Die Cowboys erobern dank eines Receivers Philly. San Francisco verabschiedet sich gegen die Seahawks aus dem Playoff-Rennen. Tom Brady und Peyton Manning marschieren, die Packers patzen und Pittsburgh schlägt die Falcons.
Cleveland Browns (7-7) - Cincinnati Bengals (9-4-1) 0:30 (0:10, 0:10, 0:3, 0:7) BOXSCORE
Analyse"Johnny Fehlstart" - Browns chancenlos gegen Cincy
Atlanta Falcons (5-9) - Pittsburgh Steelers (9-5) 20:27 (0:6, 7:14, 6:0, 7:7) BOXSCORE
Am Ende machte ein entscheidender Fehler zwischen den Unterschied: Früh im zweiten Viertel hatte Falcons-QB Matt Ryan (26/37, 310 YDS, 2 TDs, INT) einen letztlich schwerwiegenden Pick Six geworfen. Genau das war letztlich der Unterschied zwischen beiden Teams. Denn es wurde nicht der erwartete Shootout im Georgia Dome, auch weil die unerwartet starke Falcons Run-Defense bei 22 Rush-Versuchen der Steelers nur 45 Yards zuließ.
RB Le'Veon Bell (20 ATT, 47 YDS, 2 TDs) verpasste so sein viertes Spiel mit 200 Yards Raumgewinn in Folge deutlich, war aber zwei Mal da, als ihn sein Team brauchte. Nach einem sensationellen Catch von Antonio Brown kurz vor der Halbzeit drückte er das Ei aus einem Yard über die Linie, mit einem 13-Yard-TD-Run im Schlussviertel brachte er Pittsburgh endgültig auf die Siegerstraße. Pittsburgh hat damit im Wildcard-Rennen der AFC weiter alle Karten in der Hand, während Atlanta die Tabellenführung der NFC South verliert.
New York Giants (5-9) - Washington Redskins (3-11) 24:13 (7:3, 0:7, 10:3, 7:0) BOXSCORE
Die unfassbare Rookie-Saison von Giants-Receiver Odell Beckham Jr. geht weiter. Gegen Washington zerstörte er die nächste Secondary (12 REC, 143 YDS, 3 TDs) und jagt damit weiterhin den Rekord für aufeinanderfolgende Spiele mit mindestens 90 Receiving Yards. Zwei Partien fehlen ihm noch: Gegen die Redskins gelang ihm sein siebtes in Folge - NFL-Rookie-Rekord. Über die letzten vier Spiele verzeichnete er zudem jetzt insgesamt 40 (!) Catches.
Washingtons Offense dagegen musste sich schon früh im Spiel erneut umstellen: Colt McCoy stand nach seiner Nackenverletzung zwar in der Startformation, musste aber nach wenigen Minuten verletzt raus. Robert Griffin III (18/27, 236 YDS, TD) lieferte daraufhin seine vielleicht beste Saisonleistung ab und erlief zudem bei fünf Versuchen weitere 46 Yards. RGIII wirkte aggressiv, mutig und ließ sogar sein früheres Tempo aufblitzen - steckte allerdings insgesamt auch sieben Sacks ein.
Bei einem seiner Läufe kam es zudem zu einer kuriosen Szene: Sekunden vor der Halbzeit lief Griffin in die Endzone, per Review wurde der Touchdown aber zurückgenommen. Er hatte den Ball nicht mehr komplett unter Kontrolle, als er die Linie überquerte. Das Resultat: Fumble und Touchback. Mehrere Skins-Spieler gingen daraufhin auf die Schiedsrichter los, WR Santana Moss flog für den Rest des Spiels vom Platz. Skins-Coach Jay Gruden sorgte anschließend mit seiner erneuten Kritik an Griffin für Erstaunen: "Es ist schwierig. Er macht zwar gute Dinge bei seinen Roll-Outs, aber er hat Probleme in der Pocket - und in der musst du spielen können."
