Starpower bei den Damen

SID
Zweimal Gold in Sotschi: Tina Maze ist eine der Anwärterinnen auf den Award
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Eine Reihe großartiger Sportlerinnen aus den verschiedensten Disziplinen liefern sich derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Laureus World Sportswoman of the Year Award 2015. Die Preisverleihung verspricht, so spannend zu werden wie selten zuvor.

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Die Laureus World Sports Awards gelten als die bedeutendsten Auszeichnungen im internationalen Sportkalender. Die Namen der sechs vom Laureus Global Media Selection Panel nominierten Kandidatinnen für den Laureus World Sportswoman of the Year Award werden am 11. Februar bekanntgegeben. Die endgültige Preisträgerin wird dann am 15. April im Rahmen der Verleihung der Laureus Awards in Shanghai geehrt.

Nach zwei Goldmedaillen bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi wird die überragende slowenische Skirennläuferin Tina Maze wohl von vielen als Favoritin für eine zweite Nominierung in Serie gehandelt. Ihre Goldmedaillen eroberte sie in der Königsdisziplin, der Abfahrt (ex aequo mit Dominique Gisin), und im Riesenslalom; Maze war aber überhaupt in olympischer Hochform: In der Superkombination belegte sie den vierten, im Super G den fünften und im Slalom den achten Platz.

Die vielseitige Österreicherin Anna Fenninger kürte sich mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung zur Olympiasiegerin im Super G, bevor sie drei Tage später im Riesenslalom die Silbermedaille holte. Nach Sotschi kehrte Fenninger in den Weltcupzirkus zurück und sicherte sich den Sieg im Gesamtweltcup sowie im Riesenslalomweltcup.

Niemand erfolgreicher als Björgen

Die norwegische Skilangläuferin Marit Björgen kürte sich im Alter von 33 Jahren zur erfolgreichsten Winterolympionikin aller Zeiten. Aus Sotschi nahm sie drei Goldmedaillen mit nach Hause - im Skiathlon über 15 km, im Teamsprint sowie über 30 km Freistil -, womit sie im Laufe ihrer Olympiakarriere insgesamt sechs Gold-, drei Silber- und eine Bronzemedaille gewonnen hat.

Darja Domratschewa aus Weißrussland schaffte es als erste Athletin, bei denselben Olympischen Winterspielen drei Medaillen im Biathlon zu erringen: in der 10-km-Verfolgung, beim 12,5-km-Massenstart und im 15-km-Einzel. Die chinesische Eisschnellläuferin Zhou Yang holte währenddessen Gold über 1500 m und verteidigte erfolgreich ihren Shorttrack-Titel.

Im Tennis gewann die Chinesin Li Na im Januar bei den Australian Open ihren zweiten Grand-Slam-Titel und rückte einen Monat später auf Platz 2 der Weltrangliste vor; ihre beste Platzierung überhaupt. Sieben Monate später erklärte die 32 Jährige jedoch aufgrund von Knieproblemen ihren Rücktritt vom Profitennis. Im Laufe ihrer Karriere gewann Li Na außerdem 2011 die French Open und erreichte 2011 und 2013 das Finale der Australian Open. Sie war die erste chinesische Tennisspielerin, die einen Grand-Slam-Titel erringen konnte, was die Popularität des Tennissports in China enorm steigerte.

18. Grand Slam für Williams

Nach einem enttäuschenden Saisonauftakt in den ersten drei Grand-Slam-Turnieren des Jahres - in Australien schied sie in der vierten Runde aus, in Wimbledon in der dritten und bei den French Open in der zweiten Runde - fand die US-Amerikanerin Serena Williams zu ihrer alten Form zurück und setzte sich im Finale der US Open gegen Caroline Wozniacki durch. Damit sicherte sich Williams den 18. Grand-Slam-Titel ihrer Karriere. Die tschechische Tennisspielerin Petra Kvitová eroberte mit einem glatten Finalsieg über Eugenie Bouchard ihren zweiten Wimbledon-Titel und stieß in der Weltrangliste auf Platz 4 vor.

