Schumis Rückkehr im Zeitraffer

SID
Im Sommer scheiterte der erste Comeback-Versuch von Michael Schumacher
© Getty

Nun ist es perfekt: Michael Schumacher wird für Mercedes in der Formel 1 an den Start gehen. Eine Chronologie beschreibt den langen Weg des Kerpeners zurück ins Rennauto.

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Das Comeback des Michael Schumacher: Knapp ein halbes Jahr überschlugen sich die Medien mit Meldungen über eine mögliche Rückkehr des siebenmaligen Champions.

Am 23. Dezember ist die Sensation nun perfekt. Eine Chronologie beschreibt den langen Anlauf des Kerpeners zurück ins Cockpit.

29. Juli 2009: Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher gibt knapp drei Jahre nach seinem Rücktritt sein Comeback im Ferrari-Cockpit bekannt. Der 40-Jährige soll erstmals beim Großen Preis von Europa im spanischen Valencia am 23. August für den verletzten Felipe Massa (Brasilien) einspringen.

30. Juli: Schumacher-Manager Willi Weber stellt klar, dass Schumi nicht längerfristig zurückkehren werde, sondern nur als Massa-Ersatz. Der Automobil-Weltverband FIA weist darauf hin, dass der Rekordchampion einen Medizin-Check bestehen muss.

31. Juli: Die Vorbereitungen Schumachers sind in vollem Gange. Der 40-Jährige testet bereits in Maranello den Ferrari des Jahres 2007. Ferrari stellt eine offizielle Anfrage, auf einen laut Reglement untersagten Extra-Test im aktuellen Boliden.

02. August: Formel-1-Boss Bernie Ecclestone traut Schumacher in der Königsklasse alles zu - sogar einen Grand-Prix-Erfolg.

03. August: Auch die Rennstreckenbetreiber freuen sich über die Comeback-Ankündigung des Rekord-Weltmeisters, die die Kartenverkäufe bei den noch ausstehenden Saisonrennen ankurbelt.

04. August: Die Rennställe Williams, Red Bull und Toro Rosso stimmen gegen einen Extra-Testtag im aktuellen Auto. Schumacher, der bereits drei Kilo abgespeckt hat, muss damit ohne Erfahrung im F60 in Valencia an den Start gehen.

05. August: Das Comeback steht auf der Kippe. Schumacher behindert eine Nackenverletzung, die er bei einem Motorrad-Unfall im Februar erlitten, schwerer als angenommen.

11. August: Michael Schumachers Sensations-Comeback in Valencia platzt aus gesundheitlichen Gründen. Der siebenmalige Weltmeister muss seinen geplanten Einsatz wegen anhaltender Nackenbeschwerden absagen.

12. August: Schumacher erklärt auf einer Pressekonferenz in Genf traurig die Gründe für das geplatzte Comeback, schließt eine spätere Rückkehr aber nicht aus.

24. August: Ferrari hakt das Schumacher-Comeback für 2009 endgültig ab.

11. September: Schumacher teilt auf seiner Homepage mit, dass er weitere drei Jahre Berater des Ferrari-Teams bleiben wird.

04. Oktober: Trotz mehrfacher Absagen der FIA und der Konkurrenz betont Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali erneut, sich für ein drittes Cockpit für Schumacher einsetzen zu wollen.

18. Oktober: Laut KTM will Schumacher 2010 als Werksfahrer in der Internationalen Deutschen Meisterschaft auf dem Motorrad starten. Eine gesamte Saison wolle er sich "wegen des Rennstresses" aber nicht antun.

23. Oktober: Nach der Wahl des früheren Ferrari-Teamchefs Jean Todt, dessen Kandidatur Schumacher unterstützt hatte, zum neuen Präsidenten des Automobil-Weltverbandes FIA wird über eine Mitarbeit des Kerpeners in Todts Team spekuliert.

03. November: Gemeinsam mit Sebastian Vettel gewinnt Schumacher in Peking zum dritten Mal in Folge den Nationen-Cup beim Race of Champions.

04. November: Beim Einzelrennen des Race of Champions schlägt Schumacher Vettel im Halbfinale, verliert das Finale aber wie schon 2007 in London gegen Audi-DTM-Pilot Mattias Ekström aus Schweden.

19. November: Die "Gazzetta dello Sport" aus Italien titelt überraschend "Mercedes lockt Schumacher". Seine Sprecherin Sabine Kehm erklärt, dies sei "im Moment kein Thema".

22. November: Schumachers erster Teamchef Eddie Jordan erklärt mit Bezug auf Mercedes: "Es wird so kommen." Mercedes-Sportchef Norbert Haug gibt kein eindeutiges Dementi ab.

23. November: Mercedes-Teamchef Ross Brawn erklärt, an dem Thema sei "nichts dran". Die Medien würden sich "einen Traum zusammenbasteln". Am selben Tag bestätigt Mercedes die Verpflichtung von Nico Rosberg.

29. November: Schumacher holt sich beim "Wettstreit der Stars" in Florianopolis/Brasilien im Kart zum zweiten Mal nach 2007 den Gesamtsieg. Auf die Mercedes-Gerüchte angesprochen antwortet er nur nebulös: "Wer weiß?"

04. Dezember: Weber versichert, bei einem lange geplanten Treffen mit Schumacher stehe Mercedes "nicht auf der Agenda".

07. Dezember: Ecclestone erklärt, ein Schumacher-Comeback sei "mehr als nur ein Gerücht".

11. Dezember: Die "Bild-Zeitung" berichtet, Mercedes werde Schumacher ein Angebot machen.

12. Dezember: "Focus", "Bild" und "Express" berichten übereinstimmend, Mercedes und Schumacher hätten Einigkeit über einen Vertrag für 2010 erzielt. Schumacher, der in Kerpen Kart fährt, will sich nicht äußern, auch am Tag danach gibt es keine Aussage des Kerpeners.

14. Dezember: Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo erklärt in einem Interview, dass man nicht auf der mündlich vereinbarten Verlängerung des Berater-Vertrages bis 2010 bestehen wird.

16. Dezember: Daimler-Chef Dieter Zetsche kündigt an, dass die Bekanntgabe des zweiten Fahrers des neuen Mercedes-Werksteam wohl erst Anfang 2010 stattfinde.

17. Dezember: Bild spekuliert, dass Schumacher vor einer Entscheidung über sein Comeback noch in Abu Dhabi Testfahrten bestreiten könnte, Weber erklärt, auch ihn mache Schumacher einen fitten Eindruck.

18. Dezember: Montezemolo nennt erstmals öffentlich Mercedes als Ziel von Schumacher und erklärt, der Kerpener habe ihm am Telefon gesagt, er habe eine sehr gute Möglichkeit, wieder zu fahren.

21. Dezember: Ecclestone erklärt, er sei sehr sicher, dass Schumacher wieder fahren werde.

22. Dezember: "Bild" berichtet, dass Schumacher bei Mercedes einen Vertrag über ein Jahr mit einem Gehalt von sieben Millionen Euro unterschrieben habe.

23. Dezember: Mercedes und Michael Schumacher bestätigen im Rahmen einer Telefonkonferenz ihre Zusammenarbeit.

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