Wolfsburg: Was macht das Supertalent?

Von SPOX
Stand beim VfL Wolfsburg bisher nur im Hintergrund: Nassim Ben Khalifa (r.)
© Getty

In Wolfsburg wartet man immer noch, dass ein Supertalent ankommt. Beim HSV könnte ein Neuzugang die Probleme auf der Zehner-Position lösen. Die Gladbacher Borussia hat Abwehrprobleme und auf Schalke ist ein spanischer Neuzugang verschollen.

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VfL Wolfsburg: Was macht eigentlich Ben Khalifa? Vor nicht mal einem Jahr galt er als eines der größten Talente des Weltfußballs, wurde mit der Schweiz U-17-Weltmeister und erlag dann im Sommer dem Reiz der Bundesliga und des großen Geldes beim VfL Wolfsburg.

Die Erwartungshaltung war auf beiden Seiten groß, mittlerweile findet sich Khalifa in der Regionalliga Nord wieder. Hinter Grafite, Dzeko, Mandzukic, Dejagah und Caiuby ist er Stürmer Nummer sechs. Die Chancen auf eine Einsatzminute in der Bundesliga stehen bei 1:100. Jetzt soll der Schweizer nach nur drei Monaten seine Entscheidung schon bereuen, angeblich wolle er im Winter schon wieder weg.

Hamburger SV: Guerrero? Durchgefallen. Petric? Trochowski? Elia? Dito. Der HSV und sein Zehnerproblem. Keiner der Probanden erfüllte bislang die Erwartungen. Petric und Guerrero warf nun das Verletzungspech erstmals aus dem Rennen. Für Elia dürfte das Thema Zentrum einstweilen auch erledigt sein.

In der Verlosung ist dafür wieder Trochowski, der nach seinem Fehler in Bremen inzwischen von Trainer Veh begnadigt wurde. Aber der HSV hat ja auch noch Kacar. Der hoch veranlagte Serbe spielte bisher keine Rolle in Hamburg. Körperliche Defizite, hieß es. Vier Einsätze als Joker und 63 Minuten Spielzeit stehen bislang für ihn zu Buche. Doch jetzt könnte seine Zeit gekommen sein.

Der 23-Jährige trägt zwar das Etikett "Defensiver Mittelfeldspieler", doch denkt man an seine Auftritte im Hertha-Trikot in der vorletzten Spielzeit, dann erinnert man sich vornehmlich an den Allrounder Kacar, der auf jeder Position im Mittelfeld Akzente setzen und beträchtliche Offensivqualitäten in die Waagschale werfen kann. Mit den Defiziten im physischen Bereich habe es sich inzwischen ja auch erledigt, wie es aus Hamburg heißt. "Er steht an der Schwelle zur Startelf", sagte Veh. Warum dann nicht als neuer Zehner?

Hannover 96: Beinahe hätte 96 den Sieg in Kaiserslautern doppelt bitter bezahlen müssen. Doch nach den Verletzungen von Ya Konan (Innenbandzerrung) und Abdellaoue (Schädelprellung) ist zumindest Letzterer für das Spiel gegen St. Pauli wieder einsatzbereit.

Slomka muss sich nun entscheiden, ob er Ya Konan eins zu eins ersetzt oder doch das Zwei-Spitzen-System ändert. Empfohlen hat sich zuletzt Dauerreservist Forssell, der die Nase gegenüber Konkurrent Hanke deutlich vorne hat. Auch Stoppelkamp wäre eine denkbare Alternative, zumal der schon für RWO ganz vorne gespielt hat.

Sollte sich Slomka für ein 4-2-3-1 entscheiden, würde der zusätzliche Platz im Mittelfeld wohl an Stindl gehen, der dann zentral hinter Abdellaoue agieren und von Rausch (links) und Stoppelkamp (rechts) flankiert werden würde.

FSV Mainz 05: 4, 5, 5 - das ist die Anzahl an personellen Änderungen, die Trainer Tuchel seiner Elf in den letzten drei Spielen verordnete. Dies erscheint auf den ersten Blick recht viel, doch die Maxime vom auf Stärken und Schwächen des Gegners ausgerichteten Matchplan sieht für den Coach eben meist diverse Umstrukturierungen der Stammelf vor.

