FedEx sicher, MaSha raus

SPOX
01. September 201411:16
Geschafft: Roger Federer übersteht mit etwas Mühe Runde 3getty
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Eine Regenpause hilft dem Schweizer im Duell mit Im Duell mit Marcel Granollers. Maria Sharapova unterliegt nach hartem Fight Caroline Wozniacki. Auch Ferrer fliegt etwas überraschend aus dem Turnier. Ein Franzose spielt groß auf und ein schweizer Märchen geht weiter.

Herren - 3. Runde (alle Matches):

Roger Federer (SUI/2) - Marcel Granollers (ESP) 4:6, 6:1, 6:1, 6:1

Hätte, wenn, aber: Letztlich souverän zieht der Schweizer in die nächste Runde ein. Aber: Was wäre ohne die Regenpause nach gut einer halben Stunde Spielzeit passiert? Bis dahin hatte nämlich Granollers völlig überraschend das Spiel total im Griff. Der Spanier attackierte mit vollem Risiko und erwischte den Favoriten damit auf dem falschen Fuß.

Phasenweise erinnerte Granollers Spiel an Dustin Browns irre Return-Show gegen Rafael Nadal beim Rasen-Turnier in Halle. Federer reagierte nach der Regenpause und brachte seinen Service verstärkt direkt auf den Mann. Das klappte deutlich besser. Waren es im ersten Satz nur 50 Prozent der Punkte bei eigenem Aufschlag, steigerte sich der 33-Jährige in den folgenden Sätzen auf starke 75 und 87 Prozent.

"Marcel war on fire, er hat richtig stark begonnen", gab Federer zu, "ich bin nach der Pause besser ins Spiel gekommen und konnte das Match zum Glück drehen." Auch weil er entschlossener den Vorhand-Winner suchte. War der erste Satz noch ausgeglichen, zog Federer in der Folge bei den Winners auf 57:25 davon und darf damit weiter von seinem sechsten Titel in NYC träumen.

Gilles Simon (FRA/26) - David Ferrer (ESP/4) 6:3, 3:6, 6:1, 6:3

Die erste kleine Sensation bei den Herren ist perfekt. David Ferrer ist schließlich nicht nur die Nummer vier des Turniers, der Spanier steht normalerweise auch für effektives, fehlerarmes Tennis. Diesmal allerdings nicht. Satte 50 Unforced Errors leistete sich Ferrer. Lediglich im zweiten Satz, den er schlussendlich auch gewann, patzte er seltener als Gegenüber Gilles Simon.

Der Franzose stand in Runde drei dagegen für grausame Effizienz. Speziell, sobald sich ihm die Chance bot, Ferrer das Service abzunehmen. Neun Mal war dies der Fall, bei sieben Versuchen hieß es "Game, Simon". Einzig beim eigenen, finalen Aufschlagspiel schien den Franzosen ein wenig Nervosität zu überkommen. Allerdings nicht genug, um Ferrer noch einmal zurück ins Match finden zu lassen. Simon musste über Einstand gehen, brachte sein Service am Ende jedoch durch.

Tomas Berdych (CZE/6) - Teymuraz Gabashvili (RUS) 6:3, 6:2, 6:4

Sein Traum lebt weiter! Der Tscheche erreicht locker Runde 4 und kann weiter auf seinen ersten großen Titel hoffen. Gegen seinen russischen Kontrahenten reichte Berdych eine solide Leistung zum Sieg. Vor allem, weil er seine Break-Chancen (4/7) eiskalt nutzte.

Weiter auffällig: Die Nummer 6 der Setzliste ging beim Service volles Risiko. Zwar kam der erste Aufschlag nur zu 56 Prozent, daraus resultierten jedoch starke 13 Asse und zu 83 Prozent der Punktgewinn.

In Runde 4 wartet Dominic Thiem. Der 21-jährige Österreicher hatte überraschend Feliciano Lopez ausgeschaltet und hofft jetzt auf die nächste Sensation.

Gael Monfils (FRA/20) - Richard Gasquet (FRA/12) 6:4, 6:2, 6:2

Eine ganz starke Partie von Monfils, der seinem besser gesetzten Landsmann keine Chance ließ. Überragende 50 Winner schlug der 28-Jährige und sicherte sich damit zum vierten Mal das Achtelfinale beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres. Aber: Mehr als das Viertelfinale war bisher nie drin.

Gegen Gasquet hatte Monfils die bessere Spielanlage und traf vor allem bei längeren Ballwechseln die besseren Entscheidungen. Mit 94:62 Gesamtpunkten unterstrich er seinen verdienten Sieg.

"Ich bin sehr zufrieden mit meinem Spiel, schaue aber schon wieder nach vorne. Mit Grigor Dimitrov wartet ein sehr starker Gegner. Er ist klarer Favorit", meinte der Franzose mit Blick auf das Achtelfinal-Duell.

Grigor Dimitrov (BUL/7) - David Goffin (BEL) 0:6, 6:3, 6:4, 6:1

"Ich hatte absolut keine Chance. Bei keinem einzigen Ball." Im Anschluss an seinen Vier-Satz-Sieg konnte Dimitrov schon wieder über den ersten Satz schmunzeln. In nur 26 Minuten wurde er von seinem belgischen Kontrahenten nahezu vorgeführt. Ein Weckruf zur richtigen Zeit.

"Danach bin ich zum Glück aufgewacht und habe weiter an mich geglaubt", so der Bulgare. Nach drei Erstrunden-Pleiten in Folge zählt der 23-Jährige in diesem Jahr zu den Mitfavoriten. Warum, bewies er in den drei folgenden Sätzen.

