ATP Wien: Andrey Rublev - Der harte Weg zurück

Von Jens Huiber
Andrey Rublev - immer volles Tempo
© GEPA

Andrey Rublev hat am Samstag in Wien seinen 20. Geburtstag gefeiert. Nach einem starken Jahr 2017 kommt der Russe nach einer Verletzungspause erst langsam wieder in Schwung. Beim ATP-World-Tour-500-Turnier in Wien startet Rublev als Lucky Loser.

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Von Jens Huiber aus Wien

"Speed kills", sagt der US-Amerikaner. Wenn dies auch auf den Tennissport übertragbar ist, dann lebt Andrey Rublev ständig am Rande des Abgrunds. Im Grunde fast unglaublich, mit welcher Geschwindigkeit der seit Samstag 20-jährige Russe auf die Kugel eindrischt, nicht nur im Match. Die Aufgabe, dieses Wahnsinnstempo einigermaßen zu bändigen, fällt während er letzten Jahre Fernando Vincente zu.

Der ehemalige Spitzenspieler aus Spanien stellt sich auch wacker als Einspielpartner von Rublev zur verfügung. Vicente kann das Tempo seines Schützlings natürlich nicht mitgehen, aus dem Stand lässt der 41-Jährige aber keine Wünsche beim Warmspielen für das Qualifikationsfinale gegen Mikhail Kukushkin offen.

Dennis Novak schlägt Rublev im Davis Cup

Andrey Rublev ist trotz seiner Jugend schon jetzt ein Beispiel dafür, wie schnell dem Aufstieg in der ATP-Weltrangliste ein Absturz folgen kann. Mithin ohne eigenes Verschulden. Im Sommer 2017 hatte Rublev in Umag als Lucky Loser sein erstes Turnier auf der Tour gewonnen, ein paar Wochen später nach einem Sieg gegen Grigor Dimitrov eine Verabredung mit Rafael Nadal im Arthur Ashe Stadium.

Die laufende Saison begann verheißungsvoll, in Doha reichte es zum Finaleinzug, wo Rublev Gael Monfils unterlag. Dann die dritte Runde bei den Australian Open, diesmal war Dimitrov der stärkere Mann. Im Frühjahr allerdings machte sich der Rücken bemerkbar, dämpfte den Vorwärtsdrang Rublevs bedenklich.

Der Niederlage im Davis Cup zuhause in Moskau gegen Dennis Novak folgte nur ein weiterer Turnier-Auftritt in Monte Carlo, wo Rublev in Runde zwei Dominic Thiem knapp unterlag.

Als Lucky Loser in das Hauptfeld

Bis zur Titelverteidigung in Umag war dann Pause. Nach Ansicht von Jan de Witt, in dessen Break Point Base Rublev als 16-Jähriger für ein paar Wochen zu Gast war, die schlimmste Zeit für den Russen. "Andrey ist es ganz egal, ob er Qualifikation oder im Hauptfeld spielt. Hauptsache, er kann auf den Ball draufhacken", erklärte de Witt im Gespräch mit tennisnet.

In Wien ist es also tatsächlich die Qualifikation geworden, Lukas Miedler hatte in Runde eins keinen Auftrag gegen Rublev. Dasselbe ließ sich von letzterem gegen Mikhail Kukushkin sagen, lediglich fünf Spiele gestattete der Kasache seinem Gegner. Zum Glück für Andrey Rublev musste Richard Gasquet seine Nennung zurückziehen, der Moskowiter wird auch in Wien als Lucky Loser an den Start gehen. Ein Da Capo eines Erfolgs á la Umag scheint dennoch eher unwahrscheinlich. Zu gut besetzt ist das Feld in Wien. Auch wenn die erste Aufgabe gegen Denis Kudla freundlich ausgefallen ist.

Hier das Einzel-Tableau in Wien

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