Wer darf bleiben, wer muss gehen?

Von SPOX
Pander, Frings, Boll und Petit (v.l.): ihre Vertrage laufen im Sommer aus
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Werder Bremen

Torsten Frings (34, im Verein seit 2005)

Situation: Noch ist Frings der Chef auf dem Feld. Allerdings ist der Routinier längst nicht mehr unantastbar. Zudem halten sich hartnäckig die Gerüchte um sein Karriereende nach der Saison. Ein Job im Verein oder ein Abenteuer in einer zahlungskräftigen ausländischen Liga locken.

Tendenz: Auch wenn Spieler und Klub zuletzt zurückgerudert sind, stehen die Zeichen auf die Beendigung von Frings' aktiver Karriere bei Werder.

Sebastian Boenisch (24, im Verein seit 2007)

Situation: Der Linksverteidiger ist immer noch verletzt, hat in dieser Saison lediglich vier Pflichtspiele bestritten. Aber er bekleidet eine in Bremen traditionell schwierige Position und gilt dort immer noch als Lösung für die heikle Stelle hinten links.

Tendenz: Der Klub vertraut auf den ehemaligen U-21-Nationalspieler und wird wohl mit Boenisch verlängern.

Daniel Jensen (31, im Verein seit 2004)

Situation: Jensen war lange verletzt, hat danach aber auch den Anschluss nicht mehr geschafft. Vor seiner letzten Vertragsverlängerung spielte der Däne groß auf und erarbeitete sich einen gut dotierten Vertrag. Seitdem läuft aber fast gar nichts mehr.

Tendenz: Jensen wird Werder am Saisonende verlassen.

Dominik Schmidt (23, im Verein seit 2006)

Situation: Schmidt ist ein besonderer Fall. Nach ein paar Spielen im Profilager, in denen er durchaus zu überzeugen wusste, wollten er und sein Berater angeblich zu viel. Zwischen Schmidts Vorstellungen und denen des Klubs liegen offenbar Welten, der Fall des Youngster wurde sogar deutschlandweit diskutiert. Zuletzt hat sich Schmidt immerhin wieder in die Mannschaft gespielt.

Tendenz: Werder will verlängern, Schmidt will bleiben. Eigentlich eine Situation wie gemalt. Nur müssen sich beide Parteien noch deutlich annähern und die Streitereien der letzten Wochen vergessen.

Samuel (24, im Verein seit Winter 2011)

Situation: Der Brasilianer kam in der Winterpause und hat bisher keine einzige Minute gespielt. Samuel sollte sich in Bremen entwickeln. Ob und wie die Entwicklung bisher verlaufen ist, ist kaum zu beantworten.

Tendenz: Ein wenig mutet die Verpflichtung Samuels wie eine zusätzliche Absicherung an, sollte sich nach Naldo auch noch Prödl längerfristig verletzen. Ob der Brasilianer länger bleiben darf, ist offen. Die Trainingseindrücke sind immerhin positiv.

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1. FC Köln

Christian Eichner (28, im Verein seit 2011)

Situation: Ein Kölner Top-Wintertransfer. Stabilisierte die linke Abwehrseite und geht schon als Führungsspieler voran. "Rensing und Eichner nehmen Einfluss auf die Mannschaft. Du merkst auf dem Trainingsplatz, dass sie eine hundertprozentige Einstellung haben. Sie tun der Mannschaft sehr gut", sagte Coach Frank Schaefer.

Tendenz: Köln wird alles tun, um mit Eichner zu verlängern und stößt im Falle des Ligaverbleibs auf ein offenes Ohr. "Es gibt zwar keine Vertragsoption, aber wenn es weiter so den Gang nimmt, wie der FC und ich uns das vorstellen, sollte es im Sommer keine Frage geben, was passiert", sagt Eichner.

Petit (34, im Verein seit 2008)

Situation: Der Portugiese bestritt 20 der bisherigen 27 Ligaspiele, 19 davon von Beginn an - und trotzdem ist das Verhältnis zwischen Petit und dem FC nachhaltig belastet. "Ich schaue mich seit Januar nach Optionen um. Meine Zukunft wird sich wahrscheinlich im Ausland abspielen", sagte Petit, der sehr enttäuscht ist, nicht mehr unumstritten zu sein: "Zurzeit ist es mir fast egal, ob ich spiele."

Tendenz: Obwohl sich Petits Laune mittlerweile wieder etwas gebessert hat: Die Wege von Petit und Köln trennen sich im Sommer - trotz der Vertragsoption auf ein weiteres Jahr.

Slawomir Peszko (26, im Verein seit 2011)

Situation: Kölns Winter-Transfer Nummer drei, der voll eingeschlagen hat. Bereitete bei den drei Siegen gegen Bremen, Bayern und Mainz je einen Treffer vor und sorgte auf dem rechten, offensiven Flügel für jede Menge Betrieb.

