FIA stutzt Teams die Flügel

Von Alexander Mey
williams, flügel
© xpb

München - Schon wieder Regen? Kaum haben die Fahrer das Chaos von Monaco halbwegs verdaut, kommen auch die kanadischen Wetterfrösche plötzlich mit Regenwahrscheinlichkeiten für den Kanada-GP um die Ecke.

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Einige Fahrer wie Adrian Sutil oder Sebastian Vettel hätten sicher nichts dagegen, aber die Top-Teams werden ein planbareres Rennen auf knochentrockener Piste bevorzugen.

Ferrari, McLaren-Mercedes und Co. sei aber zum Trost gesagt: Die Regenwahrscheinlichkeit wird immer geringer, je näher das Rennen am Sonntag rückt. Vielleicht hat Petrus ja ein Einsehen.

Doch es gibt vor dem Rennen in Montreal wichtigere Themen, die es zu beleuchten gilt. Die Brennpunke vor dem Kanada-GP:

FIA verbannt flexible Flügel

Alle Teams, die in dieser Saison mit einer durchgehenden Strebe am Frontflügel arbeiten, müssen diese Strebe durch einen Steg an der Nase fixieren, um zu verhindern, dass sie sich im Fahrtwind verbiegt (Bild).

Betroffen sind McLaren-Mercedes, Toyota, Williams, Renault, Red Bull und Toro Rosso, wobei Renault bereits eine stabilisierende Strebe eingebaut hatte.

Hintergrund der Regeländerung ist der bereits länger andauernde Kampf der FIA gegen die Versuche der Teams, sich mit flexiblen Flügeln besonders auf schnellen Strecken Vorteile zu verschaffen. So müssen seit einer Kontroverse um flexible Heckflügel bereits seit 2006 die hinteren Flügelelemente durch Stege fixiert werden.

Im Sinne der Sicherheit

Um einen weiteren schweren Crash wie den von Robert Kubica im vergangenen Jahr zu verhindern, haben die Streckenbetreiber die Passage vor der Haarnadel-Kurve, in der der Pole heftig abgeflogen war, modifiziert.

Die Absperrung, in die Kubica nach seiner Kollision mit Jarno Trulli gerast war, ist näher an die Strecke versetzt worden, damit Boliden, die dort von der Piste abkommen, nicht mehr in einem so ungünstigen Winkel einschlagen wie Kubica.

Zudem wurden die Fangzäune auf der Absperrung erhöht, damit bei einem eventuellen Crash herumfliegende Teile nicht auf Autos fallen können, die nach dem Durchfahren der Haarnadel-Kurve in entgegengesetzter Richtung unterwegs sind.

Zum letzten Mal Safety-Car-Lotto

Montreal und das Safety-Car sind seit einigen Jahren untrennbar miteinander verbunden. Seit 2005 hat es in drei Rennen sieben Safety-Car-Phasen gegeben, das vergangene Jahr hält mit vier Neutralisationen den Rekord.

"Ich kann mich an keinen Kanada-GP erinnern, bei dem das Safety Car nicht zum Einsatz kam", sagte Kimi Räikkönen. "Ich rechne auch am Sonntag wieder damit."

Seine Hoffnung: "Wenn das Safety Car herauskommt, dann in Situationen, in denen wir davon profitieren. Denn unter den momentanen Regeln ist Glück ein entscheidender Faktor.

Da die Boxengasse im Falle einer Safety-Car-Phase so lange geschlossen bleibt, bis das komplette Feld zusammengerückt ist, kann ein führendes Fahrzeug unzählige Plätze verlieren, wenn es während oder direkt nach der Neutralisation zum Tanken muss. Wäre die Boxengasse sofort offen, könnte ein führender Fahrer schnell reagieren und den Schaden in Grenzen halten.

Ein Kompromiss soll bei den kommenden Testfahrten in Barcelona ausprobiert werden und könnte im Erfolgsfall bereits beim Frankreich-GP zum Einsatz kommen.

Der Kompromiss könnte so aussehen, dass alle Fahrer in dem Moment, in dem das Safety Car auf die Strecke kommt, elektronisch auf ein bestimmtes Tempo heruntergebremst werden. Abstände untereinander blieben vorerst erhalten, dennoch wäre kein Auto mit vollem Tempo unterwegs und die Streckenposten könnten sicher arbeiten.

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