Darum ist Leverkusen Erster

Von Daniel Börlein
Die Protagonisten einer starken Bayer-Saison: Sami Hyypiä, Stefan Kießling und Jupp Heynckes (v. l.)
© Getty
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Das Verhalten der Stürmer

Der eigentliche Torjäger, Patrick Helmes, fiel fast die komplette Vorrunde aus - und dennoch hat Bayer den treffsichersten Stürmer der Liga in seinen Reihen. Stefan Kießling war bereits zwölf Mal erfolgreich und damit schon jetzt so oft, wie in der vergangenen Saison in 34 Partien.

Durch Nebenmann Eren Derdiyok hat sich Kießlings Aufgabengebiet geändert. Der Schweizer arbeitet deutlich fleißiger nach hinten als Helmes das tat und nimmt Kießling so viel Arbeit ab. Zudem weicht Derdiyok immer wieder auf die Flügel aus und überlässt Kießling den Platz im Sturmzentrum.

Doch der deutsche Nationalspieler lebt nach wie vor von seiner Einsatzfreude und seinem läuferischen Vermögen, ist ständig in Bewegung. Wenn Derdiyok vorne bleibt, stopft Kießling im Mittelfeld Löcher. Einer von beiden arbeitet in der Regel nach hinten.

Wenn es nach vorne geht, dann meist mit hoher Geschwindigkeit. Bei einem schnellen Ballgewinn im Mittelfeld nehmen Derdiyok wie auch Kießling sofort Tempo auf und kreuzen ihre Laufwege (Bild 1 und 2).

Dadurch, dass die gegnerischen Innenverteidiger im Raum verteidigen, werden diese durch das Kreuzen gezwungen, die beiden Bayer-Stürmer zu übergeben, was Kießling und Derdiyok einen minimalen Vorsprung und ein höheres Ausgangstempo fürs Laufduell verschafft (Bild 3 und 4).

Stürmer starten vom gleichen Punkt

Was auffällt: Häufig starten die beiden Angreifer vom gleichen Punkt aus oder bewegen sich in dieselbe Richtung. Was auf den ersten Blick nach fehlender Abstimmung aussieht, macht Bayer ganz bewusst.

Gegen eine im Raum verteidigende Viererreihe kann man auf diese Weise Überzahl erzeugen und das schwächste Glied dieser Kette besonders unter Druck setzen. Der Gegner wird gezwungen, diesen Spieler zu unterstützen, rückt hinterher, öffnet so aber Räume für Bayer-Spieler, die mit Tempo aus der zweiten Reihe kommen und nur schwer aufgenommen werden können (Bild 5 bis 7).

Teil 5: Die Besonderheiten