Nach Rauswurf: Vettel bemitleidet Kvyat

Von SPOX
Sebastian Vettel wurde beim Großen Preis von Russland von Daniil Kyvat abgeschossen
© getty

Nach der Startkarambolage zwischen Daniil Kvyat und Sebastian Vettel hatte Red Bull die Reißleine gezogen und seinen Formel-1-Piloten ins Junior-Team Toro Rosso degradiert. Obwohl sich der Ferrari-Fahrer über Kvyat beschwerte, zeigt er nun allerdings Mitleid. Außerdem: Bernie Ecclestone glaubt an einen London-GP 2017 und Niki Lauda ärgert sich über Fahrer-Maulkörbe. Force India bringt eine B-Version mit nach Spanien.

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Vettel hat Mitleid mit Kvyat: Obwohl sich Vettel nach Kvyats waghalsigen Startmanöver in China und dem Doppel-Abschuss in Sotschi massiv über den Russen beschwert hatte, bedauert er dessen Degradierung ins Toro-Rosso-Team.

"Ich komme eigentlich gut mit ihm aus - vom Prinzip her ist er ein absolut netter Kerl. Deshalb ist es schade für ihn", erklärte Vettel gegenüber Auto Bild Motorsport.

Kvyat, der sein Cockpit ab dem Spanien-GP mit Max Verstappen tauschen muss, hatte sich nach dem Crash in Russland telefonisch bei Vettel entschuldigt. Dass Verstappen zu früh den Platz bei Red Bull erhalten hat, glaubt der Heppenheimer aber nicht: "Man sollte eher die Chance sehen als die Gefahr. Das ist ja der Grund, warum wir alle da sind."

Ecclestone glaubt an London-GP 2017: Seit Jahren gibt es Überlegungen, den Großen Preis von England künftig in London stattfinden zu lassen. Jetzt konkretisierte Bernie Ecclestone seinen Wunsch im Interview mit dem TV-Sender ITV und sprach überraschend von einer Premiere in der Saison 2017: "Es ist möglich, wir würden es liebend gerne machen."

Ungeklärt ist jedoch die Frage, wer den Grand Prix finanziell stemmen soll. "Es gibt da das kleine technische Problem, wer dafür zahlen soll", erklärte Ecclestone, der den Staat am liebsten in die Pflicht nehmen würde: "Aber davon abgesehen kann ich keine Dramen erkennen."

Das Streckenlayout ist derweil noch nicht klar, es soll aber um den Hyde Park und den Buckingham Palace gefahren werden. Damit würde man nicht auf den Kurs der Formel E zurückgreifen, die vor einigen Monaten in Englands Hauptstadt gastierte.

Lauda hält nichts von Fahrer-Maulkorb: Dass die Fahrer sich in jüngster Zeit immer wieder in die politischen Themen der Formel 1 eingemischt haben, gefiel nicht jedem Teamchef. Dass man den Fahrern aber einen Maulkorb aufsetzt, ist für Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda der falsche Weg.

"Es ist wichtig, dass die Fahrer ihre Meinung äußern und etwas sagen. Sie sind die Hauptdarsteller in diesem Sport, die Rennen gewinnen und verlieren", sagte Lauda im Interview mit auto, motor und sport: "Es wäre dumm, ihnen jetzt das Mundwerk zu verbieten. Man muss die jüngsten Aktionen von ihnen einfach als Teil der Show betrachten."

Lauda war zu seiner aktiven Zeit selbst ein Mann der klaren Worte. Auch in seiner Funktion als TV-Experte nahm der dreimaligeWeltmeister nie ein Blatt vor den Mund.

Force India bringt B-Auto an den Start:Dass die Teams zum Großen Preis von Spanien ihre ersten großen Upgrades der Saison mitbringen, hat Tradition. Force India geht aber noch weiter und stellt gleich eine komplette B-Version an den Start.

"Wir werden ein signifikantes Aero-Update, vom Umfang der neuen Teile her ähnlich wie dem letztjährigen B-Auto in Barcelona, haben", verriet Betriebsdirektor Otmar Szafnauer. 2015 hatte das Team von Nico Hülkenberg ebenfalls ein B-Auto entwickelt. Dieses wurde aber erst nach der halben Saison fertiggestellt.

Ob man nun mit der neuen Technologie in die richtige Richtung geht, wird sich jedoch frühestens auf dem Kurs bei Barcelona zeigen. "Im Windkanal sind die Performance-Fortschritte enorm, aber man kann nie wissen, wie sich das auf der Strecke auswirkt", bestätigt Szafnauer.

Aktuell liegt Force India auf dem achten Platz der Konstrukteurswertung. Hülkenberg sammelte zum Saisonauftakt in Australien sechs Zähler, Sergio Perez holte zwei Punkte in Russland.

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