Schumi: "Es ist geplant, drei Jahre zu fahren"

Von SPOX
Michael Schumacher bestritt bisher 250 GP-Rennen und holte sieben WM-Titel
© mercedes

Das Formel-1-Comeback von Michael Schumacher ist perfekt. Dies bestätigte Mercedes am Mittwoch bei einer Telefonkonferenz. Der siebenmalige Weltmeister hat bei den Silberpfeilen einen Dreijahres-Vertrag unterschrieben.

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UPDATE Die Rückkehr von Michael Schumacher in die Formel 1 nach drei Jahren Pause ist perfekt. Der Deutsche fährt in der kommenden Saison an der Seite von Nico Rosberg für Mercedes.

Das hat Mercedes am Mittwoch bei einer Telefonkonferenz bestätigt. Schumacher hat einen Dreijahres-Vetrag unterschrieben und soll im nächsten Jahr sieben Millionen Euro verdienen. "Es ist geplant, drei Jahre zu fahren", sagte Schumacher, der seinen Vertrag am Vorabend unterschrieben hatte.

Beim Saisonauftakt am 14. März 2010 in Bahrain wird Schumacher 1239 Tage nach seinem bislang letzten Rennen in Sao Paulo erstmals wieder um WM-Punkte kämpfen.

"Ich habe all die Energie wieder"

Schumi weiter: "Nach drei Jahren Pause habe ich all die Energie wieder, die mir damals gefehlt hat. Der Nacken ist kein Problem mehr. Im Sommer war es noch zu nah am Unfall dran, jetzt ist alles ausgeheilt."

Sein neuer Teamkollege Nico Rosberg freut sich auf die bevorstehenden Duelle: "Toll, dass Michael wieder in der Formel 1 fährt und mein Teamkollege wird. Es ist eine große Herausforderung für mich, gegen einen der besten Fahrer aller Zeiten anzutreten. Ich bin sicher, wir werden ein starkes Team bilden, denn er hat nichts von seinem Speed verloren. Sein Comeback ist auch eine tolle Nachricht für unseren Sport und die Fans."

Wiedervereinigung mit Ross Brawn

Nun trifft er er dort wieder auf Superhirn Ross Brawn, unter dessen Regie er all seine sieben WM-Titel gewonnen hat.

Der Teamchef: "Ich freue mich sehr, dass wir Michaels heiß ersehntes Comeback im kommenden Jahr bestätigen können. Die Rekorde des siebenmaligen Weltmeisters sprechen für sich selbst und ich freue mich darauf, wieder mit ihm zusammenzuarbeiten. Unsere Fahrer stehen jetzt fest; es ist wohl die interessanteste Fahrerpaarung in der Formel 1. Michael und Nico haben zusammen eine perfekte Mischung aus Talent, Erfahrung, Speed und Jugend.

Für den siebenmaligen Weltmeister schließt sich ein Kreis. Aus dem einstigen Mercedes-Juniorteam aus Schumacher, Heinz-Harald Frentzen und Karl Wendlinger hatte er 1991 mit finanzieller Hilfe der Stuttgarter den Sprung zu Jordan in die Formel 1 geschafft.

Von dort wechselte er nach nur einem Rennen zu Benetton, wo er 1994 und 1995 seine ersten beiden WM-Titel holte. 1996 wechselte er zu Ferrari, wo er von 2000 bis 2004 fünf weitere WM-Kronen gewann. An seiner Seite als Technischer Direktor war bei allen Titeln der künftige Mercedes-Teamchef Ross Brawn.

Schmerzender Nacken verhinderte früheres Comeback

In bislang 250 GP-Rennen holte Schumacher 91 Siege und stand 68 Mal auf der Pole Position. Auch seine 1369 WM-Punkte, 74 schnellste Runden, die 23.219 Führungskilometer, 13 Siege sowie 148 Punkte in einer Saison (2004) oder 154 Podiumsplätze sind Rekordmarken in der Königsklasse.

Schon im August stand Schumacher einige Wochen kurz vor dem Comeback in der Königsklasse. Nach dem schweren Unfall seines Freundes Felipe Massa beim Großen Preis von Ungarn in Budapest hatte sich der Kerpener, der seit seinem Rücktritt seinem früheren Ferrari-Team für rund fünf Millionen Euro Jahressalär als Berater zur Verfügung stand, bereit erklärt, bei den Roten den Brasilianer zu vertreten. Allein die Ankündigung sorgte weltweit für Aufsehen.

Schumi intensivierte Fitnesstraining

Nachdem Schumacher sein Fitnesstraining intensiviert und im Simulator trainiert hatte, absolvierte er in einem zwei Jahre alten privaten Ferrari F2007 Testfahrten, nach denen er Kopfschmerzen bekam.

Untersuchungen bei seinem Leibarzt Johannes Peil in der Sportklinik Bad Nauheim ergaben, dass sein Schädel und die Nackenwirbelsäule nach einem schweren Motorradsturz im Februar den hohen körperlichen Belastungen in einem Formel-1-Boliden noch nicht wieder standhielt.

In einer eigens einberufenen Pressekonferenz in Genf erklärte Schumacher, dass er leider nicht für Massa einspringen könne, schloss auf Nachfrage ein Comeback zu einem späteren Zeitpunkt nicht aus.

Spekulationen immer wieder dementiert

Spekulationen über einen Wechsel zu Mercedes waren dann nach Saisonende aufgekommen, als die Schwaben das Weltmeisterteam Brawn übernahmen und sich damit auch die Dienste von Ross Brawn als Teamchef sicherten. Der Brite hatte danach zunächst erklärt, Schumacher habe keine Ambitionen auf eine Rückkehr.

Mercedes-Sportchef Norbert Haug hatte von "Spekulationen" gesprochen und von "Träumen, die nicht immer in Erfüllung gehen". Schumachers Manager Willi Weber hatte immer wieder Kontakte zu Mercedes dementiert und sich überrascht gezeigt, wie sich das Thema dennoch in den Medien "verselbstständigt" habe.

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