Schumi schlägt Vettel

SID
Michael Schumacher stand in seiner Karriere 91 Mal ganz oben auf dem Podest
© Getty

Michael Schumacher hat im ersten direkten Duell mit Sebastian Vettel die Nase vorn gehabt. Beim Test in Jerez landete er direkt vor dem Red-Bull-Piloten. In den Schatten gestellt wurden beide allerdings von Lewis Hamilton im McLaren. Adrian Sutil und Rubens Barrichello überraschten, Ferrari bestätigte seine gute Frühform.

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Zum Abschluss der viertägigen Testfahrten in Jerez belegte Schumacher im neuen Mercedes den fünften Platz und hatte dabei knapp sechs Zehntelsekunden Vorsprung vor Vize-Weltmeister Vettel, der im Red-Bull-Renault auf Rang sechs landete.

Aufregung gab es, als Schumachers Silberpfeil gegen Mittag ausrollte. Schnell gab es Gerüchte, der Bolide einen Motorschaden erlitten habe. Doch: Man sei aus dem gleichen Grund ausgerollt, wie viele der anderen Teams auch, hieß es vom Team. Spritmangel.

Alle Testzeiten aus Jerez im Überblick

"Wir hatten einen guten Tag", lautete deshalb auch Schumis Fazit. "Jeder Kilometer hilft uns, das Auto besser zu verstehen. Man kann derzeit mit den Benzinmengen und auch der Gewichtsverteilung so herumspielen, dass es auch für uns noch immer schwierig ist, das wahre Kräfteverhältnis zu kennen. Aber Für mich sieht es derzeit so aus, dass die erwarteten vier Teams - wir, Ferrari, Red Bull, McLaren - vorne sind."

Vettel: "Das passt schon"

Auch Vettel kann noch nicht wirklich einschätzen, "wo wir genau stehen, weil jeder ein bisschen was anderes macht und die Rundenzeiten aufgrund der neuen Regeln mit dem großen Tank zwei, drei, vier Sekunden rauf und runter gehen".

Der 22-Jährige selbst hatte am Nachmittag ebenfalls durch Benzinmangel einige Zeit verloren, war insgesamt aber dennoch zufrieden. "Wir haben zwei, drei Sachen probiert, das Auto in meine Richtung gebracht. Das passt schon", sagte er.

Hamilton mit Rekord-Zeit

Schnellster Mann des Tages war allerdings Lewis Hamilton. Der McLaren-Pilot legte auf abtrocknender Strecke in den letzten Testminuten eine Zeit von 1:19,583 Minuten hin und unterbot damit den bisherigen Rekord für 2010er Autos deutlich.

Mit 113 Runden war er außerdem der nach Felipe Massa (Platz sieben, 1:21,485 Minuten) der fleißigste Tester. Der Brasilianer spulte im neuen Ferrari F10 insgesamt 160 Runden und teilweise beeindruckende Longruns ab, rollte aber auch zweimal aus.

Dabei handelte es sich allerdings wie bei seinen Kollegen um keine schwerwiegenden Defekte - sondern lediglich um eine Vorsichtsmaßnahme und einen leeren Benzintank.

Sutil und Barrichello überraschen

Für eine kleine Überraschung sorgte Adrian Sutil, der im Force-India-Mercedes bis kurz vor Ende des Testtages die Bestzeit hielt und am Ende Zweiter (1:20,180 Minuten) wurde. Auch Rubens Barrichello (Platz drei, 1:20,341 Minuten) ließ aufhorchen, lag zwischenzeitlich sogar an der Spitze. Allerdings musste er später wegen Getriebeproblemen aufstecken.

Lucas di Grassi, Teamkollege von Timo Glock bei Neueinsteiger Virgin, schaffte nach Problemen an den ersten Testtagen diesmal auch endlich 63 Runden. Glock waren an zwei Tagen insgesamt 16 Umläufe vergönnt gewesen.

Die beiden Spanier Jaime Alguersuari (Toro-Rosso-Ferrari) und Pedro de la Rosa (Sauber-Ferrari), die am Freitag noch ganz vorn lagen, landeten diesmal nur auf den Plätzen zehn und acht.

Aufgrund des Nachtankverbotes für diese Saison liegen zwischen einem komplett vollen und einem fast leeren Auto rund 166 Kilogramm Differenz, was bis zu fünf Sekunden Unterschied ausmachen kann.

Tag 3: Vettel in Jerez nur auf Platz fünf