Vettel immun gegen Alonsos Tricks

Von Alexander Maack
Sebastian Vettel war am Samstag in Monza unschlagbar und startet am Sonntag von der Pole-Position
© getty

Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat sich beim Großen Preis von Italien (alle Sessions im LIVE-TICKER) die Pole-Position gesichert. Zweiter wurde Red-Bull-Teamkollege Mark Webber. Die absolute Überraschung schaffte dagegen Nico Hülkenberg, der im sonst abgeschlagenen Sauber Startplatz drei sicherte. Adrian Sutil wird strafversetzt.

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"Es ist eine super Überraschung für uns. Damit hätte ich nach dem schwierigen Freitag gestern nicht gerechnet", freute sich Hülkenberg anschließend: "Ich hoffe, dass wir morgen einen ähnlichen Speed im Rennen haben." Für Hülkenberg ist sein dritter Platz der zweitbeste Startplatz seiner Karriere, nachdem er in Brasilien 2010 von ganz vorn gestartet war.

Das Klassement des Qualifyings in der Übersicht

Der Emmericher war dabei als bester Pilot mit Ferrari-Motor nur 0,310 Sekunden langsamer als Polesetter Vettel, der die 50. Pole in der Geschichte von Red Bull holte. "Das ist die erste Pole dieses Jahr im Trockenen", stellte Vettel zufrieden fest: "Die Mercedes waren dieses Mal weiter weg. Zudem habe ich heute einen guten Tag erwischt."

Gegen die Kombination aus dem deutschen Dreifachweltmeister und dem von Adrian Newey designten RB9 scheint aktuell keiner der Konkurrenten nur den Hauch einer Chance zu haben.

"Wir hatten das ganze Wochenende ein starkes Auto, dabei ist es eine Strecke, die die uns in der Vergangenheit nicht lag", erklärte Vettel und sorgte sich über möglichen Regen am Sonntag: "Wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber heute war es sehr befriedigend."

Ferrari verpokert sich - Alonso trotzdem zufrieden

Während die Deutschen sich freuten, lief bei Ferrari alles schief. Fernando Alonso und Felipe Massa sollten sich gegenseitig Windschatten geben, allerdings fuhr der Brasilianer dem spanischen Doppelweltmeister in der letzten Runde zu weit weg. "Felipe ist zu schnell", beschwerte sich Alonso über Funk.

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Der Spanier wurde am Ende hinter seinem Teamkollegen nur Fünfter und bemühte sich trotzdem, seinem Team keine Vorwürfe zu machen. "Es war perfekt", erklärte Alonso: "Wir hatten geplant, dass er etwas vor mir ist und auf den Geraden hilft. Das hat ungefähr eine Zehntel gebracht."

Hinter den Ferraris reihte sich Nico Rosberg ein, der den Samstag für Mercedes rettete. Am Morgen musste er mit technischen Problemen lange in der Box warten und stimmte sein Auto noch in der Qualifikation ab. In Q3 begrenzte er den Schaden mit Startplatz sechs.

Lewis Hamilton: "Bin wie ein Idiot gefahren"

Einen heftigen Rückschlag musste dagegen Teamkollege Lewis Hamilton verdauen. Der 28-Jährige schaffte es nicht in die Top Ten und startet am Sonntag nur als Zwölfter. "Ich habe ein Rad in den Dreck bekommen und dann bin ich rausgerutscht", erklärte Hamilton seinen Fehler in der schnellen Parabolica-Kuve vor der Zielgeraden: "Ich bin einfach wie ein Idiot gefahren. So schlecht bin ich seit einer sehr, sehr langen Zeit nicht gefahren. Es tut mir fürs Team leid."

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Der Weltmeister von 2008 hatte anschließend nur noch einen Versuch, um sich für den letzten Qualifikationsabschnitt zu qualifizieren. Weil Adrian Sutil ihn im Force India aufhielt, schaffte der Engländer es nicht mehr. "Er hat mich aufgehalten. Ob ich sonst in Q3 gekommen wäre, kann ich nicht sagen", räumte Hamilton ein: "Aber es ist enttäuschend."

Adrian Sutil wegen Blockieren strafversetzt

Die Rennkommissare nahmen jedoch unmittelbar Ermittlungen wegen des Vorfalls auf und bestraften den Gräfelfinger mit einer Versetzung um drei Plätze. Sutil startet damit nur von Position 17.

Ähnlich enttäuschend lief das Qualifying für Kimi Räikkönen. Der Lotus-Pilot kam über Startplatz elf nicht hinaus, steht damit aber noch vor Teamkollege Romain Grosjean, der als 13. startet.

Von den Problemen der Top-Piloten profitierten neben Nico Hülkenberg auch andere Fahrer aus dem Mittelfeld. Daniel Ricciardo schaffte es im Toro Rosso auf Startplatz sieben, Sergio Perez wurde im McLaren vor seinem Teamkollegen Jenson Button Achter. Mit der zehntschnellsten Zeit komplettierte Jean-Eric Vergne im zweiten Toro-Rosso die Top Ten.

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