Rosberg: "Niemand könnte damit gewinnen"

Von SPOX
Mercedes-Pilot Nico Rosberg ist zwar schneller als Michael Schumacher - aber trotzdem zu langsam
© Getty

Mercedes-Pilot Nico Rosberg sieht keinen Piloten auf der Welt, der mit seinem Boliden Rennen gewinnen könnte. Der MGP W02 scheint wieder nur ein Auto für das Mittelfeld zu sein. Fernando Alonso kann sich seinen ehemaligen Intimfeind Lewis Hamilton als Teamkollegen in Maranello vorstellen. Am Bosporus herrscht große Ernüchterung und Jaques Villeneuve stärkt Michael Schumacher den Rücken.

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Rosberg sieht keine realistischen Siegchancen: Nico Rosberg und der MGP W02: Ob es nochmal eine Freundschaft wird? Schenkt man den jüngsten Aussagen Glauben, wird es in der aktuellen Saison nichts mehr.

"Niemand könnte mit meinem Auto gewinnen", äußerte sich der junge Deutsche gegenüber der spanischen Zeitung "El Pais". "Es gibt drei Teams - Red Bull, Ferrari und McLaren -, die vor allen anderen liegen. Ich muss also warten, bis ich ein besseres Auto bekomme. Später in dieser Saison oder am Anfang des nächsten Jahres will ich über das Gewinnen nachdenken."

Das augenscheinlich größte Problem des Mercedes-Boliden ist dabei der zu kurze Radstand.

Vor der Saison noch als Hoffnungsschimmer erachtet, hemmt er nun die komplette Weiterentwicklung des Autos. Wird der Radstand verlängert, verändert sich der Schwerpunkt.

Daraus ergibt sich ein abrupt höherer Reifenverschleiß - in einer Zeit, wo das Abbauen der Pneus ein ganzes Rennen entscheiden kann, ist es ein Teufelskreis. Und das Auto mitten in der Saison komplett neu zu entwerfen, ist schlichtweg nicht möglich.

Doch das ist noch lange nicht alles. Auf die Frage was noch verbessert werden kann, zuckt der Wahl-Monegasse mit den Schulter: "Fast alles. Allgemein geht es um die Aerodynamik, mechanisch gesehen müssen wir das Gewicht reduzieren. Der Motor ist gut, aber beim abgasangeblasenen Diffusor, der für die Aerodynamik sehr wichtig ist, können wir uns deutlich verbessern. Wir arbeiten daran."

Alonso würde Hamilton akzeptieren: Der temperamentvolle Spanier und der coole Engländer - eine explosive Mischung. Zwei Vollblut-Racer, die sich in der akutellen Saison auf der Strecke nichts schenken, und es als Teamkollegen bei McLaren-Mercedes erst recht nicht getan haben. Lewis Hamilton kam in seiner Premierensaison 2007 sofort bei dem Top-Team unter und war der eigentlichen Nummer eins Fernando Alonso mindestens ebenbürtig.

Das war aber ganz und gar nicht nach dem Geschmack des selbstbewussten Spaniers. Nach nur einem gemeinsamen Jahr suchte Alonso das Weite und wechselte zur Scuderia nach Maranello. In der Zeit danach relativierte der Spanier allerdings seine Aussagen. McLaren war das Problem, nicht der junge Brite.

Und so scheint es durchaus möglich, dass beide bei Ferrari wieder zusammen auf Titel-Jagd gehen könnten. Lews Hamilton äußerte sich vielsagend:"Im Moment habe ich diesbezüglich keine Pläne. Wir reden aber über ein fantastisches Team und man weiß nie, was in der Zukunft passieren wird." Auch Alsonso kann sich demzufolge eine Zusammenarbeit vorstellen.

"Ich bin sehr glücklich mit Felipe und ich hoffe auf viele weitere gemeinsame Jahre", berichtete er beim "Wrooom"-Event im Hinblick auf seinen Teamkollegen Felipe Massa. "Wenn aber ein anderer Fahrer kommt, dann wäre das kein Problem - wir würden ebenfalls für das Team arbeiten. Und wenn Hamilton kommt, dann wäre es das Gleiche."

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Türkei-GP vor dem Aus: Der Kalender für die kommende Saison 2012 steht in den Grundzügen fest. 20 Rennen soll es geben, inklusive der Premiere im texanischen Austin. Freude bei den Veranstaltern in den Staaten, Ernüchterungen hingegen am Bosporus.

Spektakuläre Grand Prix reichen in der heutigen Zeit nicht mehr aus, es muss Geld verdient werden. Und das gestaltete sich in den vergangenen Jahren in der Türkei schwierig. Die Formel 1 besitzt nicht die Strahlkraft wie in anderen Ländern, wie man anhand der rückläufigen Zuschauerzahlen feststellen konnte. Jedoch geben die Veranstalter nicht auf.

"Ich habe versucht die Regierung und die Öffentlichkeit von der Wichtigkeit der Formel 1 zu überzeugen. Die Sporthoheiten sind in engem Kontakt mit dem Sportministerium und sie haben große Achtung vor der Formel 1. Wir diskutieren derzeit über Alternativen, damit wir das kommerzielle Volumen der Formel 1 erhöhen." Es bleibt abzuwarten, ob sich die türkische Regierung an den Versuchen beteiligt, den Grand Prix doch noch stattfinden zu lassen.

Villeneuve nimmt Schumacher in Schutz: Auch ehemalige Konkurrenten können sich den Rücken stärken. Jaques Villeneuve, früherer Intimfeind von Rekord-Champion Michael Schumacher, passt die Kritik am Mercedes-Piloten so gar nicht in den Kram.

"Diese Kritik macht keinen Sinn, früher war er rund eine Zehntelsekunde schneller als seine Teamkollegen Rubens Barrichello oder Eddie Irvine bei Ferrari. Jetzt ist er eine Zehntel langsamer als Nico Rosberg. Das ist doch wirklich kein großer Unterschied," erklärte der Weltmeister von 1997 der Tageszeitung "O Estado". Ebenfalls kritisch beäugt er die damit verbundene Berichterstattung über den Teamkollegen Nico Rosberg.

"Man sollte doch eher sagen, dass er von einem guten Piloten bezwungen wurde, anstatt ihm zu unterstellen, er mache etwas falsch und liefere schlechte Leistungen ab."

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