Mit vier Goldmedaillen und einer Silbermedaille bei den Turn-Weltmeisterschaften in Nanning zeigte die 17 jährige US-Amerikanerin Simone Biles in ihrem erst zweiten Jahr bei den Damen, dass man von ihr noch Großes erwarten darf. Ihre beeindruckendsten Siege feierte sie im Mehrkampf - bereits das zweite Jahr in Folge - sowie im Bodenturnen. Die anderen Goldmedaillen eroberte Biles am Schwebebalken und im Teamwettkampf, während sie im Sprung den zweiten Platz belegte.

Valerie Adams, die amtierende Weltmeisterin und Olympiasiegern im Kugelstoßen, beendete die Saison zum vierten Mal in Folge ungeschlagen - sie gewann alle 14 Wettbewerbe, bei denen sie antrat, und verlängerte ihre Siegesserie auf 56 Erfolge. Mit Triumphen bei allen sieben Diamond-League-Meetings und Goldmedaillen bei den Hallenweltmeisterschaften und den Commonwealth Games bewies die Neuseeländerin in beeindruckender Manier, warum sie von der IAAF zur Leichtathletin des Jahres ernannt wurde.

Doppelschlag von Schippers

Ebenfalls in der Leichtathletik, bei den Europameisterschaften in Zürich, traf die niederländische Siebenkämpferin Dafne Schippers eine gewagte Entscheidung: Sie beschloss, statt in ihrer Paradedisziplin bei den Sprintwettbewerben anzutreten, und begeisterte die Leichtathletikwelt mit einem Doppelsieg über 100 und 200 Meter. Die Äthiopierin Genzebe Dibaba schaffte es indes als eine von nur drei Leichtathleten, innerhalb von zwei Wochen drei Weltrekorde zu brechen. In Karlsruhe stellte sie einen neuen Hallenrekord über 1500 Meter auf; fünf Tage später übertraf sie in Stockholm den bisherigen 3000 Meter-Rekord; und in Birmingham brach sie schließlich den Weltrekord über zwei Meilen.

Zu den Höhepunkten in anderen Sportarten zählt unter anderem die spanische Schwimmerin Mireia Belmonte, die sich mit vier Goldmedaillen bei den Kurzbahnweltmeisterschaften in Doha über eine überragende Saison freuen durfte. Über 200 Meter Schmetterling und 400 Meter Lagen unterbot sie zudem den bisherigen Weltrekord. Eine Woche später stellte Belmonte bei den spanischen Meisterschaften einen neuen Kurzbahn-Weltrekord über 1500 Meter Freistil auf. Zuvor hatte sie bei den Europameisterschaften in Berlin bereits zwei Gold-, zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen gewonnen.

Die 22 jährige australische Cricketspielerin Meg Lanning führte ihr Land bei der World Twenty20 Championship als Kapitänin zu seinem dritten Weltmeistertitel in Folge. Im Finale konnte sich Australien gegen England durchsetzen, und mit 44 Runs aus 30 Bällen war Lanning die entscheidende Spielerin. Zuvor hatte sie im WM-Spiel gegen Irland 126 Runs aus 65 Bällen erzielt, was das beste Ergebnis einer Frau im internationalen Cricket war. Lanning wurde vom Weltcricketverband ICC zur Cricketspielerin des Jahres ernannt.

Taylor auf Rekordkurs

Die malaysische Squash-Spielerin Nicol David war in ihrer Sportart wieder nicht zu schlagen: David gewann die British Open zum insgesamt fünften Mal, die US Open zum dritten Mal in Folge und die Hong Kong Open zum neunten Mal. Die Irin Katie Taylor eroberte bei den AIBA-Boxweltmeisterschaften der Frauen in Südkorea zum fünften Mal in Folge die Goldmedaille in der Leichtgewichtsklasse. Mit diesem Erfolg ist Taylor mit der indischen Boxerin Mary Kom gleichgezogen.

