Andrea Petkovic liegt nahezu aussichtlos zurück, zieht nach großem Kampf aber doch noch in die nächste Runde ein. Angelique Kerber und Sabine Lisicki erledigen ihre Aufgaben problemlos. Für Agnieszka Radwanska ist das Turnier dagegen bereits beendet. Maria Sharapova muss lange zittern.
Damen - 1. Runde (alle Matches):
Peng Shuai (CHI) - Agnieszka Radwanska (POL/4) 6:3, 6:4
Zunächst schien alles nach Plan zu laufen. Agnieszka Radwanska gelang direkt das Break, auch ihr eigenes Service brachte die Polin durch. Nun wäre ein Durchmarsch durchaus möglich gewesen, hätte, ja hätte Peng Shuai ihre Breakchancen nicht derart eiskalt ausgenutzt. Zwei Mal bot sich der Chinesin im ersten Durchgang die Möglichkeit, Radwanska den Aufschlag abzunehmen. Zwei Mal gelang es ihr am Ende auch. Genug für den Satzgewinn.
Im zweiten Durchgang ging Shuais Quote zwar ein wenig nach unten, das entscheidende Break sicherte sich Chinesin aber dennoch. Auch weil sie satte 9 Winner mehr schlug als Radwanska (28:19). Mit ihrem letzten beendete Shuai dann auch direkt beim ersten Matchball das Match und besiegelte gleichzeitig Radwanska überraschend frühes Aus.
Johanna Larsson (SWE) - Sloane Stephens (USA/21) 5:7, 6:4, 6:2
Die nächste Überraschung. Erst erwischte es Agnieszka Radwanska, nun auch Sloane Stephens. Gut, die Amerikanerin hätte mit dem Turniersieg wahrscheinlich ohnehin nichts zu tun gehabt, mehr als Runde zwei durfte man ihr dennoch zutrauen. Und Mitte des zweiten Satzes sah es auch ganz so aus, als liefe das Match nach Plan. Nachdem sie den ersten Durchgang für sich entschieden hatte, lag Stephens erneut ein Break vor, sie hätte nur ihren Aufschlag weiter durchbringen müssen.
Damit hatte die Nummer 21 des Turniers allerdings bereits in der Vergangenheit Probleme - und auch diesmal ließ ihr Service Stephens im Stich. Insgesamt gestattete sie Johanna Larsson im zweiten Satz drei Breakmöglichkeiten, die die Schwedin dann auch umgehend zu nutzen wusste. Das Spiel war gedreht. Stephens hatte ihre Sicherheit vollends verloren.
Zwar brachte sie 89 Prozent ihrer ersten Aufschläge ins Feld, den Punkt machte die Amerikanerin dann allerdings in nicht einmal der Hälfte der Fälle (46 Prozent). So erspielte sich Larsson im dritten Satz gleich sechs Breakbälle, nutzte drei und steht - etwas überraschend - in Runde drei.
Angelique Kerber (GER/6) - Alla Kudryavtseva (RUS) 6:2, 6:4
Nur 5 Winner gelangen Angelique Kerber im ersten Satz. Ein Zeichen von Schwäche? Nicht einmal im Ansatz. Die Deutsche dominierte ihre Gegnerin zum Auftakt nahezu nach Belieben, nahm Alla Kudryavtseva gleich zwei Mal den Aufschlag ab. Begünstigt wurde das Ganze allerdings von der offensichtlichen Nervosität der Russin, die sich allein in Durchgang Nummer eins 20 Unforced Errors leistete.
Eigentlich waren es sogar 21, doch weder Stuhlschieds- noch Linienrichter sahen eine Vorhand Kydryavtsevas im Aus - obwohl diese deutlich dort gelandet war. Da auf Court Nummer 11 keine Challenge möglich ist, musste Kerber die Entscheidung hinnehmen und wäre in der Folge beinahe selbst gebreakt worden. Plötzlich hatte die Deutsche zwei Breakbälle gegen sich, wehrte jedoch beide ab und holte sich Satz eins.
