Bobic neuer Sportdirektor in Stuttgart

SID
Fredi Bobic wird neuer Sportdirektor beim VfB Stuttgart
© Getty

Der erste Wunsch von Fredi Bobic als neuer Sportdirektor beim VfB Stuttgart wird nicht in Erfüllung gehen. "Wir würden gerne mit Sami Khedira verlängern. Es wird in den nächsten Tagen Gespräche geben. Es liegt an ihm", sagte der 38-Jährige bei seiner Präsentation am Dienstag als Nachfolger von Horst Heldt, der vor drei Wochen zu Schalke 04 gewechselt war.

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Längst verdichten sich jedoch die Anzeichen, dass Nationalspieler Khedira die Schwaben in Richtung Real Madrid verlassen wird. Laut spanischen Medienberichten soll der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler noch in dieser Woche bei den Königlichen vorgestellt werden.

Immerhin würde der VfB zwischen zehn und 15 Millionen Euro Ablöse erhalten. Khediras Vertrag beim VfB läuft 2011 aus, dann könnte er ablösefrei wechseln. "Das wäre für ein Unternehmen wie den VfB nicht gut", stellte deshalb auch Bobic schon fest.

Die Millionen für Khedira würden den Spielraum des neuen Stuttgarter Sportdirektors Bobic, der einen Zweijahresvertrag plus beidseitiger Option für ein weiteres Jahr unterschrieb, immens vergrößern.

Auf der Einkaufsliste der Schwaben stehen Philipp Degen (27) vom FC Liverpool, Ibrahima Traore (22) vom FC Augsburg und der Ghanaer Andre Ayew (20) von Olympique Marseille. Zudem soll an Balazs Dzsudzak (23) vom PSV Eindhoven Interesse bestehen. Spekuliert wurde auch darüber, ob Esteban Granero im Zuge des Khedira-Transfers von Madrid nach Stuttgart wechselt.

Kein Ersatz für Khedira geplant

Bobic wollte bei seiner Vorstellung keine Namen kommentieren, sagte aber, "dass auf jeden Fall noch Spieler kommen werden". Trainer Christian Gross sieht vor allem auf den Außenbahnen Bedarf.

Ein Ersatz für Sechser Khedira ist laut Bobic dagegen nicht geplant: "Den brauchen wir nicht, wir haben drei Spieler im Kader, die auf dieser Position spielen können." Gemeint sind Christian Träsch, Christian Gentner und Zdravko Kuzmanovic.

Auf Bobic, der künftig eng mit Manager Jochen Schneider zusammenarbeiten soll, wartet auf jeden Fall viel Arbeit. Doch der Rückkehrer freut sich auf seine neue Aufgabe - zumal der VfB für ihn eine "Herzensangelegenheit" ist.

In 148 Bundesligaspielen für die Schwaben erzielte er 69 Tore, 1997 wurde er mit den Schwaben DFB-Pokal-Sieger, zusammen mit Giovane Elber und Krassimir Balakow prägte er in den 90er-Jahren zudem das berühmte magische Dreieck.

Kein Platz im Vorstand

Seitdem habe sich der Verein "sehr zum Positiven entwickelt. Der VfB ist gut positioniert. Es wird vernünftig mit den Finanzen umgegangen. Für mich gehört der VfB zu den Top Fünf in Deutschland", sagte der Europameister von 1996.

Über langfristige Ziele mit dem VfB wollte sich Bobic nicht auslasen. Für ihn ist zunächst ein Muss, "dass wir im Europapokal und im DFB-Pokal weiterkommen".

Am Donnerstag trägt der Bundesligist in der Qualifikation zur Europa League das Drittrunden-Hinspiel bei Molde FK aus. Das Rückspiel findet am 5. August statt. Im DFB-Pokal wartet Drittligist SV Babelsberg 03.

Sicher ist, dass Bobic im Gegensatz zu seinem Vorgänger Heldt keinen Platz im Vorstand des Vereins erhält und bei Spielen auch nicht auf der Bank neben Gross sitzen wird.

Größte Zeit als Spieler beim VfB

"Ich werde mir die Spiele von der Tribüne aus anschauen. Das ist mit dem Trainer so besprochen. Ich habe dort die bessere Übersicht", sagte Bobic.

Seinen bis 2014 gültigen Vertrag als Manager bei Tschernomorez Burgas hatte er zuvor aufgelöst. Dass er ablösefrei wechseln durfte, sei ein "Gentlemen's Agreement" gewesen.

Bei den Bulgaren sammelte der 37-malige Nationalspieler, der sich beim VfB gegen Konkurrenten wie Andreas Müller, Gerhard Poschner oder Karl-Heinz Riedle durchsetzen konnte, seit März 2009 erste Erfahrungen als Manager.

Der Europameister von 1996 war in der Bundesliga zudem für Borussia Dortmund, Hannover 96 und Hertha BSC Berlin aktiv. Beim VfB spielte er von 1980 bis 1984 in der Jugend und von 1994 bis 1999 als Profi.

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