New England Patriots (11-3) - Miami Dolphins (7-7) 41:13 (7:3, 7:10, 24:0, 3:0) BOXSCORE
Die Patriots machten im dritten Viertel kurzen Prozess mit ihrem Division-Rivalen. Miamis Pass Rush, beim Auftakt-Triumph über New England der Sieggarant, fand überhaupt nicht statt (kein Sack), die Pats auf der anderen Seite schafften es nach der Pause, Rob Gronkowski (3 REC, 96 YDS, TD) einzubinden. New England gelangen mit den ersten vier Possessions der zweiten Halbzeit 24 Punkte, ein neuer Franchise-Punkte-Rekord im dritten Viertel. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt entschieden.
Plötzlich klappte alles - so erlief etwa Tom Brady (21/35, 287 YDS, 2 TDs, INT) selbst mit einem 17-Yard-Run ein First Down, sein längster Lauf seit 2007. Zuvor waren die Dolphins im ersten Durchgang eigentlich das bessere Team - schadeten sich aber konstant selbst. Die ersten Punkte gelangen den Pats durch ein geblocktes Field Goal, einen Pick von Ryan Tannehill (29/47, 346 YDS, TD, 2 INTs) bestrafte New England mit einem 3-Yard-TD von Shane Vereen. Darüber hinaus ließ Miamis Damien Williams im zweiten Viertel einen sicheren TD-Pass fallen. Einziger Lichtblick war ein 32-Yard-TD-Pass zu Mike Wallace - Tannehills längster TD-Pass in dieser Saison.
Defensiv hatte Miami, das ohne die vier Linebacker Jelani Jenkins, Koa Misi, Jonathan Freeny und Chris McCain auskommen musste, das Run Game der Patriots (29 ATT, 108 YDS) sogar gut im Griff, doch die Defense wirkte vor allem im Pass-Rush müde und wurde zudem durch die Fehler der Offense in schwierige Situationen gebracht. New England hat mit dem Sieg seit 2008 nicht mehr daheim gegen ein AFC-Team verloren, mit seinem fünften Spiel mit mindestens 40 Punkten den eigenen Franchise-Rekord eingestellt und sich zum sechsten Mal in Folge den Division-Sieg gesichert.
Kansas City Chiefs (8-6) - Oakland Raiders (2-12) 31:13 (7:0, 3:3, 21:3, 0:7) BOXSCORE
Die Serie von drei Pleiten in Folge hatte für Kansas City mit der Niederlage bei den bis dato sieglosen Raiders begonnen - erneut gegen Oakland beendeten sie den Negativlauf. Dafür brauchte es aber eine Leistungsexplosion im dritten Viertel: Knile Davis' 4-Yard-TD-Run sowie der 20-Yard-Pass von QB Alex Smith (18/30, 297 YDS, 2 TDs) auf Tight End Travis Kelce waren schon die Vorentscheidung, ehe Davis für das Highlight des Spiels sorgte.
Der Running Back fing einen kurzen Pass von Alex Smith und trug das Ei 70 Yards in die Endzone. Damit war alles klar. Oaklands Offense dagegen erwischte auch gegen Kansas Citys zuletzt anfällige Run-Defense erneut keinen guten Tag (17 ATT, 78 YDS). Der einzige TD-Pass von Quarterback Derek Carr (27/56, 222 YDS, TD) gelang erst Sekunden vor Schluss. Den Chiefs auf der anderen Seite reichte aufgrund der Gala-Vorstellung im dritten Viertel sogar ein durchschnittlicher Tag von Jamaal Charles (12 ATT, 52 YDS).
Kansas City, das das Spiel mit einem 81-Yard-Punt-Return-TD durch De'Anthony Thomas begonnen hatte, hat damit weiterhin eine Chance auf eine AFC-Wild-Card. Als nächstes steht das Duell mit Pittsburgh auf dem Programm. Oakland dagegen, das in der Vorwoche noch San Francisco schocken konnte, wartet seit 2010 auf zwei Siege in Folge gegen Teams mit positiver Bilanz.
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Indianapolis Colts (10-4) - Houston Texans (7-7) 17:10 (0:7, 14:0, 0:0, 3:3) BOXSCORE
Am Ende konnten sich die Colts auf ihre Defense und den wieder genesenen Vontae Davis verlassen: Houston kämpfte zwar und blieb bis kurz vor Schluss im Spiel, doch beim letzten Drive warf Rookie Tom Savage (10/19, 127 YDS, INT), der früh im Spiel für den verletzten Ryan Fitzpatrick rein musste, bei Fourth Down einen Pick - Game Over. Für Houston, das damit keine Chancen mehr auf die Playoffs haben dürfte, gab es zudem noch während des Spiels eine Hiobsbotschaft: Fitzpatrick hat sich ersten Berichten zufolge das Bein gebrochen und wird lange ausfallen.