Alles lief glatt. Ein wenig zu glatt. Denn plötzlich verlor Kerber den Rhyhtmus - und schon war das erste eigene Aufschlagspiel im zweiten Satz weg. Es entwickelte sich das im Damen-Tennis nicht selten zu bewundernde Break- Re-Break-Spielchen, das Kerber erst durch ihren Spielgewinn zum 3:3 beendete. Auch Kydryavtseva fand bei eigenem Aufschlag wieder ein wenig mehr Sicherheit, verlor selbige allerdings im entscheidenden Moment. Kerber nahm der Russin beim Stand von 4:4 den Aufschlag ab und machte kurz darauf den Einzug in die nächste Runde perfekt.
Simona Halep (ROM/2) - Jana Cepelova (SVK) 6:2, 6:1
Simona Halep spielte ihr Pensum unaufgeregt runter. Die Rumänin leistete sich kaum einfache Fehler (11 Unforced Errors) und war immer genau dann zur Stelle, wenn sie Jana Cepelova besonders wehtun konnte. Halep besaß 6 Breakchancen. Halep nutzte zwei, musste ihr Service dagegen nur einmal abgeben und zog am Ende souverän in die dritte Runde ein.
Jelena Jankovic (SRB/9) - Svetana Pironkova (BUL) 7:5, 6:4
Lange war es ein zähes Ringen für Jelena Jankovic. Svetana Pironkova hielt stark mit und gewährte der Serbin im ganzen Spiel lediglich zwei Breakchancen. Das Problem aus Sicht der Bulgarin: Jankovic nutzte beide eiskalt. Die erste ausgerechnet, als man sich im ersten Durchgang bereits auf den Tiebreak einstellen durfte. Damit sicherte sich Jankovic allerdings den entscheidenden Vorteil. Mit der Satzführung im Rücken spielte sie ihr Spiel im zweiten Durchgang runter und steht in Runde drei.
Andrea Petkovic (GER/18) - Monica Puig (PR) 3:6, 6:3, 7:6 (7:5)
Zwei Doppelfehler. Break. Viel ungünstiger hätte Andrea Petkovic wohl kaum ins Match starten können. Die Körpersprache stimmte nicht, von Sicherheit oder gar Souveränität keine Spur. Und schon war Satz Nummer eins weg. Doch wie oft hat man das schon gesehen bei der Deutschen: Plötzlich löst sich der Knoten. So auch diesmal.
Petkovic nahm Monica Puig gleich deren zweites Aufschlagspiel in Durchgang Nummer zwei ab und spielte im Anschluss deutlich sichereres und besseres Tennis. Lediglich 8 Unforced Errors unterliefen ihr, dazu nutzte sie 4 ihrer 8 Breakgelegenheiten. Puig konnte ihr Tempo aus dem Premierensatz dagegen nicht ganz halten. Die Fehler häuften sich, Punkte wurden seltener. Ein Doppel- sowie ein Rückhandfehler ermöglichten Petkovic schlussendlich den Satzausgleich.
Nun hätte Petko voller Selbstbewusstsein in den finalen Durchgang gehen können. Tat sie allerdings nicht. Denn während Puig plötzlich wieder nahezu fehlerfreies Tennis zelebrierte, leistete sich Petkovic Unforced Error auf Unforced Error. Immer wieder landete der Ball im Netz. Das Match entwickelte sich aus Sicht der Deutschen in die völlig falsche Richtung und stand beim Stand von 4:1 für Puig bereits vor der Entscheidung.
Doch Petkovic kämpfte. Und Petkovic gelang noch einmal das Break. Sie hatte ihr Kämpferherz wiedergefunden. Petko holte Punkt um Punkt auf und schaffte das beinahe Unmögliche. Sie rettete sich in den Tiebreak, führte dort bereits mit 3:0, nur um dann abermals einzubrechen. Plötzlich fehlten Puig nur noch zwei Punkte zum Matchgewinn. Zwei Punkte, die der Puerto Ricanerin am Ende nicht gelingen sollten. Eine letzte Energieleistung hatte nämlich Petkovic noch parat. Der Deutschen gelangen vier Punkte in Folge und damit das unglaubliche Comeback.