Magali Harvey wurde zur Rugbyspielerin des Jahres ernannt, nachdem Kanada bei der Rugby-Union-Weltmeisterschaft der Frauen zum ersten Mal ins Finale kam. Harvey war die erste Kanadierin, die mit diesem Award ausgezeichnet wurde. Die britische Radrennfahrerin Lizzie Armitstead eroberte währenddessen bei den Commonwealth Games die Goldmedaille im Straßenrennen und entschied - ein Rennen vor Schluss - auch den aus neun Wettbewerben bestehenden UCI-Rad-Weltcup der Frauen für sich.

Klammer hofft auf Skisport

Skilegende Franz Klammer, Mitglied der Laureus World Sports Academy und Olympiasieger 1976 in der Abfahrt, dazu: "Bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi haben wir einige herausragende Leistungen gesehen. Es überrascht mich gar nicht, dass so viele Goldmedaillengewinnerinnen jetzt auf eine Laureus-Nominierung hoffen dürfen. 2010 wurde Lindsey Vonn mit dem Laureus World Sportswoman of the Year Award ausgezeichnet und als ehemaliger Skirennläufer würde es mich freuen, wenn die Preisträgerin 2015 wieder aus dem Skisport käme. Ich kann jetzt gar keinen Namen nennen; alle Athletinnen haben so viel erreicht. Das ist das Maß für großartigen Sport: eine überragende Leistung zu erbringen, wenn es in den härtesten Wettkämpfen von einem gefordert wird."

Mit den Laureus World Sports Awards werden die im Kalenderjahr 2014 erbrachten sportlichen Spitzenleistungen gewürdigt. Die sechs Kandidatinnen für den Laureus World Sportswoman of the Year Award werden vom Laureus Global Media Selection Panel gewählt, das sich aus führenden Sportredakteuren, Print-, Fernseh- und Online-Journalisten aus der ganzen Welt zusammensetzt. Die endgültige Preisträgerin aus dieser Liste wird dann in einer geheimen Abstimmung von der ultimativen Sportjury gewählt: den 47 Mitgliedern der Laureus World Sports Academy. Hierbei würdigen die lebenden Legenden des Sports die besten Athleten der Gegenwart.

Auch Schumi schon Preisträger

Zu den Sportgrößen, die in der 15 jährigen Geschichte von Laureus bereits mit einem Award ausgezeichnet wurden, zählen Usain Bolt, Sebastian Coe, Novak Djokovic, Roger Federer, Alex Ferguson, Lewis Hamilton, Kelly Holmes, Yao Ming, Rafael Nadal, Pelé, Steve Redgrave, Ronaldo, Michael Schumacher, Kelly Slater, Shaun White, Serena Williams, Liu Xiang und Zinédine Zidane.

Bei seinen bisherigen Preisverleihungen durfte Laureus zudem prominente Gäste wie König Juan Carlos von Spanien, Fürst Albert von Monaco, David und Victoria Beckham, Benedict Cumberbatch, Sean Connery, Michael Douglas und Catherine Zeta-Jones, Morgan Freeman, Teri Hatcher, Eva Longoria, Gwyneth Paltrow und Kevin Spacey begrüßen.

"Sport for Good"

Die Einnahmen aus den Laureus World Sports Awards kommen der Laureus Sport for Good Foundation zugute und stellen die Grundlage für die Arbeit der Stiftung dar, die mehr als 150 sportbezogene Sozialprojekte in 34 Ländern auf der ganzen Welt unterstützt und bereits das Leben von Millionen Kindern und Jugendlichen verbessert hat.

Die Mitglieder der Laureus World Sports Academy und die Laureus-Botschafter sind ehrenamtlich als weltweite Botschafter für die Laureus Sport for Good Foundation tätig. Die Mission dieser Stiftung ist es, mit Hilfe des Sports einige der größten sozialen Probleme zu überwinden, denen Jugendliche auf der ganzen Welt heutzutage gegenüberstehen - darunter Jugendkriminalität, Straßenbanden, HIV/AIDS, Diskriminierung, gesellschaftliche Ausgrenzung, Gefahr durch Landminen, mangelnde Bildung und Gesundheitsprobleme wie Fettleibigkeit. Seit Gründung der Stiftung konnte Laureus bereits mehr als 60 Millionen Euro aufbringen, die in Projekte auf der ganzen Welt fließen.

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