Allerdings bleiben die Turnover das große Colts-Sorgenkind in Indianapolis, das damit den vorzeitigen Division-Sieg perfekt machen konnte, auch weiterhin ein Thema: Andrew Luck (18/34, 187 YDS, 2 TDs, INT) eröffnete das Spiel mit einem Pick Six. Doch von Houstons Passing Game kam ohne den verletzten Andre Johnson schlicht zu wenig und als sich Reggie Wayne, der mit seinem 209. Spiel für die Colts einen neuen Franchise-Rekord aufstellte, einen Fumble leistete, revanchierte sich Houston seinerseits per Fumble.
Auch Texans-RB Arian Foster (26 ATT, 99 YDS) konnte das Spiel trotz einer soliden Leistung nicht drehen. Houston wartet somit auch nach dem 13. Versuch noch auf einen Sieg in Indianapolis. Für die Colts dagegen ist es der neunte Division-Titel in den letzten zwölf Jahren.
Baltimore Ravens (9-5) - Jacksonville Jaguars (2-12) 20:12 (7:6, 3:6, 7:0, 3:0) BOXSCORE
Dass Baltimores Pass-Rush der desolaten O-Line der Jags (schon 54 Sacks vor dem Spiel), die zudem auf Running Back Denard Robinson verzichten mussten, Probleme bereiten würde, war klar - dass die Ravens-Defense derart dominant auftreten würde, hatte aber wohl auch Baltimore nicht erwartet. Insgesamt acht Sacks (!) standen am Ende zu Buche - 2,5 allein für Terrell Suggs, der anschließend grinste: "Ich will versuchen, Dumervil noch einzuholen." Der steht bei 16 Sacks.
Darüber hinaus eröffneten die Ravens das Spiel mit einem Punt-Return-TD, sodass es letztlich keine Rolle spielte, dass das zuletzt dominante Run Game nicht seinen besten Tag erwischte (26 ATT, 93 YDS) und auch Joe Flacco (20/30, 221 YDS, TD) nicht unbedingt eine MVP-Bewerbung abgab. Baltimore musste zwar so bis kurz vor Schluss noch zittern, beendete das Spiel aber standesgemäß und passend zum Spielverlauf mit einer Interception. Als nächstes reisen die Ravens nach Houston, ehe Cleveland ins M&T Bank Stadium kommt.
Die Jaguars auf der anderen Seite zeigten, dass es für sie zwar um nichts mehr geht - aber sie deshalb nicht aufgeben. Ein überraschender Onside Kick im ersten Viertel sowie ein Fake Punt klappten aus Sicht der Gäste, die aber dennoch ohne Touchdown blieben. Lediglich Kicker Josh Scobee (4/5) hielt Jacksonville im Spiel. Coach Gus Bradley gab, angesprochen auf die verpassten Chancen der Offense, zu: "Das tut uns natürlich sehr weh."
Buffalo Bills (8-6) - Green Bay Packers (10-4) 21:13 (7:3, 3:7, 6:0, 5:3) BOXSCORE
Aaron Rodgers menschelt! Green Bays Quarterback, der zuhause seit Jahren nicht zu stoppen scheint, erlebte gegen die herausragende Bills-Defense seinen schwächsten Tag in dieser Saison (17/42, 185 YDS, 2 INTs), warf seine ersten Picks seit dem achten Spieltag und seine 25 Incompletions waren sogar ein persönlicher Karriere-Höchstwert. "Wir hatten einige Chancen und konnten diese nicht nutzen. Die O-Line hat gut gespielt, aber wir haben unsere Aufgabe nicht erfüllt", gab Rodgers anschließend zu. "An manchen Tagen ist das einfach so. Wir haben uns selbst hohe Standards gesetzt. Jetzt können wir unseren Charakter beweisen."
