Je näher der Saisonstart in Bahrain rückt, desto genauer ist zu beobachten, dass die Teams bei den Tests langsam ernst machen. Am zweiten Tag der letzten Testwoche in Barcelona wurden sowohl Rennsimulationen als auch Qualifying-Runden absolviert.
Nummer eins bei den Qualifying-Runden war etwas überraschend Nico Hülkenberg. Der deutsche Williams-Neuling fuhr in 1:20,614 Minuten Tagesbestzeit. Er schlug die Vorgabe von Ferrari-Pilot Fernando Alonso um 23 Tausendstel, profitierte allerdings davon, dass er am Nachmittag besseren Grip auf der Strecke hatte als Alonso am Vormittag.
Sowohl Hülkenberg als auch Alonso waren in ihren schnellsten Runden nur noch knapp sieben Zehntel langsamer als Rubens Barrichello bei seiner Bestzeit im Qualifying zum Spanien-GP 2009.
Ferrari beeindruckend konstant
Noch beeindruckender als die schnelle Einzelrunde war vor allem bei Alonso die Geschwindigkeit während der Rennsimulation. Sein Tempo über mehr als 40 Runden variierte kaum. Der Ferrari, der übrigens zum ersten Mal mit langer Finne auf der Motorabdeckung experimentierte, scheint unglaublich konstant schnelle Zeiten fahren zu können und dabei auch noch die Reifen zu schonen.
Auf die lange Distanz konnte lediglich Sebastian Vettel im Red Bull die Ferrari-Zeiten annähernd mitgehen. Auf eine schnelle Runde fehlten ihm allerdings sechs Zehntel auf die Bestzeit. Kurz vor Schluss blieb er dann auch noch mit einem technischen Defekt stehen.
Schumacher unauffällig unterwegs
Für Mercedes war Michael Schumacher am Steuer. Er fiel allerdings nicht sonderlich auf. 77 Runden, eine Sekunde langsamer als Hülkenberg. Immerhin konnte er auf Long-Runs den Speed von Ferrari und Red Bull halten, wenngleich er deutlich weniger Runden am Stück drehte als Alonso und Vettel. Es scheint, als könne der Mercedes das angekündigte große Aerodynamik-Update vor dem ersten Rennen in Bahrain gut gebrauchen.
"Auch wenn es hier nicht ganz so problemlos läuft wie erhofft, haben wir sowohl hier in Barcelona als auch in Bahrain noch einiges in der Hinterhand", bestätigte Schumacher den Eindruck auf der Strecke.
Die beiden neuen Teams hatten wieder einmal mit Problemen zu kämpfen. Jarno Trulli blieb im Lotus gleich dreimal stehen, Timo Glock konnte erst am späten Vormittag die Testarbeit aufnehmen, nachdem es auf der Installationsrunde Probleme gegeben hatte.
Die Testzeiten aus Barcelona. Letztes Update: 17.00 Uhr | |||
Fahrer | Team | Zeit | Runden |
Nico Hülkenberg | Williams | 1:20,614 | 97 |
Fernando Alonso | Ferrari | 1:20,637 | 126 |
Pedro de la Rosa | Sauber | 1:20,973 | 106 |
Vitantonio Liuzzi | Force India | 1:21,056 | 90 |
Sebastian Vettel | Red Bull | 1:21,258 | 125 |
Jaime Alguersuari | Toro Rosso | 1:21,571 | 104 |
Michael Schumacher | Mercedes | 1:21.689 | 77 |
Lewis Hamilton | McLaren | 1:22,152 | 85 |
Robert Kubica | Renault | 1:24,912 | 53 |
Jarno Trulli | Lotus | 1:25,524 | 68 |
Timo Glock | Virgin | 1:25,942 | 51 |