Caroline Wozniacki (DEN/10) - Aliaksandra Sasnovich (BLR) 6:3, 6:4
Manchmal muss man die Gegnerin gar nicht dominieren, es genügt völlig, seine Breakchancen zu nutzen und Fehler, so gut es geht, zu vermeiden. Genau das tat Caroline Wozniacki - zumindest was das Tennisspielen angelangte.
Mitten in der Partie benötigte die Dänin eine kurze Pause. Der Grund? Sie hatte sich mit ihrem Tennisschläger in ihren eigenen Haaren verfangen. "Ich habe wir fast den Kopf abgerissen," lachte Wozniacki nach der Partie über den Vorfall. "Mein Haar war so gut um den Schläger gewickelt, ich hatte kein Chance!"
Tennistechnisch lief es für die 24 Jährige besser. Wann immer sie die Chance besaß Aliaksandra Sasnovich das Service abzunehmen, blieb die Dänin eiskalt (3/3). Dazu leistete sich Wozniacki 19 Unforced Errors weniger als die Bulgarin und zog so am Ende souverän in die nächste Runde ein.
Maria Sharapova (RUS/5) - Alexandra Dulgheru (ROM) 4:6, 6:3, 6:2
Es war ein erster Satz zum Vergessen für Maria Sharapova. Nichts wollte gelingen. Gar nichts. Insgesamt 22 Unforced Errors leistete sich die Russin allein in Durchgang Nummer eins und war deshalb nach 54 Minuten bereits gehörig unter Druck. Nur gut, dass Sharapovas Kurzzeitgedächtnis kurzzeitig aussetzte. Denn mit einem Mal lief es besser. Etwas zumindest. Denn fehleranfällig war die Nummer 5 des Turniers weiterhin, nur konnte Alexandra Dulgheru daraus deutlich seltener ihren Nutzen ziehen.
Als Sharapova im dann auch noch das entscheidende Break gelang, war die endgültig im Match angekommen. Im dritten Satz war von Zittern oder Unsicherheit schlussendlich rein gar nichts mehr zu spüren. "Masha" dominierte, gab keinen Ball mehr verloren und kämpfte Dulgheru schlussendlich doch noch nieder.
Sabine Lisicki (GER/26) - Madison Brengle (USA) 6:4 6:1
Überzeugend war die Figur, die Sabine Lisicki in ihren eigenen Aufschlagspielen abgab, nicht wirklich. Die 24-Jährige brachte weniger als die Hälfte ihrer ersten Aufschläge ins Feld und leistete sich in der Folge acht Doppelfehler. Im Vergleich zu Konkurrentin Madison Brengle mutetete die Leistung der Deutschen jedoch mehr als solide an.
Die Lokalmatadorin hatte ebenfalls nur bei rund 50 Prozent ihrer First Services Erfolg und gewann weniger als die Hälfte ihrer Aufschlagspiele. Im gesamten Spielverlauf schlug Brengle kümmerliche drei Winner und kein einziges Ass. Spätestens im zweiten Satz kamen daher keine Zweifel mehr darüber auf, ob Lisicki in die nächste Runde einziehen können würde.
In nur 24 Minuten entschied sie den Durchgang für sich und zeigte sich dabei zunehmend sicherer und aggressiver. Ein Indiz dafür: Lisickis Kaltschnäuzigkeit bei ihren Chancen zum Break. Sechsmal hatte die Fed-Cup-Spielerin die Chance, starke fünfmal holte sie sich den Punkt.
