Pantelic verbolzt Elfergeschenk

SID
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© Getty

Berlin - Schlusslicht FC Energie Cottbus hat "Angstgegner" Hertha BSC an den Rand einer Heimniederlage gebracht und sich beim 0:0 verdient den zweiten Auswärtspunkt der Saison erkämpft.

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Marko Pantelic konnte dabei selbst ein Elfmeter-Geschenk in der Schlussminute nicht zum Berliner Sieg nutzen. Der Serbe  knallte den Ball mit voller Wucht an die Latte.

Zwar gelang den Lausitzern damit bereits zum zwölften Mal in Serie kein voller Bundesliga-Erfolg, doch dürften sie aus dieser Nullnummer durchaus Selbstbewusstsein tanken. Im neunten Berlin-Brandenburg-Derby war es das erste Remis bei bislang fünf Cottbuser und drei Berliner Siegen.

Für die erste Überraschung hatte Energie-Trainer Bojan Prasnikar schon vor dem Spiel gesorgt, als er dem zuletzt unsicheren Tomislav Piplica im Tor erneut das Vertrauen schenkte und Gerhard Tremmel wieder auf die Bank verwies.

Rangelow sorgt für Wirbel 

Von Anbeginn starteten die Gäste zur Verwunderung der 48.719 Zuschauer dann gar nicht wie ein Tabellenletzter, sondern suchten ihr Heil im Vorwärtsgang.

Vor allem der quirlige Dimitar Rangelow erarbeitete den Cottbusern mehrere Chancen, doch ein "Knipser" wie im Vorjahr Sergiu Radu wurde schmerzlich vermisst. In der 8. Minute spielte Rangelow Malik Fathi im Strafraum schwindelig, sein Schuss blieb aber in der Hertha-Abwehr hängen.

Wenig später fand der Bulgare bei einem Freistoß aus 22 Metern in Torhüter Jaroslav Drobny seinen Meister. Schließlich rettete der diesmal auf der rechten Abwehrseite spielende Hertha-Kapitän Arne Friedrich in höchster Bedrängnis, nachdem sich erneut Rangelow gegen Joe Simunic durchgesetzt hatte und nach innen passte.

Herthas erste Chance erst kurz vor der Pause 

Die enttäuschenden Herthaner kamen in der 41. Minute zu ihrer ersten Chance durch Torjäger Pantelic, der aber mit seinem 20-m-Kracher an Piplica scheiterte. 16:11 Torschüsse zu Gunsten der Lausitzer sprachen eine deutliche Sprache, die Berliner Fans hatten ihre Helden schon zur Pause mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabinen verabschiedet.

Trainer Lucien Favre reagierte auf das üble Hertha-Gekicke und brachte nach der Pause Patrick Ebert und Tobias Grahn ins Spiel, um die Mittelfeldregie zurückzuerlangen. Zwar gingen die Platzherren nun etwas bissiger in die Zweikämpfe, doch Großchancen blieben weiter Mangelware.

Rivic scheitert an Drobny

Pantelic versuchte es mit einem Schuss aus 15 Metern, doch wiederum blieb Piplica fehlerlos (52.). Auf der Gegenseite hatte der eingewechselte Steven Rivic das 1:0 auf dem Fuß, doch auch er scheiterte an Drobny (72.).

Zur Verwunderung der Fans pfiff Schiedsrichter Markus Schmidt in der 90. Minute nach einem Aufstützen von Christian Bassila Elfmeter, doch Pantelic nahm das Geschenk nicht an.

Ovationen für Lucio 

Stürmisch gefeiert wurde von den Fans schließlich nur der schwer verletzte Brasilianer Lucio, der nach seiner zweieinhalbstündigen Knieoperation in Österreich mit Krücken auf der Tribüne Platz nahm.

Mit Trikots mit der Aufschrift "Lucio - komm bald zurück", grüßten ihn auch seine Mannschaftskameraden schon beim Aufwärmen. Der südamerikanische Neuzugang wird Hertha mindestens acht bis neun Monate fehlen. 

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