"Toyota kämpft um den Sieg"

Von Alexander Mey
Toyota war bei den Tests in Bahrain auf einem Level mit Ferrari und BMW-Sauber
© Getty

Wer gewinnt den Bahrain-GP (Training, Fr., 9 Uhr im LIVE-TICKER)? Brawn GP, wie schon in Australien und in Malaysia? Red Bull, wie zuletzt in China? Oder ist diesmal Toyota an der Reihe? Die Chancen von Timo Glock und Jarno Trulli auf den ersten Erfolg waren noch nie so gut. Und sie werden 2009 vielleicht auch nicht noch einmal so gut sein.

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Toyota ist dran. Seit drei Rennen knabbert das in Köln ansässige Team an Podestplätzen und Punkterängen, zuletzt im Qualifying von Shanghai wäre Jarno Trulli spritbereinigt fast genauso schnell gewesen wie Brawn GP und schneller als Red Bull.

Jetzt geht es nach Bahrain, wo Toyota einen nicht zu unterschätzenden Vorteil hat. Sie haben als einziges der Doppel-Diffusoren-Teams dort getestet und somit gegenüber den härtesten Konkurrenten einen klaren Erfahrungsvorsprung. Auch gegenüber Red Bull, denn neben Toyota waren im Winter nur Ferrari und BMW-Sauber in Bahrain zum Testen.

"Wir sind in Bahrain schon viele Runden gefahren", sagte Technikchef Pascal Vasselon. "Wir kennen das passende Set-Up und haben viel Erfahrung mit den Reifen gesammelt."

Trulli noch etwas zurückhaltend

Das bestätigte Jarno Trulli: "Ich freue mich auf das Rennen, weil wir dort im Winter gute Testfahrten hatten. Ich glaube, dass wir in Bahrain vorne mitmischen können."

Klingt gut, aber noch nicht so richtig euphorisch. Dafür ist Technik-Koordinator Noritoshi Arai zuständig. Er sagt klar und deutlich: "Toyota wird in Bahrain um den Sieg kämpfen."

Fällt Toyota zum Europa-Auftakt zurück?

Aller Voraussicht nach vor allem gegen Brawn GP und mit Abstrichen Red Bull. "Natürlich haben wir ein starkes Auto", sagte Mark Webber im Hinblick auf Bahrain der "BBC". Aber: "Trotzdem bleibt Brawn erst einmal die Messlatte für alle anderen Teams."

Auf dem Papier sollte in der Tat Toyota bessere Karten haben, Brawn GP herauszufordern, als Red Bull. Allerdings vielleicht zum letzten Mal. Denn wenn in Barcelona die meisten Teams in Sachen Doppel-Diffusor nachlegen und wahrscheinlich einen großen Schritt nach vorne machen werden, muss Toyota aufpassen, den Status als Top-Herausforderer von Brawn GP nicht zu verlieren.

Davor warnt auch Timo Glock: "Wir wissen, dass alle anderen Teams versuchen, besser zu werden. Also müssen wir konzentriert bleiben und so hart wie möglich arbeiten. Wir müssen mindestens genauso schnell weiterentwickeln wie die anderen."

Sandstürme angesagt

Generell ist Glock zwar "sehr optimistisch" für das kommende Wochenende, aber er deutet auch an, das es schon wieder Probleme mit dem Wetter geben könnte: "Das Problem in Bahrain ist häufig der Wind, der über die Wüste auf die Strecke weht."

Lokalen Wetterberichten zufolge könnte genau das passieren. Der "Bahrain Tribune" erwartet für den Rennsonntag starke Winde und Sandstürme.

Rennabbruch nicht ausgeschlossen

Wenigstens kein Regen, könnte der leidgeprüfte Formel-1-Zuschauer denken. Doch auch bei einem zu starken Sandsturm drohen fatale Folgen. Abgesehen davon, dass bei all dem Sand, der auf die Strecke geweht wird, kein Grip aufgebaut werden kann, ist sogar ein Rennabbruch nicht ausgeschlossen.

Der durch die Luft gewirbelte Sand wirkt wie eine Nebelwand und hat schon bei den Wintertests dafür gesorgt, dass der Rettungshubschrauber nicht starten konnte. Ist das auch am Sonntag der Fall, darf kein Rennen gestartet werden.

Das will natürlich niemand. Deshalb hoffen alle, dass sich teaminterne Wettervorhersagen wie zum Beispiel die von BMW-Sauber bewahrheiten. Danach gibt es nämlich am Sonntag 35 Grad und Sonnenschein.

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