Sauber: "Von Zusammenarbeit profitieren"

SID
Peter Sauber wurde am 13. Oktober 1943 in Zürich geboren
© Getty

Nach vier Monaten Ungewissheit kann Peter Sauber mit seinem neuen alten Team endlich durchstarten. "Die Erleichterung ist riesig", jubelt der 66 Jahre alte Schweizer.

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Zuvor hatte der Automobil-Weltverband FIA am Donnerstagabend grünes Licht für den Start in der WM 2010 als Ersatz für Toyota gegeben. Aufbauend auf der Vorarbeit des bisherigen BMW-Sauber-Teams unter Führung des Münchner Automobilkonzerns will sich Sauber im kommenden Jahr sogar wieder ein bisschen steigern.

"Wir haben die abgelaufene Saison auf Rang sechs beendet, und ich erwarte, dass wir in der Lage sein sollten, uns in dieser Region zu etablieren. Vielleicht können wir uns ja sogar ein wenig steigern", sagte Sauber, der erst am vorigen Freitag sein Lebenswerk von BMW zurückgekauft hatte.

"Ich habe BMW einen Vorschlag unterbreitet, den ich als für mich tragbar und für BMW akzeptabel erachtete. Ich war dann auch erleichtert, dass ihn BMW vollumfänglich akzeptierte", sagte der Schweizer und sprach von einer fairen Lösung.

Zusammenarbeit mit BMW "leider zu kurz"

BMW hatte am 29. Juli aufgrund einer strategischen Neuausrichtung des Unternehmens seinen Ausstieg aus der Formel 1 verkündet. Die Suche nach einem Käufer für das Team zog sich aber lange hin, bis Sauber selbst wieder in die Bresche sprang. Die Zusammenarbeit mit den Müchnern bezeichnete er im Nachhinein als "gut, aber leider zu kurz".

"Als ich die Firma vor vier Jahren an BMW verkauft hatte, ging ich davon aus, dass die Zukunft des Rennstalls langfristig gesichert wäre. Es kam dann leider anders. Wir haben von BMW vieles gelernt, und ich glaube, das trifft auch in die andere Richtung zu. BMW hat den Standort Hinwil in den vergangenen vier Jahren stark ausgebaut, und davon können wir in Zukunft natürlich profitieren", sagte Sauber, den BMW auch noch bei der Suche nach neuen Sponsoren unterstützt.

Auch das Auto für die kommende Saison, der Sauber C29, wurde in den letzten Monaten planmäßig entwickelt, sodass man jetzt eine gute Basis habe. Motor und Getriebe kommen von Ferrari, das schon vor dem Einstieg von BMW Sauber-Partner war.

"Zusammenarbeit mit Ferrari prächtig"

"Der Sauber-Ferrari C29 ist absolut im Plan, und ich bin auch überzeugt, dass es ein wettbewerbsfähiges Auto wird. Die Zusammenarbeit mit Ferrari funktioniert prächtig, nicht zuletzt deshalb, weil sich zahlreiche Ingenieure noch aus der Zeit vor BMW kennen, als wir auch mit Ferrari zusammengearbeitet haben", sagte Sauber, der selbst wieder als Teamchef fungieren wird.

"Nach meinem Ausstieg vor vier Jahren hätte ich mir nie vorstellen können, diese Rolle noch einmal zu übernehmen. Aber so, wie sich jetzt die Dinge entwickelt haben, macht das Sinn. Es ist jetzt wichtig, dass nach all diesen Turbulenzen rund um das Team wieder Ruhe einkehrt", sagte der 66-Jährige, der sich auf dem Fahrersektor einen Routinier und einen Nachwuchsfahrer wünscht.

"Diese Mischung gab es bei uns früher schon öfter, und sie hat sich für uns durchaus bewährt", sagte er ohne Namen zu nennen. Auf der Kandidatenliste stehen unter anderem der bisherige BMW-Sauber-Pilot Nick Heidfeld (Mönchengladbach), der auch bei Mercedes im Gespräch ist, der bisherige Testfahrer Christian Klien (Österreich) und GP2-Vizemeister Witali Petrow (Russland).

Sauber kündigt Fahrerverhandlungen an

"In den vergangenen Wochen haben sich viele Fahrer bei uns gemeldet, aber so lange wir keinen Startplatz hatten, konnten wir nicht konkret verhandeln. Das ist jetzt anders", sagte Sauber.

Auch die Konkurrenz freut sich, dass Sauber den Zuschlag für die Nachfolge von Toyota erhalten hat. "Das ist toll und freut mich sehr", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug: "Das ist eine super Truppe, die in Hinwil einen großen Job gemacht hat. Ich glaube schon, dass sie eine gute Basis haben. Sie hatten sich ja schon in der zweiten Jahreshälfte gesteigert."

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