Buntes und Informatives rund um die Winterspiele in Vancouver: Größen wie der Terminator und Wayne Gretzky geben sich beim Fackellauf die Klinke in die Hand, Jacques Rogge sorgt sich ums Klima, und die langsamste Familie der Welt macht unverdrossen weiter.
Die langsamste Familie der Welt: ...kommt aus Argentinien und heißt Simari Birkner. Sportart: Ski Alpin. Jorge Raul und Maria Magdalena fuhren schon 1984 in Sarajewo, 1988 in Calgary folgten Ignacio und Carolina. In Vancouver bestreiten Geschwister Cristian (29 Jahre alt), Maria Belen (27) und Macarena schon ihre dritten Spiele. Angelica (15) dürfte in vier Jahren in Sotschi soweit sein. Chancen haben die Simari Birkners keine, weder im Weltcup noch bei Olympia, aber dennoch bleiben sie unverdrossen am Ball. "Manchmal fragen wir uns schon: Warum machen wir das?", sagt Belen: "Aber wenn du fährst, bekommst du alles zurück. Ich denke, es ist wohl Leidenschaft." Sie habe schon mal über ein Studium nachgedacht, "aber das kann ich auch noch mit 80 machen".
Alle Medaillenentscheidungen auf einen Blick
Vom ältesten Gewerbe...: Es gehört offenbar zu jeder vernünftigen Berichterstattung vor einem sportlichen Großereignis, dass sich Reporter ins Milieu begeben und über Olympia, WM, EM oder was auch immer aus Sicht der im Sexgewerbe tätigen berichten. Prostitution hat dann angeblich immer Hochkonjunktur. Allerdings könnte es auch gut sein, dass das gar nicht stimmt. Studien der letzten Sportgroßveranstaltungen haben gezeigt, dass ein Boom eher ausblieb. 2008 in Peking erfüllten sich die Prognosen nicht, genau so wenig bei der Fußball-WM 2006. "Olympia ist ein Familien-Event. Ich sehe die Besucher nicht als die typische Sex-Käufer-Gruppe", meint auch Susie Davis, die derzeit darum kämpft, das erste legale Bordell in Vancouver zu eröffnen.
Arnie an die Fackel: Am Freitag kurz vor der Eröffnungsfeier soll Arnold Schwarzenegger die olympische Fackel durch den Stanley Park tragen. Der frühere Hollywood-Action-Star Gouverneur von Kalifornien wird die Fackel an Sebastian Coe, 1500-m-Olympiasieger 1980 und 1984, übergeben. Der Brite ist OK-Chef der Sommerspiele 2012 in London.
Ehre für The Great One: Geht es nach den Kanadiern, dann soll kein Geringerer als der größte Eishockey-Spieler aller Zeiten, Wayne Gretzky, das Olympische Feuer entzünden. In einer Umfrage der Zeitung "Globe and Mail" votierten 25 Prozent der Teilnehmer für den heute 49-Jährigen. Mit 17 Prozent der Stimmen belegte der Behindertensportler Rick Hansen den zweiten Rang. Die ehemalige Eisschnellläuferin Cindy Klassen erhielt als Drittplatzierte 13 Prozent der Stimmen.
Rogge über die Deutschen: Präsident Jacques Rogge hat sich am Rande der IOC-Session in Vancouver sehr lobend über Münchens Bewerbung für die Winterspiele 2018 geäußert. Die Stärken der Deutschen fasste der Belgier so zusammen: Reich, wohlorganisiert, effizient. Und: Deutschland sei ein Land, "das Sport liebt".
Rogge über den Klimawandel: Die Erderwärmung wird im Hinblick auf die Zukunft der olympischen Winterspiele ein immer größerer Faktor. "Langfristig betrifft das die Ausrichtung von Winterspielen", sagte der IOC-Chef nach einer Sitzung der IOC-Evaluierungskommission in Vancouver: "Wir müssen bei der Entscheidung über Gastgeber von Winterspielen auf die Verhältnisse in Bezug auf Klima, Schnee und geographische Lage sowie die Möglichkeiten zum Ausgleich von Schneemangel achten."
Olympia der Rekorde: Nach dem längsten nationalen Fackellauf der Geschichte mit 12.000 Läufern an 106 Tagen über 45.000 Kilometer werden nach der Aufnahme von Skicross (Männer/Frauen) ins olympische Programm 86 Goldmedaillen (Turin 2006: 84) vergeben.
82 der 205 IOC-Mitgliedsländer (zuletzt 80) sind präsent, sicherlich auch mehr Teilnehmer als vor vier Jahren (damals 2508). Die Zahl der Dopingproben stieg von 1200 auf 2000 (davon 450 Bluttests). Und es wird noch was geben, was es vorher noch nie gab: Unmengen von Regen. Hoffentlich drückt das nicht auf die Stimmung.
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