Mercedes-Probleme und Webber-Bestzeit

Von SPOX
Michael Schumacher verlor in Suzuka die Kontrolle über sein Auto und schlug im Reifenstapel ein.
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Beim Freien Training zum Japan-GP ist Mark Webber in 1:32,493 Minuten die Bestzeit gefahren. Der Red-Bull-Pilot setzte sich am Freitag vor Lewis Hamilton im McLaren und seinem eigenen Teamkollegen Sebastian Vettel durch. Unterdessen kämpften Nico Rosberg und Michael Schumacher im Mercedes mit großen Problemen.

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"Der Kurs ist von der Balance her anspruchsvoll, aber das Auto lief mit gut und wir haben beide Reifenmischungen getestet", sagte der Australier Webber in einer ersten Reaktion: "Es gibt noch Bereiche, in denen wir uns verbessern können. Vor allem, was die Balance angeht. Wir haben also noch Arbeit vor uns."

Die Bestzeit von Webber kam nicht unerwartet. Der Red-Bull-Pilot hatte sich im ersten Freien Training lange auf seine Abstimmung mit wenig Benzin konzentriert, während sein deutscher Teamkollege schon mit vollgetanktem Auto fuhr.

"Das Auto war heute Morgen etwas nervös und wurde am Nachmittag besser", so Vettel: "Aber wir müssen über Nacht einen Schritt nach vorne machen. Ich glaube, morgen wird es sehr eng. Also wird es entscheidend, alles aus dem Auto herauszuholen."

Trotz seiner guten Vorstellung in beiden Trainingseinheiten schob der zweitplatzierte Hamilton die Favoritenrolle ab. "Ich glaube, dass die Red Bull hier die Favoriten sind, dass sie das beste Paket haben", sagte der Brite, der allerdings sichtlich freute: "Ich habe den geilsten Job! Suzuka ist einfach eine phänomenale Strecke!"

Mercedes muss Rosbergs Motor wechseln

Enttäuschend lief das Training für die Silberpfeile. Rosberg wartete eine Stunde lang darauf, endlich auf die Strecke zu dürfen. Sein Motor musste vor der zweiten Session gewechselt worden. "Gegen Ende der ersten Trainingssession zeigte der Sensor an, dass der Öldruck niedrig war, also habe ich den Motor ausgestellt", so Rosberg. Allerdings droht ihm keine Strafversetzung in der Startaufstellung. In den Freitagstrainings werden in der Regel alte Motoren eingesetzt, die die Teams austauschen dürfen.

Während beide Mercedes-Piloten das erste Freie Training noch auf den Plätzen vier und fünf beendeten, reichte es im zweiten Durchgang nur für die Ränge zehn und elf. Den mehr als durchwachsenen Tag vollendete schließlich Schumacher, der in Kurve 13 beim Anbremsen mit dem Hinterrad von der Strecke abkam und im Reifenstapel einschlug.

Schumi endet im Reifenstapel

"Ich war zu sehr auf die kommende Linkskurve fokussiert und habe den Streckenrand zu sehr außer Acht gelassen, da ist dann etwas weniger Grip als auf der Strecke", erklärte Schumacher: "Wir müssen jetzt viel Arbeit außerhalb der Strecke und vor den Computern erledigen, um den bestmöglichen Ansatz für morgen zu finden."

Zuvor hatte Schumacher wie sein Teamkollege lange warten müssen, bis er erstmals die Boxengasse verlassen konnte. "Bei Michael haben wir uns entschieden, vor der zweiten Session eine große Set-Up-Veränderung vorzunehmen, was uns Running Time gekostet hat", erklärte Mercedes-Teamchef Ross Brawn.

1. Freies Training: Vettel nur 17.

In derselben Kurve hatten auch Heikki Kovalainen im Caterham und Paul di Resta Probleme. Während Kovalainen sein Auto noch abfangen konnte, setzte di Resta seinen Force India kurz nach Beginn des Trainings wie später Schumacher in den Reifenstapel.

"Man muss am Limit sein, um zu fühlen, wie das Auto reagiert. Manchmal passieren solche Sachen, aber hoffentlich kostet uns das am restlichen Wochenende nicht zu viel", sagte der Schotte, der wie Schumacher unverletzt blieb.

Hülkenberg überrascht als Vierter

Mit einer guten Leistung überraschte abermals di Restas Teamkollege Nico Hülkenberg. Der Deutsche fuhr konstant schnelle Rundenzeiten und schloss das Training als Vierter ab.

"Der Freitag lief reibungsloserer für mich und es war schön zwei trockene Sessions mit beständigem Wetter zu haben", so Hülkenberg: "Ich bin ziemlich zufrieden mit dem Auto bei wenig Sprit, aber ich glaube, dass wir uns bei der Performance mit viel Benzin noch verbessern müssen."

Re-LIVE: Das 2. Freie Training zum Nachlesen

Der WM-Führende Fernando Alonso kam im Ferrari auf Position fünf, sprach aber dennoch von einem guten Tag: "Wir müssen dennoch bis morgen warten, weil das Paket normalerweise am Samstag durcheinander gebracht wird."

Räikkönen mit KERS-Problem

Schlechter lief das Training für Kimi Räikkönen. Der Lotus-Pilot, der auch ohne Saisonsieg um die Fahrer-Weltmeisterschaft kämpft, musste sein Auto gleich nach Beginn der zweiten Session wieder in die Box fahren. "Wir hatten ein Problem mit dem KERS-Kühlungssystem, also hat die Batterie überhitzt", erklärt Technikchef James Allison gegenüber "Sky Sports F1".

Nachdem Räikkönen aus dem Auto gesprungen war, um einen möglichen Stromschlag zu vermeiden, arbeiteten die Mechaniker fast 70 Minuten am Energierückgewinnungssystem. Am Ende wurde Räikkönen nur 14., während sein Teamkollege Romain Grosjean sich auf Platz sechs einreihte.

Für einen Schreckmoment sorgte Witali Petrow. Dem Russen brach kurz vor Ablauf der Trainingszeit auf der Zielgeraden plötzlich der Heckflügel seines Caterhams ab. "Wir müssen uns ganz genau angucken, was das Problem ausgelöst hat, um sicherzustellen, dass sowas nicht nochmal passiert", sagte Petrow, der Glück hatte, dass sein Wagen im Kiesbett der ersten Kurve zum Stehen kam.

Der WM-Stand in der Fahrerwertung