Der König, der Depp & die goldene Ananas

Von Alexander Mey
Nach Sebastian Vettels Patzer mausert sich Mark Webber (r.) zum Button-Verfolger
© Getty

Jenson Button. Einmal mehr ohne Makel und deshalb nicht von Platz 1 des Driver-Rankings zu verdrängen. Doch nach Sebastian Vettels Patzer hat er einen neuen Hauptkonkurrenten: Mark Webber. Außerdem: Härtefall Lewis Hamilton im Kampf um die goldene Ananas und Rambo-Rubens auf der Abschuss-Liste.

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Meine Wertung für den Türkei-GP:

Jetzt nachlesen: Das Driver-Ranking zum Monaco-GP

Platz 1, Jenson Button: Ich habe einfach keine andere Wahl. Der Button macht derzeit alles richtig. Sechster Sieg im siebten Rennen und wieder eine perfekte Leistung. In der Quali nicht zu viel riskiert, im Rennen absolut fehlerfrei und dazu noch eiskalt. Er hat Vettels kleinen Patzer genutzt und danach den Sieg Fahrzeug-schonend nach Hause gefahren. So fährt ein Weltmeister - der Titel ist ihm vermutlich nicht mehr zu nehmen.

Platz 2, Mark Webber: Ohne großes Tamtam mausert sich der Aussie zum ärgsten Button-Verfolger in meinem persönlichen Ranking. Zum wiederholten Mal hat er das Beste aus dem Red Bull herausgeholt - und das ohne Fehler. Das verdient Respekt. Schließlich hat man an Vettel gesehen, wie schnell man über das Limit hinausschießen kann. 

Platz 3, Jarno Trulli: Kaum funktioniert der Toyota einigermaßen, zeigt Trulli, was er drauf hat. Beim Rennen in Monaco noch mehr oder weniger außer Konkurrenz unterwegs, legte er in Istanbul schon in der Quali los wie die Feuerwehr. Beeindruckend, wie viel Zeit er Glock abgenommen hat. Eine derbe Klatsche für den Deutschen. Im Rennen blieb er meist unauffällig und fuhr seine Punkte routiniert nach Hause.

Platz 4, Sebastian Vettel: Mann, mann, mann. Da rast der Sebastian fast ohne Training in der Quali sensationell auf die Pole, nur um mich dann gleich in der ersten Renn-Runde zu enttäuschen. Klar, er ist jung und darf Fehler machen. Und mit seiner tollen Quali verdient er sich auch eine Platzierung unter den Besten, aber sein dritter Ausrutscher im siebten Rennen kostet ihn mindestens einen Platz. Nicht nur auf der Strecke - auch in meinem Ranking. Wenn man um den Titel kämpfen will, darf das nicht passieren.

Platz 5, Nico Rosberg: Der Nico. Es begann eigentlich wie immer. Erst im Training vorne dabei, dann eine solide Quali. Doch dann im Rennen: Da legt er mal eben eine absolute Traum-Erste-Runde hin - und vorbei ist es mit dem "wie immer". Denn anstatt wie sonst häufig im Rennen nicht mehr viel zu reißen, lässt er diesmal nicht locker. Schade, dass es am Ende wegen der Reifen gegen Trulli nicht mehr gereicht hat. Trotzdem ist es bei seinen aktuellen Leistungen kein Wunder, dass ihn die großen Teams auf der Liste haben.

Platz 6, Felipe Massa: Seine Türkei-Siegesserie ist zwar gerissen, doch an seiner persönlichen Leistung lag das nicht. Er hat aus dem aktuellen Ferrari das Maximum herausgeholt - mehr ist derzeit einfach nicht drin. Im Rennen war er klar besser als Teamkollege Kimi Räikkönen.

Platz 7, Robert Kubica: Die ersten Punkte für den Polen. Im Gegensatz zum blass gebliebenen Nick Heidfeld hat er es geschafft, das verbesserte Potenzial seines Boliden zu nutzen. Schon im Qualifying zeigte er mit dem Einzug in den dritten Abschnitt eine deutliche Verbesserung.

Platz 8, Timo Glock: Mit seinem kämpferisch starken Rennen hat sich der "Kampfdackel" den letzten Ranking-Punkt redlich verdient. Nach der bösen Quali-Abfuhr von Teamkollege Trulli und einem enttäuschenden 13. Startplatz kämpfte er sich noch bis auf den achten Platz vor und hat damit nun in fünf von sieben Rennen gepunktet. Respekt.

Härtefall 1, Rubens Barrichello: Der Rubens. Was soll ich mit ihm machen. Auf der einen Seite sorgte er bei seiner Aufholjagd trotz defekten Getriebes für teilweise sehenswerte Überholmanöver - auf der anderen Seite gehört ihm für die übertriebene Härte und das im Vergleich zu Button vergeigte Qualifying das Fell über die Ohren gezogen. Fazit: Alles riskiert, alles verloren. Der Rubens halt.

Härtefälle 2 & 3, Adrian Sutil und Lewis Hamilton: Sutil? Ja. Nach der Quali hätte ich ihn vermutlich sogar in die Top 8 gesetzt. Lewis Hamilton gebügelt und das Quali-Duell mit Teamkollege Giancarlo Fisichella deutlich für sich entschieden - das verdient Anerkennung. Im Rennen war von dem ganzen Elan allerdings nichts mehr zu spüren. Zurück zur gewohnten Langsamkeit - und raus aus meinen Punkten. Hamilton bekommt hingegen immerhin die goldene Ananas. Wer sich im Rennen ohne Gejammer von 16 auf 13 kämpft und daran auch noch Spaß hat, der hat ein wenig Anerkennung verdient.

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Meine Punkte für Istanbul im Überblick: