Angriff mit Halbgas

Von Sebastian Steegmüller
Hamilton, Lewis, Felipe, Massa, Iceman, Kimi, Räikönnen, Formel 1, WM, Showdown
© Getty

Alles blickte nach dem Großen Preis von Monza auf Sebastian Vettel. Kein Wunder: Schrieb der junge Deutsche doch Formel-1-Geschichte. Doch was hat sich eigentlich an der Spitze getan? Die Antwort: Wenig. Und sowohl Lewis Hamilton als auch Felipe Massa waren damit - nach zwei komplett unterschiedlichen Rennen - ähnlich zufrieden.

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"Ich bin mehr als erleichtert", sagte Hamilton. Nach einem durchwachsenen Wochenende sei er froh, dass er immer noch WM-Führender ist. "Sowohl wir als auch Ferrari haben eine große Chance verpasst, die Führung auszubauen".

Hamilton fuhr im Rennen brilliant, brachte sich aber erst im Qualifying und dann im Rennen mit der falschen Reifenwahl um die Chance, in der WM davonziehen zu können. Auf der anderen Seite: Nach Startplatz 15 am Ende nur einen Punkt auf WM-Konkurrent Massa eingebüßt zu haben, sei "insgesamt nicht schlecht", so Hamilton.

Und Druck, die WM-Führung im Prinzip nur noch verlieren zu können, verspürt der Brite ohnehin nicht: "Kimi ist der Champion, also steht seine Weltmeisterschaft auf dem Spiel."

Massa bleibt ruhig

Auf der anderen Seite steht Felipe Massa. Der hätte von Hamiltons schlechtem Startplatz eigentlich noch mehr profitieren können, vielleicht sogar müssen. Doch der Brasilianer ging nach dem Regen-Desaster von Silverstone, wo er nach mehreren Drehern auf dem letzten Platz ins Ziel kam, kein Risiko ein und fuhr einen soliden sechsten Platz nach Hause.

Einen Punkt mehr als Hamilton - für Massa ein Erfolg. "Ich werde meinen Job erledigen und nichts an meiner Arbeitsweise ändern", sagte der WM-Zweite. Schließlich sei er in der Weltmeisterschaft in Schlagdistanz. "Ich will jedes der letzten vier Rennen gewinnen. Wir werden attackieren. Das ist alles", so Massa.

Kein Freund von Räikkönen

Ob er dabei allerdings auf die Hilfe seines Teamkollegen Kimi Räikkönen bauen kann, ist ungewiss. "Wir arbeiten miteinander und wollen, dass Ferrari Weltmeister wird", sagte Massa zur "Welt". Aber: "Wir sind keine Freunde und haben keine private Beziehung." Räikkönen hatte zuvor bereits öffentlich in Frage gestellt, ob er Massa unterstützen wird.

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali ist hingegen davon überzeugt, dass der Finne für seinen Teamkollegen fährt: "Kimi wird so aggressiv wie möglich fahren, aber nicht vergessen, dass Felipe nur einen Punkt hinter Lewis liegt. Das Hauptinteresse gilt dem Team." Der Konter des Weltmeisters in "Ice Man"-Manier: "Ich weiß es nicht. Wir werden sehen was passiert."

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