Bruchhagen bittet Pröll zum Rapport

SID
Markus Pröll wechselte 2003 vom 1. FC Köln zu Eintracht Frankfurt
© Getty

Nach seiner Kritik an Ex-Trainer Funkel musste Torwart Markus Pröll bei Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen vorstellig werden. Und auch sonst ist die Lage in Frankfurt angespannt.

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"Wenn man denkt, man kann sich so über Herrn Funkel äußern, dann werde ich wild. Das lasse ich nicht zu", sagte Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen im Trainingslager der Eintracht in Kärnten/Österreich und bestellte den 29-Jährigen zu einem Vier-Augen-Gespräch.

Pröll hatte erklärt, dass er sich unter dem im Mai als Trainer der Eintracht zurückgetretenen Funkel gefühlt hatte wie einst Oliver Kahn vor der WM 2006 unter Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann: "Der Rückhalt war nicht da. Es ist nicht gut, wenn man immer denkt: "Beim kleinsten Fehler bist du wieder draußen." Als Torwart ist man sehr feinfühlig, das spürt man einfach."

Bruchhagen: "Natürlich bin ich beunruhigt"

Die Frankfurter gleichen zwei Wochen vor dem Pokal-Hit bei Erzrivale Kickers Offenbach derzeit einem Pulverfass. Angeschlagene Leistungsträger wie Ioannis Amanatididis und Chris, bittere Pleiten in den Testspielen sowie die unendliche Suche nach dem vom neuen Trainer Michael Skibbe geforderten defensiven Mittelfeldspieler belasten die Saison-Vorbereitung der Hessen. "Natürlich bin ich beunruhigt", sagte Bruchhagen.

Der Eintracht-Chef kann allerdings nicht nachvollziehen, warum sich "jetzt alles auf den Sechser fokussiert." Vielmehr nimmt er Patrick Ochs und Marco Russ in die Pflicht, deren Verträge zuletzt zu deutlich besseren Bezügen verlängert worden waren.

"Ich bin nicht amüsiert. Spieler wie Ochs und Russ, die bei uns ihre Verträge zu sehr guten Bedingungen verlängert haben, sollen endlich bessere Leistungen abrufen. Das sind meine Sorgen", sagte der 60-Jährige, nachdem sich vor allem Innenverteidiger Russ beim 0:3 gegen NK Osijek am Mittwoch in einen Kleinkrieg mit seinem Gegenspieler hatte verwickeln lassen.

Skibbe fordert Neuzugang im Mittelfeld

Unabhängig von der Formschwäche der Leistungsträger pocht der neue Trainer Skibbe weiter auf einen Neuzugang für das defensive Mittelfeld. Die Verpflichtung des Leverkuseners Pirmin Schwegler hängt in der Schwebe.

"Die Fans dürfen genauso besorgt sein wie ich auch. Wir müssen noch einen Mittelfeldspieler verpflichten. Sonst wird die Luft in der Bundesliga mächtig dünn", sagte Skibbe der Bild-Zeitung.

Liberopoulos wünscht sich Sturmpartner

Allerdings ist auch der Angriff kaum bundesligatauglich. Martin Fenin erholt sich derzeit noch von einer Leistenoperation, Kapitän Amanatidis wurde auch in der Vorbereitung bislang immer wieder von kleinen Blessuren zurückgeworfen.

Bleibt im Sturm nur noch Nikos Liberopoulos. Doch auch der im vergangenen Jahr mit neun Treffern beste Eintracht-Schütze hing in den Tests bislang als einzige Spitze zumeist in der Luft.

"Langfristig wäre es nicht optimal. Ich bin gewohnt, mit einem Partner vorne zu spielen. Ich glaube, dass wir mit zwei Spitzen mehr Durchschlagskraft haben", sagte Liberopoulos.

Unruhige Zeiten in Frankfurt