Team-Needs für Free Agency und Draft - Cowboys, Giants, Eagles, Redskins: Die NFC East

Marcus Blumberg
03. März 202009:40
Amari Cooper ist neben Dak Prescott der wichtigste Free Agent der Dallas Cowboys.getty
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Nur noch wenige Wochen trenenn uns vom Start der Free Agency in der NFL. Jedes Team befindet sich daher gerade im Prozess, die größten eigenen Schwachstellen zu analysieren, um diese bestmöglich zu beheben. SPOX gibt einen Überblick über die Baustellen der 32 Teams. Heute im Fokus: die NFC East.

Offseason Needs: Free Agency und Draft - die NFC East

Dallas Cowboys (Vorjahresbilanz 8-8)

Die wichtigsten Free Agents: QB Dak Prescott, WR Amari Cooper, CB Byron Jones, WR Randall Cobb, DT Maliek Collins, Edge Robert Quinn, LB Sean Lee.

Die größten Baustellen:

Wide Receiver:Michael Gallup ist derzeit der einzige arrivierte Wide Receiver unter Vertrag bei den Dallas Cowboys. Gallup entwickelt über die vergangenen zwei Spielzeiten zwar gut, doch aktuell bekäme er zu wenig Hilfe im Receiving Corps.

Über allem schwebt hier der Name Amari Cooper, der ein wichtiger Faktor dabei war, Dak Prescott und das Passing Game insgesamt auf die nächste Stufe zu hieven. Er sollte gehalten werden, um Prescott - er wird sicher bleiben, zur Not per exklusivem Franchise Tag - zumindest mal zwei verlässliche Receiver auf den Seiten zu geben.

Doch auch abgesehen davon muss nachgebessert werden. Im Slot wird Cobb kaum zu halten sein, zudem wird auch der insgesamt enttäuschende Tavon Austin wohl gehen. Sowohl die Backup-Spots als auch der Slot müssen also mitunter neu besetzt werden.

Secondary:Im Vorjahr bereits wurde über die Safety-Position viel diskutiert. Letztlich entschied man sich, hier nicht übermäßig zu investieren und aufs Bestandspersonal zu setzen. In dieser Offseason jedoch muss die Mitte der Secondary angegangen werden: Bis auf Free Safety Xavier Woods steht keiner mehr unter Vertrag.

Sowohl der erfahrene Jeff Heath als auch Darian Thompson, der zuletzt Starter war, werden Free Agents, ebenso Backup Kavon Frazier. Irgendwie müssen all diese möglichen Abgänge kompensiert werden.

Darüber hinaus muss man in Texas davon ausgehen, dass Cornerback Byron Jones für sehr viel Geld woanders unterschreibt. Intern wird er nicht zu ersetzen sein, denn bis auf Chidobe Awuzie und Slot-Corner Jourdan Lewis kehren keine Spieler mit übermäßig viel Erfahrung sicher zurück.

Edge-Rush: Die Cowboys waren zuletzt eher keine Gefahr für gegnerische Quarterbacks. Die Adjusted Sack Rate der Defensive Line von 6,8 Prozent lag laut FootballOutsiders unter dem Ligaschnitt (7 Prozent), auch der teure DeMarcus Lawrence lieferte zuletzt nicht mehr so ab wie gewünscht.

In der Front muss also nachgebessert werden, zumal mit Robert Quinn und Michael Bennett gleich zwei etablierte Edge Rusher als Free Agents gehen könnten.

Mögliche Team-Fits: In der Offense liegt der Fokus ganz klar auf dem Receiving Corps. Neben Cooper, der um nahezu jeden Preis gehalten werden sollte, könnten vor allem Robby Anderson oder Breshad Perriman Sinn für Mike McCarthys neues Team machen. Perriman wäre dabei wohl die Ideallösung für eine Nummer drei hinter Cooper und Gallup, Anderson wiederum wäre unter Umständen sogar eine Notlösung, sollte Cooper doch gehen. Und vielleicht rufen sie auch nochmal Dez Bryant an, der zur neuen Saison wieder fit sein sollte.

Was die Defensive Line angeht, wäre Jadeveon Clowney die Luxuslösung, doch er wird teuer und fühlt sich in Seattle generell wohl. Alternativen wären etwa Shaq Lawson oder Vinny Curry, die wohl deutlich günstiger zu haben wären.

