Team Germany mit Heidfeld, Sutil oder Schumi?

Von Alexander Mey
Prangt auf dem Helm von Nick Heidfeld schon bald der Mercedes-Stern?
© Getty

In der vergangenen Woche hat sich auf dem Fahrermarkt eine ganze Menge getan. Nico Rosberg geht zu Mercedes, Jenson Button zu McLaren-Mercedes, Timo Glock zu Manor. Dazu plant Kimi Räikkönen eine Auszeit. Ein Überblick über Wechsel und Wechselgerüchte bei allen Teams.

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Nach der Übernahme von Brawn GP deutet viel auf ein Team Germany hin. Spekulationen um ein Comeback von Michael Schumacher halten sich weiter, aber Teamchef Ross Brawn hat derartige Pläne am Wochenende dementiert.

 

Die Fahrer:

Nico Rosberg: Langfristiger Vertrag (Laufzeit ungewiss)

Nick Heidfeld: Vorausgesetzt, Mercedes will wirklich ein Team Germany aufstellen, dann ist Heidfeld der erste Kandidat. Er wäre mit seiner ruhigen Art und seiner Zuverlässigkeit der perfekte zweite Mann neben Rosberg - ohne dem Jungstar dabei aber die Show zu stehlen.

Adrian Sutil: Der zweite Kandidat für ein Team Germany. Force India ist Mercedes-Kunde, ein Wechsel sollte daher prinzipiell kein Problem sein. Sutil wäre im Vergleich zu Heidfeld der jüngere und ungestümere Fahrer. Allerdings weiß man bei Heidfeld eher, was man hat. Sutil ist zuweilen noch eine Wundertüte.

Michael Schumacher: Es ist und bleibt ein Traum vieler deutscher Fans, Schumi noch einmal in der Formel 1 zu sehen - am besten natürlich in einem deutschen Team. Glaubt man aber allen Aussagen der vergangenen Tage, wird es wohl bei dem Traum bleiben. Abgesehen von der ungewissen Gesundheit wäre Schumi auch für Rosberg problematisch, weil er ihn medial in den Schatten stellen würde.

Kimi Räikkönen: Alles deutet bei ihm auf eine Auszeit hin. McLaren war seine Option, die hat sich zerschlagen. Sollte ihm Mercedes aber wider Erwarten ein tolles Angebot machen, würde es sich der Iceman noch einmal anders überlegen. An so ein Angebot glaubt er jedoch selbst nicht.

Bei den Bullen gibt es schon seit Monaten keine Spekulationen um die Fahrer mehr. Dafür ist immer noch nicht endgültig geklärt, mit welchem Motor der Vize-Weltmeister 2010 an den Start gehen wird. Mercedes ist wohl aus dem Rennen, Renault gilt als gesetzt. Sollten die Franzosen jedoch zum Jahresende aussteigen, wäre Cosworth die Notlösung. Theoretisch wäre auch Ferrari noch möglich. Wichtig ist nur, dass schnell eine Entscheidung fällt.

Die Fahrer:

Sebastian Vettel: Vertrag bis 2011

Mark Webber: Vertrag bis 2010

Die Engländer haben ihr englisches Dreamteam beisammen. Zu Lewis Hamilton gesellt sich mit Jenson Button ein weiterer Weltmeister. Damit ist eine Rückkehr von Kimi Räikkönen zu McLaren vom Tisch.

 

Die Fahrer:

Lewis Hamilton: Vertrag bis 2012

Jenson Button: Vertrag bis 2012

Bei der Scuderia ist schon seit einiger Zeit alles in trockenen Tüchern. Bei den Racing Days in Valencia hatte Neuzugang Fernando Alonso sogar schon seinen ersten Auftritt - wenn auch noch nicht in roter Kluft.

 

Die Fahrer:

Fernando Alonso: Vertrag bis 2012

Felipe Massa: Vertrag bis 2010

Der Nachfolger von Nico Rosberg ist wieder ein Deutscher, Nico Hülkenberg. Mit ihm steigt die Zahl der deutschen F-1-Piloten auf sechs.

 

 

Die Fahrer:

Nico Hülkenberg: Vertrag bis 2011

Rubens Barrichello: Vertrag bis 2010

 

Ungewissheit herrscht bei den Franzosen. Erst Ende des Jahres will der Konzern über seine Zukunft in der Formel 1 entscheiden. Zur Debatte steht zumindest ein Teilverkauf des Werksteams, vielleicht sogar der komplette Ausstieg. Dagegen spricht aber, dass mit Robert Kubica schon ein Fahrer verpflichtet wurde. Trotzdem sind alle Zukunftsperspektiven von Renault mit Vorsicht zu genießen. Das gilt natürlich auch für Fahrer, die um ein Cockpit verhandeln. Timo Glock hat schon kalte Füße bekommen.

Die Fahrer:

Robert Kubica: Gültiger Vertrag (Laufzeit ungewiss)

Heikki Kovalainen: Nach seinem Aus bei McLaren wäre eine Rückkehr zu Renault eine Option. Immerhin haben ihn die Franzosen seiner Zeit in die Formel 1 gebracht.

Romain Grosjean: Möglich, dass der Franzose 2010 noch einmal eine Chance bekommt. Seit dem Abgang von Flavio Briatore hat er zwar keine große Lobby mehr, aber angesichts der unsicheren Zukunft des Rennstalls stehen die Konkurrenten nicht gerade Schlange.

Lucas di Grassi: Der junge Testfahrer von Renault kann sich im Dezember beim Junioren-Test in Jerez für einen Stammplatz empfehlen. Renault wäre die logische Wahl für den GP2-Piloten, aber er liebäugelt eher mit Manor.

Den notorisch klammen Indern fehlen die finanziellen Mittel, um auf dem Fahrermarkt große Sprünge zu machen. Im Gegenteil: Vielleicht brauchen sie sogar einen Piloten, der eine Menge Sponsorengelder mitbringt.

 

Die Fahrer:

Adrian Sutil: Das Team hat die Option auf den Deutschen gezogen, Sutil ziert sich aber noch. Zum einen, um bessere Konditionen herauszuhandeln. Zum anderen aber sicher auch, weil er sich insgeheim noch Chancen auf das Mercedes-Cockpit ausrechnet.

Vitantonio Liuzzi: Der Italiener hat sich 2009 für eine weitere Bewährungschance empfohlen. Die entscheidende Frage ist aber: Hat er genügend Geld als Mitgift?

Pedro de la Rosa: Offenbar sind die Verhandlungen mit Campos in einer Sackgasse. Mit seiner Erfahrung könnte er Force India helfen, und laut spanischen Medien steht eine Vertragsunterzeichnung unmittelbar bevor. Aber auch hinter ihm steht das Fragezeichen der Sponsorengelder.

Nelson Piquet Jr.: Der in Ungnade gefallene Brasilianer rechnet sich genau wegen der Gelder, die er mitbringen kann, noch ganz gute Chancen auf eine F-1-Rückkehr bei den Indern aus.

Auch beim zweiten Red-Bull-Team zeichnen sich in Sachen Fahrerpaarung keine Überraschungen ab. Sebastien Buemi ist bereits bestätigt, Jaime Alguersuari zumindest indirekt.

 

 

Die Fahrer:

Sebastien Buemi: Vertrag bis 2010

Jaime Alguersuari: Teamchef Franz Tost lässt immer wieder durchblicken, dass er mit dem jungen Spanier auch 2010 plant. Unterschrieben ist noch nichts, Alternativen zu Alguersuari sind aber auch keine in Sicht.