"Kimis Aktienwert ist nicht mehr so hoch"

Von Robert Seiwert
Nico Rosberg (r.) glaubt, dass er im Cockpit-Kampf mit Kimi Räikkönen mithalten könnte
© xpb

Silly Season in der F1 - und Nico Rosberg mittendrin. Der Abschied bei Williams steht fest, der neue Arbeitgeber noch nicht. Ein spektakulärer Tausch bahnt sich an. Rosberg glaubt, dass Lewis Hamilton ihn nicht im Team haben möchte. Außerdem habe Kimi Räikkönen an Marktwert eingebüßt.

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Nur noch drei Rennen - die Formel-1-Saison geht in die entscheidende Phase. Während Jenson Button der WM-Titel kaum noch zu nehmen ist, brodelt die Gerüchteküche der Silly Season wie kaum zuvor.

Wer sitzt in der kommenden Saison in welchem Cockpit? Welche Motoren kommen in den jeweiligen Teams zum Einsatz? Welche Rennställe gehen überhaupt in der Saison 2010 auf die Piste? Fragen über Fragen, die in den kommenden Tagen und Wochen beantwortet werden.

Abschied bei Williams nur noch Formsache

Ein ganz heißes Spekulationsobjekt ist derzeit Nico Rosberg.

Es gilt als sicher, dass der 24-Jährige nächstes Jahr nicht mehr für Williams an den Start gehen wird. Daraus macht er selbst keinen Hehl: "Williams ist schwierig geworden, weil die momentan noch nicht mal selber wissen, was sie für einen Motor haben werden im nächsten Jahr", erklärte Rosberg in der "Sport-Bild": "Und gerade das wird sehr wichtig sein. Deshalb sind sie in meiner Liste weit nach unten gerutscht".

Rosberg liegt auf dem siebten Platz der WM-Wertung (30,5 Punkte). Beim Nachtrennen von Singapur hätte er sein Punktekonto sogar noch ausbauen können - wäre da nicht die weiße Linie an der Boxenausfahrt gewesen...

Rosberg: "Mercedes-Motor wohl am stärksten"

Trotz dieses dummen Fehlers macht sich der Williams-Pilot keine Sorgen um die Zukunft. Verraten will er noch nichts, aber klare Präferenzen für 2010 hat er: "Sowohl McLaren-Mercedes als auch Brawn wären für mich interessante Teams. Wenn man die Ergebnisse über die Saison betrachtet, dann muss der Mercedes-Motor wohl am stärksten sein."

McLaren oder Brawn - auf eines der beiden Teams wird es wohl hinauslaufen.

Barrichello im Wechsel mit Rosberg?

Der Wechsel zum Überraschungs-Team von Ross Brawn nimmt immer konkretere Formen an. Wie "Autosport" berichtet, soll Rubens Barrichello bei einem Besuch der Williams-Fabrik in Grove gesichtet worden sein. Dort soll es bereits zu Vertragsgesprächen gekommen sein.

Der 37-Jährige will noch mindestens ein Jahr lang in der Formel 1 fahren, und Williams wünscht sich einen erfahrenen Piloten neben Nico Hülkenberg, der wahrscheinlich in eines der Williams-Cockpits steigen wird.

Es könnte sich also ein Tausch zwischen Oldie Barrichello und Youngster Rosberg anbahnen.

Brawn statt McLaren

Viel hängt bei dieser Entscheidung auch von Mercedes ab.

Der Stuttgarter Autohersteller will angeblich in den kommenden drei Jahren seine Anteile bei BrawnGP auf 75 Prozent aufstocken. Bislang ist man lediglich Motorenlieferant.

2011 läuft der Vertrag zwischen McLaren und Mercedes aus und soll wohl nicht verlängert werden.

Über Brawn zu McLaren?

Denkbar wäre, Rosberg für ein Jahr lang bei Brawn zu "parken", um ihn langsam an größere Aufgaben heranzuführen: den WM-Titel im McLaren-Mercedes.

Teamchef Norbert Haug hatte schon vor einiger Zeit verkündet, dass er sich endlich einen deutschen Fahrer im Mercedes-Cockpit wünscht.

"Hamilton hat mit Kovalainen weniger Druck als mit mir"

Lewis Hamilton ist als Nummer 1 gesetzt, Teamkollege Heikki Kovalainen gilt aufgrund mäßiger Rennergebnisse als stetiger Wackelkandidat.

Rosberg vermutet allerdings, dass Hamilton über eine Verpflichtung des Deutschen nicht unbedingt glücklich wäre: "Lewis erweckt den Eindruck, dass er gern Heikki halten möchte. Er hat dadurch weniger Druck im eigenen Team als mit mir als Teamkollege."

Räikkönen zurück zu den Silberpfeilen

An Selbstbewusstsein mangelt es dem 24-Jährigen offenbar nicht. Auch vor gestandenen Fahrern hat er keine Angst. Immer wieder wird über eine Rückkehr Kimi Räikkönens zu McLaren spekuliert.

Laut "auto motor und sport" soll der Finne allerdings nur ein Jahr lang für die Silberpfeile auf Punktejagd gehen und anschließend seine Karriere beenden.

Keine Angst vor großen Namen

Rosberg würde den Kampf mit Räikkönen ums Cockpit nicht scheuen: "Sollte er tatsächlich von Ferrari weggehen, dann wäre er ein Konkurrent für mich auf dem Markt. Aber Kimis Aktienwert ist nicht mehr so hoch wie bei seinem WM-Titel vor zwei Jahren."

Wohin auch immer es Rosberg verschlägt, er gibt die Marschroute bereits vor: "Ich will in der nächsten Saison in einem Siegauto sitzen."

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