern. "Wir müssen nicht so tun, als wenn eine Niederlage in der Champions League die Spieler in der Nacht fünfmal weckt und eine Niederlage in der Bundesliga nur zweimal", sagte Klopp.

Die Kritik am sang- und klanglosen Europacup-Aus könne er zwar zum Teil nachvollziehen: "Wer das aber zu sehr kritisiert, schießt über das Ziel hinaus."

Mehr als die mentale Verfassung bereitet der körperliche Zustand seines Team dem Trainer Sorgen. Gegen Kaiserslautern fällt in Kapitän Sebastian Kehl wegen einer Augapfelprellung nach Sven Bender (Kieferbruch) und Moritz Leitner (Rippenbruch) ein weiterer Sechser aus.

Problemzone defensives Mittelfeld

Noch nicht sicher ist der Einsatz von Jungstar Mario Götze. "Er hat Probleme mit den Adduktoren. Wir wissen nicht, ob wir ihn einsetzen können", sagte Klopp.

Problemfeld Nummer eins ist aber das defensive Mittelfeld. "Den klassischen Sechser haben wir jetzt nicht, den können wir uns auch nicht basteln", meinte Klopp. Neben Ilkay Gündogan soll wie schon gegen Marseille der 33-jährige Toni da Silva spielen, "das ist Plan A", so Klopp. "Die Situation ist nicht toll, aber sie lässt uns eine Perspektive."

Schon nach dem Europapokal-Aus hatte Klopp erklärt, dass er keinen Knacks für die Bundesliga gefüchtet. "Denn wie die Ergebnisse in der Saison gezeigt haben, verstehen wir es, die Wettbewerbe zu trennen. Wir haben noch drei unglaublich wichtige Spiele bis zur Winterpause, und die wollen wir erfolgreich gestalten - unabhängig von der Champions League."

Kurz fordert Engagement

Der 1. FC Kaiserslautern gab hingegen unter der Woche die Ausleihe von Nicolai Jörgensen von Bayer 04 Leverkusen ab der Winterpause bekannt.

Trainer Marco Kurz fordert angesichts der klaren Außenseiterrolle umso mehr Einsatz auf dem Platz: "Wir können frei aufspielen und können durchaus was mitnehmen. Dazu müssen wir lebendig auftreten, Laufbereitschaft zeigen und bei Ballbesitz aktiver agieren." Gegen den BVB müssen die Lauterer auf Ilian Micanski, Jiri Bilek und Gil Vermouth verletzungsbeding verzichten.

Mittelfeldspieler Olcay Sahan ist dennoch optimistisch, Dortmund nicht mit leeren Händen zu verlassen: "Außer in Nürnberg haben wir auswärts bisher immer gut aufgespielt und gezeigt, dass wir auch gegen starke Mannschaften bestehen können. Wir wissen, wo unsere Stärken liegen und werden alles daran setzen, in Dortmund zu gewinnen."

Bereits im letzten Spiel zu Hause gegen Hertha BSC zeigten die Pfälzer eine ansprechende Leistung, vergaben vor dem gegnerischen Tor jedoch hochkarätige Chancen. Sahan hofft auf Besserung gegen den BVB: "Uns fehlt einfach das Quäntchen Glück. Wir müssen den Ball nur irgendwie ins Tor bringen, dann wird auch unsere Ausbeute besser werden."

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