In der Secondary wiederum wären auf Corner sicherlich Chris Harris, Jimmy Smith oder Bradley Roby brauchbare Lösungen. Auf Safety macht vielleicht Devin McCourty Sinn, zumal er mit seiner Erfahrung als Leader in einer insgesamt recht jungen Defense agieren könnte.

New York Giants (4-12)

Die wichtigsten Free Agents: DE Leonard Williams, Edge Markus Golden, OT Mike Remmers, WR Cody Latimer.

Die größten Baustellen:

Offensive Line: Die Giants haben sich auf Daniel Jones als ihren Quarterback der Zukunft festgelegt. Folglich gilt es nun, ihn so gut es geht zu unterstützen und dazu braucht es zunächst mal eine sehr gute Pass Protection. Die O-Line vor Jones machte in dessen Rookie-Jahr nicht immer einen guten Eindruck und lag mit einer Adjusted Sack Rate von 7,1 Prozent knapp unter Ligaschnitt.

Da Right Tackle Mike Remmers Free Agent wird, ist der Ansatz klar: Hier muss ein neuer O-Liner her. Zudem müsste man in einer perfekten Welt über ein Upgrade auf der anderen Seite für Nate Solder nachdenken. Sein Vertrag jedoch schließt dies eher aus, da eine Trennung 13 Millionen Dollar an Dead Money anhäufen würde.

Zudem muss zumindest in Erwägung gezogen werden, auf Center oder Left Guard upzugraden.

Front Seven: Auch im Pass Rush lagen die Giants knapp unter Ligaschnitt und bekamen keine Konstanz von Leuten wie Kareem Martin oder Lorenzo Carter. Abgesehen davon wird Markus Golden nicht zurückkommen. Ein Neuanfang in diesem Bereich scheint damit unabdingbar, vielleicht sogar über den Draft, obgleich dieser Need auf diesem Wege stets schwer zu erfüllen ist.

Damit aber nicht genug: Der immer noch sonderbar anmutende In-Season-Trade für Leonard Williams aus dem Vorjahr muss nun praktisch mit einer Verlängerung des 3-Technique-Spielers abgeschlossen werden, ansonsten wäre der Move schlicht absurd gewesen. Sollte er dennoch gehen, braucht es entsprechend Ersatz.

Cornerback:In den vergangenen paar Jahren haben sich die Giants zunächst von Prince Amukamara und auch von Janoris Jenkins getrennt. Nun gilt es, hier nachzubessern. Während im Vorjahr bereits Deandre Baker in Runde 1 des Drafts gezogen wurde, stehen auf der anderen Seite mit Corey Ballentine oder Grant Haley nicht unbedingt hochklassige Defensive Backs parat.

Entsprechend gilt es nun, auch hier nachzulegen, um die Defense insgesamt zu stabilisieren und dem Gegner damit weniger offensichtliche Angriffsfläche zu bieten.

Mögliche Team-Fits: Rein vom Cap Space her (knapp 61 Millionen Dollar) können die Giants aggressiv zu Werke gehen und sich sicherlich um die größeren Namen bemühen. Da wäre etwa Offensive Tackle Jack Conklin zu nennen, ebenso die offensichtlichen Pass-Rusher Yannick Ngakoue oder Dante Fowler Jr.. Zudem sollte auch Cornerback Byron Jones eine Option sein.

Soll es dagegen etwas weniger kostspielig - und prominent - werden, dann könnten die G-Men auch bei Offensive Tackle Marcus Gilbert und den D-Linern Vinny Curry und Shelby Harris anfragen.

Philadelphia Eagles (9-7)

Die wichtigsten Free Agents: OT Jason Peters, CB Ronald Darby, DT Timmy Jernigan, WR Nelson Agholor, RB Jordan Howard.

Die größten Baustellen:

Cornerback: Die größte Schwachstelle der Eagles in der Vorsaison war zweifelsohne die Cornerback-Position. Nicht nur waren die Leistungsträger lange Zeit verletzt, die, die spielten, wirkten teils komplett überfordert.

Der vielleicht stabilste Corner dieser Riege, Darby, wird obendrein Free Agent, sodass es naheliegend erscheint, diese Position im großen Stil auf den Kopf zu stellen.