Den Bills, die mit ihrer starken D-Line in der Vorwoche schon Peyton Manning im Griff hatten, gelang der Upset sogar ohne Offensiv-TD: Marcus Thigpen trug einen Punt 75 Yards zurück in die Endzone, davon abgesehen reichten Buffalos Field Goals. Weil die Bills aber in der Red Zone erneut große Probleme offenbarten, waren die Packers bis kurz vor Schluss im Spiel: Rodgers, der mit der aggressiven, oft in Manndeckung aufspielenden Bills-Defense nicht zurecht kam, erhielt den Ball zwei Minuten vor Schluss zurück, verlor ihn aber in der eigenen Endzone - Safety, Game Over.
Allerdings war nicht nur Rodgers, der beim finalen Drive ohne Tackle Bryan Bulaga (Gehirnerschütterung) auskommen musste, verantwortlich zu machen: Green Bays Receiver halfen ihrem Quarterback kaum und leisteten sich enorm viele Drops. So fallen die Packers im NFC-Top-Seed-Rennen zurück. "Das war eine bittere Niederlage", ärgerte sich Coach Mike McCarthy: "Wir wussten, dass es nicht einfach werden würde, aber unsere Offense war heute nicht ausbalanciert und Buffalo hatte mehr Big Plays als wir."
Carolina Panthers (5-8-1) - Tampa Bay Buccaneers (2-12) 19:17 (6:7, 3:3, 7:0, 3:7) BOXSCORE
Die Carolina Panthers stehen mit fünf Siegen an der Spitze der NFC South - und im Spiel gegen die Bucs reichte Carolina, das sich nach dem Autounfall von Quarterback Cam Newton auf Backup Derek Anderson (25/40, 277 YDS, TD) verlassen konnte, letztlich ein spielentscheidender Fehler der Gäste-Offense: Kurz nach der Pause leistete sich Bucs-QB Josh McCown (13/28, 154 YDS, TD, INT) einen Fumble innerhalb der eigenen Red Zone. Carolina nutzte das Geschenk mit einem kurzen TD-Pass zu Jerricho Cotchery.
Doch weil es die Panthers verpassten, das Spiel vorzeitig zu entscheiden, hatte Tampa kurz vor Schluss die Chance, das Spiel per Field Goal zu gewinnen - Luke Kuechly beendete allerdings alle Bucs-Hoffnungen mit einem Pick. "Es lief nicht alles so glatt, wie wir es uns gewünscht hätten", betonte Anderson anschließend, "aber wir haben nie aufgehört zu kämpfen. Insgesamt bin ich einfach glücklich über den Sieg." Die Panthers empfangen als nächstes Cleveland, ehe der Trip nach Atlanta auf dem Programm steht.
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Tennessee Titans (2-12) - New York Jets (3-11) 11:16 (3:0, 2:3, 6:7, 0:6) BOXSCORE
Für viele Fans der beiden Teams stand das Duell, in dem es möglicherweise letztlich um den Top-Draftpick ging, unter dem Titel: "Suck for the Duck". Gemeint war Oregons Quarterback Marcus Mariota, für die meisten Experten der Topmann im anstehenden Draft. Insofern wollten nicht wenige Anhänger eine Niederlage des eigenen Teams sehen - doch die Jets waren im erwartet schwachen Spiel das stärkere Team. Ein 9-Yard-TD-Pass von Geno Smith (16/28, 179 YDS, TD) zu John Conner sowie ein 1-Yard-TD-Run von Chris Ivory machten am Ende den Unterschied aus.
"Wir haben Herz", konstatierte Jets-Coach Rex Ryan anschließend. Insgesamt kontrollierte New York die schwache Titans-Run-Defense mit dem eigenen Run Game (29 ATT, 114 YDS), defensiv profitierte man von einer erneut schwachen Titans-Offense. Quarterback Jake Locker, der den verletzten Zach Mettenberger vertrat, musste noch vor der Halbzeit ebenfalls verletzt raus, Charlie Whitehurst (10/24, 203 YDS) übernahm seinen Platz.
Im Run Game brachte Tennessee einmal mehr wenig zustande, dennoch hatten die Hausherren mit einer Sekunde vor Schluss von der 50-Yard-Line noch die Chance auf den Sieg: In einem Verzweiflungsspielzug passten sich die Titans den Ball mehrfach quer zu, wurden aber kurz vor der Endzone schließlich gestoppt. Allerdings hatte das Spiel auch einen Negativhöhepunkt: Nach einem zurückgepfiffenen Touchdown versuchten einige Titans-Spieler Smith zu provozieren - eine Schlägerei brach aus bei der Smith einen heftigen Schlag auf den Helm abbekam.
