79 brisante Dateien anonym verschickt! Affäre um Red Bulls Teamchef Christian Horner in der Formel 1 geht weiter

Von Jochen Tittmar
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Nach den jüngsten Anschuldigungen gegen seine Person war Christian Horner entlastet worden. Nun verschärft ein Leak die brisante Situation rund um den Teamchef von Red Bull Racing.

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Am Donnerstag erreichte zahlreiche Journalisten, hochrangige Formel-1- und FIA-Mitarbeiter sowie mehrere Teamchefs diverser Rennställe eine anonyme E-Mail mit einem 170 Megabyte schweren Archiv und 79 Dateien, in der sich dutzende Screenshots aus privaten Nachrichten zwischen Horner und der Red-Bull-Mitarbeiterin befinden, die dem 50-Jährigen "unangemessenes Verhalten" vorgeworfen hatte.

"Nach Red Bulls jüngster Untersuchung und den offiziellen Statements werden Sie interessiert sein, das angehängte Material zu sehen", stand darin. Die E-Mail ging an über 100 Empfänger. Die Screenshots, deren Echtheit derzeit nicht nachgewiesen sind, belegen anzügliche Chats zwischen Horner und der Angestellten sowie unter anderem ein Penis-Foto.

Gegenüber Motorsport-Total.com bestätigte Red Bull die Echtheit der Screenshots nicht.

Horner reagierte und sagte, er möchte sich "nicht zu anonymen Spekulationen äußern, aber ich möchte noch einmal betonen, dass ich die Anschuldigungen stets zurückgewiesen habe. Ich habe die Integrität der unabhängigen Untersuchung respektiert und bei jedem Schritt voll kooperiert." Und weiter: "Es war eine gründliche und faire Untersuchung, von einem unabhängigen Fachanwalt durchgeführt, und die mit der Abweisung der Beschwerde abgeschlossen wurde. Ich konzentriere mich voll und ganz auf den Beginn der Saison."

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Formel 1: Christian Horner weiter im Fokus der Aufmerksamkeit

Red Bulls Konkurrenz hatte dazu eine Prüfung durch die Formel 1 und den Weltverband FIA angeregt. "Als Sport können wir es uns nicht erlauben, die Dinge im Ungenauen zu lassen", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff: "Die Organisation hat die Pflicht zu sagen: Wir haben es uns angeschaut, und es ist okay."

Wolff weiter: "Wir können nicht hinter den Vorhang schauen", sagte Wolff, "letztlich gibt es eine Dame in dieser Firma, die von einem Problem berichtet hat. Der Sport hat nun die Information bekommen, dass alles okay ist. Ich frage mich, wie die Meinung des Sports dazu ist. Der Sport muss beurteilen, was richtig und was falsch ist."

Auch für McLaren-CEO Zak Brown gibt es "weiterhin viele Gerüchte, viel Spekulation, viele offene Fragen". Nun müssten "die FIA und die Formel 1 entscheiden", so Brown. Denn: Der Weltverband habe "eine Verantwortung für uns. Sie müssen klarstellen, dass die Dinge für sie transparent abgelaufen sind, ob sie also zu dem gleichen Ergebnis kommen können. Bis dahin wird es weiter Spekulationen geben, und das ist nicht gesund für den Sport."

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