Tendenz: Der Pole zeigte in den wenigen Partien bereits eindrucksvoll, welch großes Potenzial in ihm steckt. Der FC kann eine Option über zwei Jahre ziehen und wird das auch tun - falls er auch kommendes Jahr in der Bundesliga spielt.

Wilfried Sanou (27, im Verein seit 2011)

Situation: Kehrte nach einjährigem Leihgeschäft auf Empfehlung von Sportdirektor Volker Finke im Winter von den Urawa Red Diamonds nach Köln zurück. Bestritt seitdem aber noch kein Spiel für den FC und spielt kurzfristig keine Rolle.

Tendenz: Sollte er in den nächsten Wochen den Trainingsrückstand aufholen und sich so anbieten, hat er eine Chance auf einen Verbleib in Köln. Es riecht aber nach Trennung im Sommer.

Fabrice Ehret (31, im Verein seit 2006)

Situation: Einer der wenigen Verlierer, seit Schaefer das Kommando übernommen hat. Clemens hat dem Franzosen vorne links den Rang abgelaufen, als Aushilfs-Außenverteidiger wird er auch nicht mehr gebraucht.

Tendenz: Der Verein könnte den Vertrag einseitig um ein weiteres Jahr verlängern, wird das aber kaum tun. Ehrets Zeit in Köln scheint abgelaufen zu sein.

Adil Chihi (23, im Verein seit 2006)

Situation: Der Youngster kam in der Hinrunde zu zwei Kurzeinsätzen und wurde dann von Coach Schaefer nach einer Auseinandersetzung im Training suspendiert. Chihi trainierte mit dem U-23-Team und wollte weg, fand aber keinen Abnehmer und erbat sich eine letzte Chance, die ihm Schaefer Anfang Februar gab. Ist jetzt wieder mittendrin.

Tendenz: Der kniffligste FC-Fall. Chihis Talent ist unbestritten, allerdings auch sein Chaospotenzial und seine Verletzungsanfälligkeit. Zeigt er, dass er sich wieder voll ins Team eingliedert, darf er wohl bleiben.

Simon Terodde (23, im Verein seit 2009)

Situation: Fünf Bundesliga-Einsätze, aber insgesamt nur 32 Minuten: Terodde kam bei den Profis so gut wie gar nicht zum Zug. Einzig beim Pokal-Aus gegen Duisburg begann er - und traf sogar.

Tendenz: Terodde hat noch viel Potenzial nach oben und Coach Schaefer ist der richtige Mann für einen jungen Spieler wie ihn. Könnte langfristig Novakovic-Nachfolger werden. Der Vertrag wird verlängert.

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FC Schalke 04

Mathias Schober (34, im Verein seit 2007)

Situation: Ist als Nummer zwei hinter Neuer chancenlos, genießt dennoch einen guten Ruf, weil er mit seiner Erfahrung und seiner Integrität zu den Führungsspielern zählt. In seinem Schatten soll sich U-23-Keeper Unnerstall weiter entwickeln.

Tendenz: Verlängerung ist sehr wahrscheinlich.

Danilo Avelar (21, im Verein seit 2011)

Situation: Der Mann mit den Fragezeichen: Wer ist es überhaupt? Was kann er? Und warum wurde er geholt? Spielt bei den Profis keine Minute, wurde zuletzt viermal bei der Zweiten eingesetzt.

Tendenz: Verlängerung unwahrscheinlich.

Christian Pander (27, im Verein seit 2001)

Situation: Kämpfte sich zurück, fiel zuletzt jedoch wieder aus. Sein Körper bleibt fragil, sein Talent aber auch unbestritten. Zeigte wieder gute Ansätze.

Tendenz: Sollte er einen leistungsorientierten Vertrag mit niedrigem Grundgehalt zustimmen, steht einem Verbleib nichts im Weg.

Junmin Hao (23, im Verein seit 2009)

Situation: Immer fleißig und bemüht, außerdem vielseitig, für den absoluten Spitzenfußball fehlt ihm aber das gewisse Etwas.

Tendenz: Verlängerung unwahrscheinlich.

Ali Karimi (32, im Verein seit 2011)

Situation: Sorgte mit der überraschenden Verpflichtung für große Verärgerung bei den Fans. Und in der Tat: Karimi kostet zwar kaum etwas, er spielt aber auch kaum. Oder besser: gar nicht.

Tendenz: 0 Spiele, 0 Minuten, 0 Perspektive.

Angelos Charisteas (31, im Verein seit 2011)

Situation: Wie Karimi ein Billig-Transfer, wie Karimi auch sportlich belanglos. Pendelt zwischen Tribüne und Bank, selbst nach Huntelaars Ausfall als Einwechselspieler nicht eingewechselt. Kam zuletzt jedoch häufiger zum Zug und erzielte gegen Frankfurt sogar das Siegtor.

Tendenz: Zeichen stehen trotz des Treffers eher auf Abschied.

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Am Donnerstag gibt's den zweiten Teil: von Hoffenheim bis Dortmund

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