Bayern hat "demolierten Robben" in der Garage

SID
Karl-Heinz Rummenigge ist seit 2002 Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG
© Getty

Die Verletzung von Arjen Robben sorgt weiter für Ärger. Bayern-Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge warf dem KNVB vor, Robben dem FCB "demoliert in die Garage gestellt" zu haben.

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Bayern Münchens Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge hat im Dauerstreit um die Muskelverletzung von Arien Robben nachgelegt und sowohl den niederländischen Verband (KNVB) als auch die FIFA heftig attackiert. Robben hätte mit der Verletzung nicht zur WM nach Südafrika reisen dürfen, sein zweimonatiger Ausfall sei eine "mittlere Katastrophe", sagte Rummenigge der Süddeutschen Zeitung.

"Wenn ich ein Auto miete, muss ich das ja auch in ordentlichem Zustand zurückgeben", sagte der Bayern-Boss in Richtung KNVB und legte nach: "Man hat uns, wenn ich das mal so sagen darf, Arjen Robben enteignet und dann demoliert wieder in die Garage gestellt."

Rummenigge deutete an, dass man vom niederländischen Verband eine Entschädigung fordere. Es werde nach dem Urlaub ein Treffen der Bayern-Spitze mit dem Vorsitzenden sowie dem Generalsekretär des KNVB unter Einbeziehung der Ärzte geben. "Wir hoffen, dass wir eine gütliche Lösung finden", so Rummenigge.

Robben bei WM abgeschottet

Wie am Dienstag bekannt wurde, hat sich Robben einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen. Nach Meinung der Bayern handelte es sich um eine Folgeverletzung des angeblich leichten Muskelfaserrisses, den der 26 Jahre alte Top-Stürmer schon vor der WM erlitten hatte.

Während der WM in Südafrika wurde Robben abgeschottet. "Mir war klar, dass das vielleicht eine Verletzung ist, die man unter der Decke halten will, damit sie nicht von einem anerkannten Fachmann wie Doktor Müller-Wohlfahrt erkannt wird", sagte Rummenigge.

Wie der Vorstands-Chef der Bayern betonte, habe man bei der WM mit Robben Kontakt gehabt, der niederländische Arzt hätte jedoch eine Untersuchung von Müller-Wohlfahrt verboten. In solchen Fällen habe ein Verein, so Rummenigge, keinen Einfluss mehr. Der Fußball lebe da in einer eigenen Welt zugunsten der Verbände und zulasten der Klubs. "Wir dürfen die Spieler zahlen, die Verbände machen mit ihnen Geld."

Rummenigge fordert mehr Geld von der FIFA

Rummenigge fordert die FIFA zum Undenken und höheren Entschädigungszahlungen auf. Bayern erhalte für die Abstellung seiner 13 Profis zur WM einen Betrag, der unter einer Millionen Euro liegt.

"Die Kosten für unsere Spieler sind mindestens fünf - bis sechsmal so hoch wie das, was wir von der FIFA bekommen", betonte Rummenigge. Eine Versicherung komme laut Rummenigge für den Verlust der Bayern nicht auf. Zusatzversicherung wurden aus Kostengründen nicht abgeschlossen.

UEFA-Chef Michel Platini habe jedoch angedeutet, dass man in Zukunft Spieler für ein Turnier zusätzlich versichern wolle. Hier müsse auch die FIFA aktiv werden, sonst drohe beim gemeinsamen Protest aller Spitzenklubs eine "sportpolitische Bombe" zu platzen. Das Thema sei auf dem Tisch. Rummenigge: "Ich hoffe, dass wir bis Weihnachten eine Lösung finden."

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