San Diego Chargers (8-6) - Denver Broncos (11-3) 10:22 (0:3, 3:6, 0:7, 7:6) BOXSCORE
Sind die Zeiten von Peyton Manning als Stat-Monster und MVP-Kandidat vorbei? Die Partie in San Diego bot sowohl für Optimisten als auch für Pessimisten einiges an Futter: Der Pessimist sah insgesamt nur 20 Passversuche, dabei schenkte Coach John Fox zum Beispiel gleich im ersten Drive einen third-and-long per Laufspielzug ab. Zudem scheiterte man in der Redzone ein ums andere Mal und musste auf Kicker Connor Barth ausweichen. Die Optimisten dagegen sahen einen Flatterball, der regelmäßig bei den Receivern ankam (14/20) und dabei für großen Raumgewinn sorgte (insgesamt 233 Yards).
Der Realist wird bemerken, dass Manning mit Grippe-Symptomen und nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ins Spiel gegangen war. Das führte zu einer kuriosen Szene: Zwei Minuten vor der Pause wollte Running Back C.J. Anderson (85 Yards) aus kurzer Distanz in die Endzone durchschlüpfen - und Manning höchstpersönlich stellte den Block. Dabei verletzte der sich jedoch am Oberschenkel und bekam gar nicht mit, dass der Touchdown nicht zählte. Also musste Brock Osweiler ran, vergeigte eine Serie vor dem Seitenwechsel - und so stand es lediglich 9:3.
Nach der Pause legte Manning dann einen Zahn zu, fand Demaryius Thomas für einen 28-Yard-TD und sah insgesamt etwas erholter aus. Philip Rivers fand gegen die starke Defense nur selten seinen Groove, obwohl er kein einziges Mal gesackt wurde. Aqib Talib und Rahim Moore schnappten sich im letzten Viertel zwei Picks und erstickten so eine Aufholjagd des Heimteams. Da spielte es auch keine Rollte, dass den Broncos zu diesem Zeitpunkt die Linebacker ausgingen: Sowohl Brandon Marshall als auch Danny Trevathan konnten nicht mehr mitwirken, auch Left Tackle Ryan Clady war angeschlagen draußen. Mit dem Sieg macht Denver den Division-Title perfekt, San Diego hat ein Spiel Rückstand auf die Wildcards.
Detroit Lions (10-4) - Minnesota Vikings (6-8) 16:14 (0:7, 10:7, 3:0, 3:0) BOXSCORE
Die Detroit Lions haben Green Bays Ausrutscher in Buffalo genutzt und sind neuer Spitzenreiter der NFC North - dank des Sieges über die Vikings hat Detroit, das am letzten Spieltag noch nach Lambeau muss, sein Schicksal komplett selbst in der Hand. Allerdings sah es zunächst ganz anders aus: Minnesota und vor allem Quarterback Teddy Bridgewater (31/41, 415 YDS, TD, 2 INTs) begannen stark, Running Back Matt Asiata brachte die Vikes früh in Führung.
Per TD-Pass auf Greg Jennings erhöhte Bridgewater kurz darauf, Detroit hatte zu diesem Zeitpunkt noch kein einziges First Down herausgeholt. Doch dann wendete sich das Blatt: Bridgewater warf innerhalb kürzester Zeit zwei Picks, was Detroit mit insgesamt zehn Punkten bestrafte. Die Vikings erholten sich davon auch nach der Halbzeitpause nicht mehr, vergaben einen zweiten FG-Versuch (sowie einen dritten Verzweiflungsversuch aus fast 70 Yards eine Sekunde vor Schluss) und Detroit sicherte sich den denkbar knappen Heimsieg.
Dabei konnten sich die Lions einmal mehr bei ihrer starken D-Line bedanken, die insgesamt vier Sacks verzeichnete und die Vikings-Offense immer wieder empfindlich störte. Zudem verhinderte sie, dass Minnesota ohne den verletzten Jerick McKinnon ein Run Game aufziehen konnte - lediglich 76 Rushing Yards standen bei 21 Versuchen zu Buche. "Wir haben heute unglaublich gekämpft", war Vikes-Coach Mike Zimmer dennoch nicht unzufrieden: "Es gibt einiges, worauf wir heute stolz sein können."