Herren - 1. Runde (alle Matches):
Tomas Berdych (CZW/6) - Lleyton Hewitt (AUS) 6:3, 6:4, 6:3
Lleyton Hewitt ist lange nicht mehr der Spieler, der noch vor zehn Jahren zur Weltspitze zählte. Den Kampf beherrscht der Australier allerdings immer noch wie kaum ein Zweiter auf der Tour. Das bekam diesmal auch Tomas Berdych zu spüren. Der Tscheche hatte den ersten Satz souverän gewonnen und machte sich bereit für einen vergleichsweise entspannten Tennisnachmittag. Doch Hewitt nahm seinem Gegner direkt zu Beginn des zweiten Durchgangs das Service ab und schnupperte am Ausgleich.
Doch Berdych schüttelte sich ein wenig, breakte den Australier beim Stand von 2:4 gleich zwei Mal in Serie und sicherte sich damit auch Satz Nummer zwei. Es ging in den dritten Durchgang, das Muster blieb jedoch dasselbe. Hewitt hielt mit, gab jedoch im entscheidenden Moment immer wieder sein Service ab, sodass Berdych schlussendlich souverän in die nächste Runde einzog.
Ernests Gulbis (LAT/11) - Kenny de Schepper (FRA) 6:1 6:4 6:2
Pflichtsieg eingetütet - und das mehr als souverän. Mehr Asse, weniger Doppelfehler, mehr Winner, weniger Unforced Errors, abgebrühter bei Break-Bällen. Ernests Gulbis war Kontrahent Kenny De Schepper in seinem ersten Auftritt bei den US Open 2014 in allen Belangen überlegen. Nach gerade mal 20 Minuten hatte der Lette den ersten Satz bereits unter Dach und Fach gebracht und konnte die Partie anschließend etwas ruhiger angehen lassen. Selbst der Schongang genügte dem 26-Jährigen, um ohne Probleme sein Ticket für die zweite Runde zu buchen.
Grigor Dimitrov (BUL/7) - Ryan Harrison (USA) 6:2 7:6 6:2
Mit aller Kraft stemmte sich Ryan Harrison im zweiten Satz gegen den favorisierten Grigor Dimitrov. Rund eine Stunde lang kämpfte der US-Amerikaner um den Satzgewinn, nur um sich letztendlich doch knapp im Tie-Break geschlagen geben zu müssen. Nach diesem Kraftakt mit 0:2 im Rückstand - die Gegenwehr des Lokalmatadoren war gebrochen, Dimitrov konnte kurzen Prozess machen.
Obwohl der Bulgare nur etwas mehr als die Hälfte seiner ersten Aufschläge ins Feld brachte und nur fünf seiner 13 Break-Chancen nutzte, war er seinem Kontrahenten in den Sätzen eins und drei deutlich überlegen. Verlassen konnte sich die Nummer sieben der Setzliste dabei vor allem auf seinen zweiten Aufschlag. Dimitrov gewann 66 Prozent seiner Second Services. Mehr als Harrison mit seinem ersten Versuch.
Stan Wawrinka (SUI/3) - Thomaz Bellucci (BRA) 6:3 6:4 3:6 7:6 (7:1)
Es war wohl knapper als erhofft, doch letztendlich dürfte Stan Wawrinka hauptsächlich glücklich darüber sein, als erster Teilnehmer in Flushing Meadows in Runde drei zu stehen. Der Schweizer begann die Partie souverän, kontrollierte das Spiel mit seinem ersten Aufschlag und sah nach einer Stunde mit zwei gewonnenen Sätzen bereits wie der sichere Sieger aus.
Dank seiner Kaltschnäuzigkeit bei Break-Bällen (3/3) machte Thomaz Bellucci dem 29-Jährigen das Leben schwer, nahm Wawrinka souverän den dritten Satz ab und zwang die Nummer drei der Setzliste daraufhin auch noch in den Tie-Break. Nach 58 kräftezehrenden Minuten im vierten Satz, zweieinhalb Stunden insgesamt, war Wawrinkas Einzug in Runde drei, dank 16 geschlagener Asse, dann aber doch unter Dach und Fach.
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