Duisburg zum dritten Mal Pokalsieger

SID
Jennifer Oster spielt seit 1999 für den FCR Duisburg
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Titelverteidiger FCR Duisburg hat erneut den DFB-Pokal der Frauen gewonnen. Im Finale siegte der Vizemeister gegen Außenseiter USV Jena dank eines Treffers von Annike Krahn 1:0.

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Titelverteidiger FCR Duisburg hat sich bei der Pokalpremiere der Fußballfrauen in Köln als erster Titelträger nach der 25-jährigen Ära als Männer-Vorspiel in Berlin in die Geschichtsbücher eingetragen.

Der deutsche Vizemeister bezwang im Endspiel vor der europäischen Rekordkulisse von 26.282 Zuschauern den USV Jena 1:0 (0:0) und feierte damit den dritten Gewinn des DFB-Pokals nach 1998 und 2009.

Mit dem hohen Zuschauerandrang in Köln wurde die bisherige Europa-Bestmarke für ein nationales Frauen-Vereinsspiel von 24.582 Zuschauern im englischen FA-Cup-Finale zwischen dem FC Arsenal und Leeds United (5. Mai 2008) geknackt.

Das Siegtor erzielte Nationalspielerin Annike Krahn (51.) per Kopf. Inka Grings (86.) hatte mit einem Lattentreffer Pech.

Grings: "Haben uns das Leben selbst schwer gemacht"

"Das war nicht so geplant. Wir haben es nicht geschafft, den Ball im Netz unterzubringen, obwohl wir genügend Chancen hatten. Ich komme zweimal mit nach vorne und mache das Tor", sagte Torschützin Krahn nach dem Spiel.

Bundesliga-Torschützenkönigin Grings pflichtete ihrer Teamkollegin in der Spielanalyse bei: "Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht. Weil wir die hundertprozentigen Chancen nicht reinmachen, mussten wir am Ende sogar nochmal zittern".

FCR-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg fand derweil lobende Worte für das Kölner Publikum. "Die Kulisse hat sich irgendwann selbst getragen und jede Aktion euphorisch begleitet. Das war wunderschön", meinte die Ex-Nationalspielerin.

Nach der Begrüßung durch DFB-Präsident Theo Zwanziger präsentierte sich der Favorit aus Duisburg erwartet offensiv. Der Außenseiter aus Jena versuchte bei seinem ersten Auftritt im Pokalfinale den Spielfluss des FCR mit einer kompakten Defensive zu stören, doch der FCR, der mit sechs Nationalspielerinnen in Bestbesetzung auflief, blieb die spielbestimmende Mannschaft.

Maes vergibt die erste große Chance

Die Belgierin Femke Maes (28.) hatte die große Chance zum 1:0 für den FCR auf dem Fuß, scheiterte aber aus sieben Metern freistehend an USV-Torhüterin Jana Burmeister, die zehn Minuten später erneut glänzend parierte, als sie einen Kopfball von Inka Grings aus kurzer Distanz an die Latte lenkte.

Nach dem Seitenwechsel begann der FCR erneut druckvoll - mit Erfolg. Nach Flanke von Alexandra Popp von der linken Strafraumecke vollstreckte die zuvor zum Freistoß aufgerückte Innenverteidigerin Annike Krahn (51.) per Kopf zum 1:0. Nach dem Tor wurden auch die Zuschauer im Kölner WM-Stadion hörbar aktiver und bedankten sich mit der La Ola.

Köln Interesse an langfristiger Ausrichtung

Kurze Zeit später kam Jena zum ersten Torschuss der Partie, als Stürmerin Genoveva Anonma (56.) an Torfrau Ursula Holl scheiterte.

Nach der Führung und den ersten Auswechslungen agierte der FCR ein wenig nachlässiger in der Defensive und ließ Jena mehr Räume.

Die Frauen haben auf eigenen Wunsch erstmals seit 1985 ihr Pokalfinale nicht im Berliner Olympiastadion ausgetragen.

Nach dem Spiel wird der DFB entscheiden, wo in den kommenden Jahren das Endspiel stattfinden wird. Köln hat bereits Interesse an einer langfristigen Ausrichtung bekundet.

Duisburg im Finale klarer Favorit