Linebacker:Linebacker ist eine weitere Problemzone in der Defense der Eagles. Alex Singleton und TJ Edwards wirken wie Notnägel, nicht etwa wie Starter, auf die man bauen sollte. Zudem ist Kamu Grugier-Hill Free Agent, wodurch im Grunde alle drei Positionen hier infrage stehen sollten.

Wide Receiver: Ein weiteres großes Problem war das Receiving Corps. Nicht, weil die Qualität fehlte, sondern, weil die Leistungsträger über lange Strecken der Saison verletzungsbedingt nicht zur Verfügung standen.

Allen voran DeSean Jackson und Alshon Jeffery sind fit immer noch sehr gute Targets, aber beide sind zu selten fit. Jackson machte nur in zwei seiner zwölf Spielzeiten in der Liga alle 16 Spiele - im Vorjahr waren es nur drei. Jeffery wiederum schaffte dies dreimal in acht Jahren - zuletzt 2017. Im Vorjahr verpasste er sechs Partien.

Kurzum: Es müssen Alternativen geschaffen werden, zumal mit Agholor ein Starter geht und mit JJ Arcega-Whiteside wohl nur eine verlässliche Alternative aktuell im Kader steht.

Mögliche Team-Fits: Die größte Problemzone bleibt wohl Cornerback. Glücklicherweise gibt es aber gerade auf dieser Position diverse Möglichkeiten, sich zu verbessern. Neben den üblichen Verdächtigen Byron Jones,James Bradberry oder Chris Harris kommen sicherlich auch Trae Waynes oder Bradley Roby infrage.

Auf Linebacker bieten sich etwa Alec Ogletree, oder auch Danny Trevathan an, während bei den Receivern Spieler wie RobbyAnderson, Emmanuel Sanders,Randall Cobb und BreshadPerriman sinnvolle Einkäufe wären.

Washington Redskins (3-13)

Die wichtigsten Free Agents: OG Brandon Scherff, OG Ereck Flowers, LB Jon Bostic, CB Aaron Colvin, RB Chris Thompson.

Die größten Baustellen:

Offensive Tackle:Theoretisch steht mit Trent Williams ein herausragender Left Tackle im Team. Dieser spielte aber zuletzt 2018 für die Redskins und verbrachte das Vorjahr damit, zu streiken, weil er sich von der Organisation hintergangen fühlte, da eine Form von Hautkrebs an seinem Kopf von Teamärzten fehldiagnostiziert worden war. Als er zurückkam, machte eine Operationsnarbe am Kopf Probleme, sodass er auf der Non-Football Injury List landete.

Nun stellt sich die große Frage, ob Williams in der kommenden Spielzeit wieder aufs Feld zurückkehrt. Wenn dem so wäre, könnte man diese Baustelle weitestgehend schließen. Noch scheint die Personalie aber nicht geklärt.

Interior Offensive Line: Nicht nur auf Tackle haben die Redskins Probleme, denn auch beide Starting Guards - Flowers und Scherff - werden Free Agents. Mit Wes Martin steht derweil nur ein echter Backup für beide parat.

Abgesehen davon braucht die Offensive Line vor Rookie-Quarterback Dwayne Haskins, dem zumindest mal eine echte Chance eingeräumt werden sollte, ohnehin ein Upgrade. Die Line ließ eine Adjusted Sack Rate von sagenhaften 9,8 Prozent zu - Platz 31 in der NFL!

Cornerback:Die Redskins stehen in der Secondary vor einem größeren Umbruch. Essenziell trennte sich das Team von Neu-Coach Ron Rivera von zwei fähigen Cornerbacks. Josh Norman wurde entlassen, Aaron Colvin wird Free Agent.

Mögliche Team-Fits: Sollte es Rivera gelingen, Williams zum spielen zu bewegen, braucht es zumindest hier keinen Zugang. Auf Guard allerdings herrscht Nachholbedarf und in der eigenen Conference böte sich Graham Glasgow als Zugang an. Zudem scheint Stefen Wisniewski als Option interessant zu sein.

Auf Cornerback wiederum könnte neben den ganz großen Namen ein James Bradberry hilfreich sein, zumal er lange Jahre mit Coach Rivera zusammengearbeitet hat und dessen System bestens kennt.