Seattle Seahawks (10-4) - San Francisco 49ers (7-7) 17:7 (3:0, 0:7, 7:0, 7:0) BOXSCORE
Eigentlich begann alles so gut aus Sicht der Niners. San Francisco ließ zunächst nur ein Field Goal zu und marschierte wenig später das Feld herrunter - Frank Gore drückte das Ei aus zehn Yards mit Urgewalt in die Endzone. Das Run Game der 49ers wirkte so explosiv wie schon seit Wochen nicht mehr und auch Quarterback Coline Kaepernick (11/19, 141 YDS) durfte deutlich mehr mit dem Ball laufen als zuletzt (9 ATT, 46 YDS). Doch das Glück war gegen eine erneut herausragende Seahawks-Defense schlicht nicht auf San Franciscos Seite.
Zunächst zog sich Gore eine Gehirnerschütterung zu und musste raus, kurz nach der Pause erwischte es auch noch seinen Backup Carlos Hyde (Knöchel). Die Run-Offense war damit empfindlich dezimiert und Seattle übernahm ab dem dritten Viertel zunehmend das Kommando. Marshawn Lynch (21 ATT, 91 YDS, TD) spielte auch ohne den zwischendurch verletzten Tackle Russell Okung (Brust) gewohnt stark und die Seahawks verzeichneten defensiv insgesamt sechs Sacks. Neben den Verletzungen hatte San Francisco auch bei einer sehr zweifelhaften Roughing-the-Passer-Strafe Pech, welche Seattles zweiten und vorentscheidenden Touchdown ermöglichte.
"Unsere Defense war wirklich stark heute. Aber in der Pass Protection hatten wir Schwierigkeiten", analysierte Niners-Coach Jim Harbaugh, dessen Team mit der Pleite offiziell aus dem Playoff-Rennen eliminiert ist, anschließend. Mit Blick auf seine seit Monaten diskutierte Zukunft fügte Harbaugh erstaunlich offen hinzu: "Ich bin jederzeit bereit, um mich mit dem Eigentümer oder dem Geschäftsführer zusammen zu setzen. Keine Frage." Für die Seahawks steigt damit am kommenden Sonntagabend in Arizona (11-3) das direkte Duell um die Division.
Philadelphia Eagles (9-5) - Dallas Cowboys (10-4) 27:38 (0:14, 10:7, 14:7, 3:10) BOXSCORE
Die Thanksgiving-Revanche ist geglückt! Nach der 10:33-Pleite Ende November behielten diesmal die Cowboys im Division-Duell mit den Eagles die Oberhand. Allerdings machte sich Dallas das Leben selbst ein bisschen schwer.
Der Grund: 21:0 führten die Texaner Mitte des zweiten Drittels, alles deutete auf ein relativ entspanntes Sunday Night Game hin. Vor allem der überragende Dez Bryant war kaum zu halten und fing in der ersten Hälfte zwei TD-Pässe von Tony Romo.
Doch die Cowboys wären auch irgendwie nicht die Cowboys, wenn es das schon gewesen wäre. Ganz im Gegenteil: Philly zeigte Moral und drehte mit 24 Punkten in Folge die Partie. Aber auf Mister Bryant war an diesem Abend schlicht und ergreifend Verlass.
Der Receiver sorgte nach einem Murray-TD mit seinem dritten TD-Catch (Career-High) zu Beginn des letzten Viertels für eine kleine Vorentscheidung. "Uns allen war klar, was auf dem Spiel steht. Ich war richtig heiß. Wir müssen niemandem etwas beweisen, sondern einfach unseren Weg gehen", so der Matchwinner, der insgesamt auf 114 Yards (6 REC) kam.
Auch Romo lieferte eine starke Leistung ab, leistete sich keine einzige Interception und beendete die Partie mit 265 Yards bei 22/31. Ebenfalls nicht zu vergessen: DeMarco Murray (31 CAR, 81 YDS, 2 TD). Die Cowboys übernahmen mit dem Sieg die alleinige Tabellenführung in der NFC East. Philly verlor dagegen nach zehn Regular-Season-Heimsiegen in Folge zum zweiten Mal hintereinander.
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