Mercedes verpflichtet Heidfeld als Testfahrer

SID
Von 2006 bis 2009 saß Nick Heidfeld bei BMW Sauber hinter dem Steuer
© Getty

Neben Michael Schumacher und Nico Rosberg kommt auch der dritte Fahrer im Mercedes-Rennstall aus Deutschland. Die Stuttgarter bestätigten Nick Heidfeld als Testfahrer.

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Nick Heidfeld macht die deutsche Nationalmannschaft beim Formel-1-Rennstall Mercedes als Testfahrer komplett. Wie die Stuttgarter am Donnerstag bekannt gaben, übernimmt der Mönchengladbacher das Cockpit hinter den Stammpiloten Michael Schumacher und Nico Rosberg.

"Ich freue mich sehr, dass ich jetzt zum Mercedes-Team gehöre", sagte Heidfeld, musste aber zugeben: "Natürlich wäre mir ein Platz als aktiver Fahrer lieber gewesen."

Er habe aber erlebt, wie engagiert jeder im Team ist. "Und mir geht es genauso. Ich werde Michael und Nico nach Kräften unterstützen", meinte der Rheinländer.

Noch kein Sieg in der Formel 1

Der 32-Jährige fährt seit 2000 in der Formel 1 und hat bislang 168 Rennen absolviert. Auf einen Sieg wartet er bei zwölf Podiumsplätzen allerdings vergeblich. Zuletzt saß er drei Jahre im BMW Sauber, ehe sich der Hersteller nach der vergangenen Saison aus der Königsklasse zurückzog.

Heidfeld hatte sich zunächst auch Hoffnungen auf einen Stammplatz im Mercedes gemacht, ehe Rekord-Weltmeister Schumacher sich zu seinem Comeback bei den Schwaben entschied.

Nun soll Heidfeld wie seit der vergangenen Woche bereits erwartet als dritter Mann seine Erfahrung ausspielen und im Notfall schnell einspringen können.

Haug: "Nick kann was"

"Nick Heidfeld als Ersatz- und Testfahrer zu verpflichten, bedeutet für unser Team eine weitere Verstärkung. Während seiner zehn Jahre in der Formel 1 ließen es Umstände oft nicht zu, dass Nick den absoluten Durchbruch schaffte", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug: "Aber Nick kann was, das wird er bei uns einbringen und beweisen."

Zuletzt hatte es auch Spekulationen gegeben, Heidfeld, der einst im Junior-Team von Mercedes gefördert wurde, könnte für den Rennstall in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) starten.

Jetzt bleibt er doch in der Formel 1 - könnte allerdings so gut wie arbeitslos sein, sollten Rosberg und Schumacher von Verletzungen verschont und fit bleiben. Denn nach dem Saisonstart sind in der Formel 1 keine Testfahrten mehr erlaubt.

"Wir werden gut zusammenarbeiten"

Vor dem ersten Rennen 2010 am 14. März in Manama/Bahrain bleiben Heidfeld damit noch drei Testtermine, um den neuen Silberpfeil wenigstens einmal kennenzulernen: In der kommenden und der darauffolgeneden Woche wird jeweils in Jerez geprobt, in der letzten Februar-Woche in Barcelona.

Teamchef Ross Brown setzt jedenfalls auf "Quick Nick": "Ich bin sicher, dass er zur Entwicklung unseres MGP W01 einen Beitrag leisten wird. Wir werden gut mit ihm zusammenarbeiten."

Davon geht auch Heidfeld aus, der seinen neuen Arbeitsplatz ganz genau einzuschätzen weiß.

"Dieses Team hat während des Winters das größte Interesse auf sich gezogen, nicht nur wegen des Comebacks von Michael Schumacher, sondern auch, weil Mercedes-Benz erstmals seit über 50 Jahren wieder mit den Silberpfeilen antritt."

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