Rauball schlägt Dialog um Spieltagsabsage vor

SID
Seit 2007 ist Rauball Nachfolger des verstorbenen Werner Hackmann als Vorsitzender der DFL
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In der Diskussion um eine mögliche Absage des Bundesliga-Spieltags um das erste Mai-Wochenende schlägt Liga-Präsident Reinhard Rauball den Dialog mit der Politik vor.

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Liga-Präsident Reinhard Rauball sucht aufgrund der Forderung nach einer Absage eines kompletten Bundesliga-Spieltags um das erste Mai-Wochenende den Dialog mit der Politik.

"Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Herr Zwanziger und ich an einem Tisch. Nur: Die Angebote müssen dabei von der anderen Seite kommen. Wir werden im Vorhinein nichts versprechen", sagte der Jurist den "Ruhr Nachrichten".

Komplette Spieltagsabsage kein Thema

Zuletzt hatten die Innenminister der Länder wegen der schwierigen und personalintensiven Einsätze der Polizei am Vorabend des 1. Mai eine komplette Absage des betreffenden Spieltages gefordert. Sollte man dieser Forderung nicht nachkommen, müsse man laut Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Schäfer darüber nachdenken, "künftig für Polizeieinsätze bei Fußballspielen Geld vom Veranstalter zu verlangen".

Die Deutsche Fußball Liga hält die Forderung einer kompletten Spieltagsabsage für nicht akzeptabel. Dass am 1. Mai keine Erstligaspiele stattfinden sollen, sei ein Entgegenkommen gewesen.

Von einer Absage des kompletten Spieltages aber bisher nie die Rede gewesen, betonte Rauball.

Polizei-Gewerkschaft bekräftigt Forderung

Der Liga-Boss verwies auf Spitzengespräche im April dieses Jahres. Damals habe man sich auf Wunsch der Politik darauf geeinigt, auf den 1. Mai als Spieltag zu verzichten. "Da kann es doch nicht sein, dass so wenige Monate später die Politik in dieser Weise nachfordert, ohne mit uns zu sprechen", sagte Rauball.

Der Polizeiwissenschaftler Thomas Feltes hält die Forderung nach einer Verlegung des 32. Spieltages ebenfalls "weder für sinnvoll noch für notwendig". Nicht in allen Städten gibt es gewalttätige Demonstrationen, nicht alle Bundesliga-Spiele sind 'Problemspiele'", sagte Feltes, der an der Ruhr-Uni Bochum lehrt.

Die Deutsche Polizei-Gewerkschaft unterstrich die Forderung nach einer generellen Spieltagsabsage. "Die Bürger haben ein berechtigtes Interesse daran, dass die Polizei bei Einsätzen ausgeruht ist", sagt DPolG-Geschäftsführer Sven-Erik Wecker.

Dies könne wegen des Personalmangels im Falle eines einsatzstarken Wochenendes nicht sichergestellt werden.

Für den 1. Mai hat die DFL keine Bundesligaspiele geplant, um eine Überlastung der Polizei zu verhindern. Für Samstag, den 30. April, ist dagegen der 32. Bundesliga-Spieltag vorgesehen.

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