Gipfeljagd mit Spaß und Jupp

Von Fatih Demireli
Der FC Bayern ist seit Sonntag im Trentino: Das Trainingslager dauert bis zum 9. Juli
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4. Wer schafft den Durchbruch?

Beim FC Bayern will man eigentlich nicht zurückblicken - ständige Vergleiche mit der Ära Louis van Gaal sollen nicht überstrapaziert werden. Dennoch sollte es auch in Sachen Kadernutzung eine Umdenke geben.

Heynckes will die Kaderbreite des FC Bayern aktiver nutzen als van Gaal, der nur im Notfall seine zementierte Top-Elf aufbrach, um frische Kräfte zu bringen. Der eine oder andere Name macht sich Hoffnung, in die Heynckes'sche Rotation zu rutschen.

Da wäre Toni Kroos, den Heynckes noch in Leverkusen kennen- und schätzen gelernt hatte. Doch die Position, die Heynckes für Kroos bei Bayer vorgesehen hatte, ist bei Bayern fest vergeben: Links ist Franck Ribery gesetzt.

Fraglich ist auch, ob Heynckes Kroos als zentralen Mittelfeldspieler vorsieht. Bastian Schweinsteiger ist im Zentrum gesetzt: Sollte es beim 4-2-3-1 bleiben, kämpfen um den Platz neben Schweinsteiger Kroos, Anatolij Tymoschtschuk, Luiz Gustavo, David Alaba und vielleicht sogar Arturo Vidal.

Eine Systemumstellung, die Heynckes in gewissen Spielen und Phasen nicht ausschließen will, könnte Kroos zu Gute kommen: Beispielsweise eine Raute im Mittelfeld. Doch auch da stellen sich wieder einige Konkurrenten auf.

Ein neues System würde auch Spielern wie Nils Petersen oder Ivica Olic in die Karten spielen. In einem 4-4-2 wären sie die idealen Partner für Mario Gomez. Petersen hat sich erst kürzlich vorsichtig für eine Doppelspitze ausgesprochen, doch ob die Grundformation der Bayern so aussehen wird, darf bezweifelt werden.

Interessant gestalten könnte sich der Konkurrenzkampf, wenn ab Mitte Juli Takashi Usami in den Kader stößt. Ein behutsames Aufbauen und Abwarten scheint beim Japaner, der von Gamba Osaka kommt, nicht der Fall zu sein.

Bayern-Präsident Uli Hoeneß spricht offen von der Möglichkeit eines Stammplatzes - und das nicht nur aus sportlicher Sicht.

Mit Usami würden die Bayern noch präsenter auf dem lukrativen asiatischen Markt: "Das wird uns nur dann was bringen, wenn der Spieler auch nachhaltig bei uns spielen wird", sagt Hoeneß. "Wenn Usami Stammspieler werden würde, was sich jeder wünscht, wäre das eine feine Sache."

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