"Das Auto passt nicht zu uns Fahrern"

Von SPOX
Michael Schumacher diskutiert mit seinem Mercedes-Renningenieur Andrew Shovlin
© Getty

Michael Schumacher macht sich in der Sommerpause schon jede Menge Gedanken über das zweite Jahr seines Comebacks. Am Auto muss alles anders werden, denn am aktuellen Mercedes lässt Schumi kein gutes Haar.

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Die Saison von Mercedes ist abgehakt. Das leugnet nach der Ohrfeige von Ungarn selbst im Team niemand mehr. 2010 sollte es der Kampf um den WM-Titel sein, es wurde in zahlreichen Rennen nur der Kampf um Platz zehn gegen Williams, Renault und Force India.

Damit ist Michael Schumacher natürlich alles andere als zufrieden, auch wenn er nach außen meistens überraschend gelassen wirkt. "Wenn man sich die Punktetabelle anschaut, dann darf man natürlich nicht zufrieden sein", sagt Schumacher im Interview mit dem DVAG Teamblog seines Sponsors Deutsche Vermögensberatung. "Allerdings gibt es Gründe dafür, dass der Rückstand so groß ist."

Diese Gründe nennt Schumacher sehr offen: "Uns wurde dieses Auto in die Hände gedrückt. Es ist ein Überbleibsel von dem, was im vergangenen Jahr entwickelt wurde. Das hat viele Kompromisse zur Folge, die wir Fahrer eingehen müssen. Das Auto harmoniert überhaupt nicht mit den Reifen. Aber auch überhaupt nicht mit uns Fahrern."

Schumi kommt mit den Reifen überhaupt nicht klar

Schumacher spricht den untersteuernden Charakter des Mercedes an, den weder er noch Teamkollege Nico Rosberg mögen. Dass Rosberg trotzdem sehr viel besser mit dem Auto klarkommt als Schumacher, mag zu einem großen Teil an seiner Erfahrung mit den aktuellen Reifen liegen.

Er bekommt die Pneus zum Arbeiten, Schumacher überhaupt nicht. Zudem verschleißt der Rekordchampion seine Reifen im Rennen viel zu schnell, weil sein Fahrstil zu aggressiv ist. Folge: In den letzten Runden ist er den Angriffen der Gegner nahezu hilflos ausgeliefert.

Kampfansage für die kommende Saison

Schumacher kann den Ansprüchen an sein Comeback nur gerecht werden, wenn der neue Mercedes für die Saison 2011 seinem Fahrstil deutlich mehr entgegenkommt.

Dessen ist er sich bewusst: "Wir müssen dafür sorgen, dass das Auto 2011 mit uns Fahrern harmoniert, und wir sind auf dem richtigen Weg, 2011 wieder konkurrenzfähig zu sein. Wir arbeiten härter denn je, um dann um den Titel fahren zu können."

Kämpferische Töne, die wieder einmal unterstreichen, dass nicht mit einem vorzeitigen Rücktritt Schumachers zu rechnen ist. Denn: "Fakt ist, dass ich mich rundum wohl fühle."

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