6:1-Tore und neun Punkte geben Tuchel auch mehr als recht. Doch wer denkt, dass es in Mainz keine Konstanten gibt, der sieht sich getäuscht. Torhüter Wetklo, Innenverteidiger Noveski und Sechser Polanski standen bisher immer in der Startelf. Erstaunlich ist bei aller Rotation daher die Tatsache, dass Rückkehrer Fathi bislang noch keine Minute zum Einsatz kam.

Der Neuzugang von Spartak Moskau absolvierte in der Rückrunde der Vorsaison noch alle 14 möglichen Spiele. Angesichts des Mainzer Erfolgslaufs merkwürdig, dass der vielseitige Defensivspieler, der sowohl auf der gesamten linken Seite als auch im defensiven Mittelfeld spielen kann, bisher noch keine Rolle spielte.

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Bayer Leverkusen: Bayers Auftritt in Stuttgart war rundum überzeugend, dabei musste Coach Heynckes aufgrund zahlreicher Verletzungen wieder mal ziemlich improvisieren. Im 4-1-4-1-System fand sich seine Elf allerdings richtig gut zurecht, obwohl Heynckes eigentlich ein 4-4-2 bevorzugt.

Doch weil es mit nur einem Stürmer so gut klappte, wird der Bayer-Coach zumindest daran nichts ändern. Heißt: Entweder Derdiyok oder der wiedergenesene Helmes muss gegen Werder auf die Bank. Im Mittelfeld ist die Rechnung dagegen nicht ganz so einfach. Kapitän Rolfes drängt in die Startelf, auch Bender ist wieder fit. Als erster Streichkandidat gilt Balitsch, obwohl der in Stuttgart mit einem Treffer voll überzeugte.

FC Schalke 04: Als Magath Anfang August den 20-jährigen Spanier Escudero aus dem Transfer-Hut zauberte, staunte die Fußballwelt nicht schlecht. Der U-21-Nationalspieler war bis dato ein unbeschriebenes Blatt, kostete aber stolze 2,5 Millionen Euro. Erneut ein Transfercoup Magaths? Bisher nicht.

Noch keine einzige Bundesligaminute hat Escudero absolviert, zuletzt stand er meist nicht einmal im Kader. Vor dem Testspiel Anfang September gegen Leverkusen hatte Magath gesagt, die Partie sei auch deshalb organisiert worden, "um unseren spanischen Neuzugängen Escudero, Jurado und Raul zu zeigen, wie in der Bundesliga gespielt wird."

Raul sowieso und Jurado haben das jetzt auch live miterleben dürfen, Escudero immer noch nicht. Er stand am 5. Spieltag der Regionalliga West für Schalke II auf dem Rasen.

Borussia Mönchengladbach: Nach dem 0:7-Debakel in Stuttgart hat so mancher Gladbach-Fan die Innenverteidigung der Fohlen wohl zum Teufel gewünscht. Zwei Wochen später sieht sich Frontzeck tatsächlich der harten Realität ausgesetzt: Dante verletzt, Brouwers nach Rot auf Schalke gesperrt.

Wer soll nun verhindern, dass Dzeko, Grafite, Diego und Co. den bisherigen 19 Gegentoren am Samstag weitere folgen lassen? Anderson ist klar. Aber wer spielt neben ihm? Am wahrscheinlichsten ist, dass Routinier Daems von links ins Abwehrzentrum rückt. Für den Kapitän könnte Schachten oder Neuzugang Wissing links hinten beginnen.

Der eine hat drei Bundesliga-Einsätze vorzuweisen, der andere noch gar keinen. Rosige Aussichten sind das nicht. Daher könnte "Angriff ist die beste Verteidigung" die beste Devise sein. Und eines macht dabei Mut: 4-Millionen-Mann de Camargo ist soweit wieder hergestellt, dass es für sein Bundesliga-Debüt reichen könnte.

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