16. GS-Titel! Serena entthront Sharapova

Martin Jahns
08. Juni 201323:15
Serena Williams hat die French Open 2013 für sich entschiedengetty
Werbung
Werbung

Mit einem Zweisatzsieg hat Serena Williams das Damenfinale der French Open gegen die Titelverteidigerin Maria Sharapova gewonnen. Damit konnte die US-Amerikanerin zum zweiten Mal nach 2002 die Coupe Suzanne Lenglen in die Höhe stemmen. Bei den Junioren verpassten sowohl Alexander Zverev als auch Antonia Lottner deutlich den Turniersieg.

Damen - Finale:

Serena Williams (USA/1) - Maria Sharapova (RUS/2) 6:4, 6:4

Auch das 13. Spiel in Folge konnte Maria Sharapova nicht gegen Serena Williams gewinnen. Der letzte Sieg der Russin ist nun bereits neun Jahre her.

Von Beginn an machte Williams klar, dass jedes Aufschlagspiel für Sharapova ein hartes Stück Arbeit werden würde: 0:40 lag die Russin im ersten Spiel bereits zurück, vier Breakbälle wehrte sie mit Bravour ab, ehe sie ihren ersten Spielball nutzte.

Und im Gegenzug gelang Sharapova, die jeden Punktgewinn lautstark feierte, gar das Break gegen eine sichtlich beeindruckte Williams.

Nachdem Sharapova bei 40:15 schon auf 3:1 zu erhöhen drohte, riss sich die Weltranglistenerste zusammen und attackierte den Aufschlag der Russin unglaublich aggressiv. Mit einem Schmetterball holte sie sich schließlich das Re-Break, das sie auf dem Weg zum Seitenwechsel demonstrativ ausgiebig bejubelte. Spätestens jetzt war Williams endgültig in diesem hochklassigen Finale angekommen.

Das Match wogte nun hin und her: Beim folgenden Williams-Service war für Sharapova nichts zu holen, und auch ihr folgendes Aufschlagspiel verlor die Nummer zwei der Welt. Doch mit dem sofortigen Re-Break gegen die auf einmal unkonzentrierte Williams glich die Titelverteidigerin zum 4:4 aus. SPOX

Und das muntere Break-Festival ging weiter: Mit einem großartigen Vorhand-Cross gewann die Weltranglistenerste das Spiel zum 5:4 und machte bei eigenem Aufschlag nach 51 Minuten durch eine Sharapova-Rückhand ins Aus den Deckel auf einen packenden ersten Satz.

Doch Sharapova ließ sich nicht hängen, wehrte in ihrem nächsten Aufschlagspiel fünf Breakbälle ab und entschied es schließlich nach hart umkämpften zwölf Minuten für sich.

Auf einmal variierte die Russin ihr Spiel stärker, streute auch mal einen Stop oder Slice ein und versuchte so, die Dominanz von Williams in den Grundlinienduellen zu brechen. Doch die Turnierfavoritin ließ sich nicht beirren und fand fast immer die richtige Antwort. Insgesamt 29:10 Winner zu Williams' Gunsten sprechen eine deutliche Sprache.

So holte sich Williams das nächste Break zum 2:1, erneut nach einem einfachen Rückhandfehler von Sharapova, die mit ihrer Beinarbeit haderte.

Bei starkem Wind brachten danach beide zweimal ihr Service durch. Vor allem Williams war bei eigenem Aufschlag bombensicher und holte mit zwei Assen in Folge das Spiel zum 5:3. Nachdem Sharapova mit großem Kampf auf 4:5 verkürzte, servierte Williams zum Matchgewinn.

Zwei Asse durch die Mitte und ein platzierter Rückhand-Winner brachten ihr schließlich zwei Matchbälle. Und gleich den ersten nutzte sie mit ihrem zehnten Ass der Partie nach 1:46 Stunden zu ihrem 16. Grand-Slam-Titel. Nur einen einzigen Satz gab Williams, die ihrer Favoritenrolle somit gerecht wurde, im Turnierverlauf ab.

"Ich hätte nie gedacht, dass ich es nach elf Jahren noch einmal schaffen kann. Ich bin überwältigt von meinen Gefühlen", sagte Williams nach der Partie in bestem Französisch auf dem Court Philippe Chatrier.

Junioren - Finale:

Christian Garin (CHi) - Alexander Zverev (GER/4) 6:4, 6:1

Am Ende ging alles ganz schnell für Alexander Zverev im Finale von Paris. Gegen den ungesetzten Chilenen Christian Garin verlor der 16-jährige, der als größtes Talent des DTB gilt, gleich zu Beginn ein Aufschlagspiel und musste einem Rückstand hinterherlaufen.

Diesen konnte Zverev bis zum Ende des ersten Durchgangs nicht mehr aufholen. Im zweiten Satz bekam der Hamburger, der in der Junioren-Weltrangliste momentan auf Rang vier liegt, zudem große Probleme mit seinem eigenen Aufschlag und konnte keine seiner vier Breakchancen nutzen.

SPOXspox

Damit bleiben Ingo Buding (1959 und 1960) und Daniel Elsner (2007) die einzigen deutschen Junioren, die in Roland Garros gewonnen haben.

Juniorinnen - Finale:

Belinda Bencic (SUI/2) - Antonia Lottner (GER/5) 6:1, 6:3

Ebenso klar wie Zverev verpasste wenig später auch Antonia Lottner ihren ersten Grand-Slam-Erfolg. Gegen ihre Schweizer Doppelpartnerin Belinda Bencic steckte die 16-jährige zwar nie auf, agierte aber über weite Strecken zu unkonstant.

Dies wurde besonders im zweiten Satz deutlich, als sie eine 3:0-Führung noch verspielte. Zwar hatte sie im Anschluss immer wieder die Chance, sich in die Partie zurückzukämpfen. Allerdings vergab die Düsseldorferin Breakbälle en masse (2/10). Zudem standen am Ende fünf Doppelfehler zu Buche.

Damit konnte Lottner nicht die Nachfolge von Annika Beck antreten, die im Vorjahr als dritte deutsche Spielerin nach Ilse Buding (1957) und Anna-Lena Grönefeld (2003) den Juniorentitel in Roland Garros gewonnen hatte.

Doppel-Finale

Mike Bryan/Bob Bryan (USA/1) - Michael Llodra/Nicolas Mahut (FRA)

Die Zwillingsbrüder Mike und Bob Bryan haben nach 2003 zum zweiten Mal die French Open in Paris gewonnen. Das erfolgreichste Doppel der Tennis-Geschichte setzte sich im Endspiel gegen Michael Llodra/Nicolas Mahut 6:4, 4:6, 7:6 (7:4) durch und feierte den 14. Grand-Slam-Titel.

Damit bauten die Weltranglistenersten und Olympiasieger von London ihre Bestmarke aus. Llodra und Mahut verpassten es dagegen, 29 Jahre nach dem Doppeltriumph von Yannick Noah und Henri Leconte, die Trophäe beim wichtigsten Sandplatzturnier der Welt in Frankreich zu behalten.

Das Finale bei den Damen