Bei eigenem Service ging der Punkt jeweils zu über 85 Prozent an Dimitrov, auch wenn er dabei längst nicht fehlerfrei agierte. Hätte Goffin seine Breakchancen (5/16) besser genutzt, das Match hätte wohl erst im fünften Satz entschieden werden müssen. So feiert Dimitrov sein bisher bestes Ergebnis in New York. "Ich muss mich noch steigern", gab die Nummer 8 der Welt zu.

Dominic Thiem (AUT) - Feliciano Lopez (ESP) 6:4, 6:2, 6:3

Der Ösi-Wahnsinn geht weiter! Dominic Thiem steht erstmals in seiner Karriere im Achtelfinale eines Grand-Slams. Der 20-Jährige ließ Lopez beim glatten Sieg in drei Sätzen nicht den hauch einer Chance.

Damit wird der Shootingstar in der Weltrangliste weiter klettern. Der aktuell noch 45. hat sich im vergangenen Jahr um mehr als 200 Plätze verbessert.

"Es ist unglaublich, heute hat alles zusammengepasst", sagte Thiem nach seinem großen Match: "Ich bin mehr als glücklich."

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Damen - Achtelfinale (alle Matches):

Sara Errani (ITA/13) - Mirjana Lucic-Baroni (CRO) 6:3, 2:6, 6:0

Simona Halep, die Nummer zwei des Turniers, war Mirjana Lucic-Baroni bereits zum Opfer gefallen. Allein diese Tatsache hatte Sara Errani offenbar genügt, um die Kroatin nicht zu unterschätzen. Allerdings auch, um ihren Fokus zunächst einmal auf Sicherheit zu legen. Errani riskierte im ersten Durchgang nicht allzu viel. Errani schlug lediglich einen Winner. Dafür leistete sich Errani allerdings auch lediglich einen Unforced Error. Genug für den Satzgewinn.

Plötzlich schien die Taktik allerdings nicht mehr richtig aufgehen zu wollen. Zwar versuchte die Italienerin weiter, ihre Gegnerin müde zu spielen, Lucic-Baroni ließ ihr Unforced-Error-Winner-Verhältnis im zweiten Durchgang jedoch auf die für sie richtige Seite kippen. Dazu nutzte die Kroatin zwei ihrer drei Breakbälle, das Match ging in die Verlängerung. Kurz jedenfalls. Denn Ballwand Errani hatte bei Lucic-Baroni trotz des Satzgewinns Spuren hinterlassen. 28 Unforced Errors leistete sich die Halep-Bezwingerin allein im finalen Satz, Errani produzierte lediglich drei. Auch ein Grund, weshalb sich die Italienerin nun auf das Viertelfinale vorbereiten darf.

Caroline Wozniacki (DEN/10) - Maria Sharapova (RUS/5) 6:4, 2:6, 6:2

Der erste Satz schien Maria Sharapova herausgefordert zu haben. Verständlich. Immerhin war die Russin alles andere als gut ins Match gestartet. Sie leistete sich zu viele Fehler (21 Unforced Errors), wirkte bei eigenem Aufschlag beinahe verunsichert (8 Breackchancen für Wozniacki). Nun hätte Sharapova durchaus zweifeln können.

Stattdessen verließ sie sich auf ihr Powertennis. "MaSha" hetzte Wozniacki über den Court, erhöhte trotz Fehleranfälligkeit das Risiko - mit Erfolg. Satte 13 Winner schlug die Russin in Satz Nummer zwei mehr als ihre Gegnerin, ließ der Dänin lediglich eine Breakchance. Das Match war wieder ausgeglichen - und Maria benötigte erst einmal ein Päuschen.

Zehn Minuten war das Spiel unterbrochen, ehe Wozniacki den dritten Satz eröffnen durfte. Verunsichern ließ sich die Nummer zehn des Turniers davon allerdings nicht. Ihr eigenes Service brachte sie souverän durch und nahm Sharapova ihres zum 3:1 ab. Die Entscheidung. Sharapova konnte nicht mehr kontern und ist ausgeschieden.

Belinda Bencic (SUI) - Jelena Jankovic (CZE/9) 7:6, 6:3

Nächste Überraschung bei den Damen! Belinda Bencic setzt das nächste Ausrufezeichen! Gerade einmal 17 Jahre ist die Schweizerin alt, kein Hinernis um nach Angelique Kerber die nächste Favoritin aus dem Turnier zu werfen.

"Es fühlt sich einfach überragend an, ich versuche locker zu bleiben", sagte Bencic nach ihrem Triumph. Und das gelang hervorragend. Gegen Jankovic zeigte das Talent ein recht einfaches Muster: Geduldiges Grundlinienspiel, um dann im rechten Moment die Entscheidung zu suchen.

Bestes Beispiel: Überragende 14 von 15 Möglichkeiten am Netz nutzte Bencic zum Punkt, holte sich dazu noch sechs Breaks. Jankovic war mit zunehmender Zeit zusehens genervt und haderte mit sich selbst. Das Märchen von Belinda Bencic geht also weiter. Sogar die "New York Times" widmete ihr schon einen Sport-Aufmacher. Im Viertelfinale wartet die Chinesin Shuai Peng, die überraschend Lucie Safarova ausschaltete.

Shuai Peng (CHN) - Lucie Safarova (CZE/14) 6:3, 6:4

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