Die ersten beiden Spiele der Eastern Conference Finals? Atemberaubend. Eine Fortsetzung des Spektakels in Spiel 3 (So. ab 2:30 Uhr im LIVE-STREAM FOR FREE mit Kommentator Markus Krawinkel) scheint fast garantiert. Die Heat stehen mit dem Rücken zur Wand und MIP Paul George spricht von der Big Five.
Ein aufstrebendes, junges Team, das den amtierenden Champion herausfordert. Das Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Systeme. Smallball gegen Physis und Länge. Privat-Fehden und pure Intensität. Dazu eine dramatische Overtime-Schlacht und ein tragischer Held.
Der beste Spieler auf dem Planeten gegen einen der aufkommenden Superstars der NBA im Duell. Zwei überragende Verteidigungen und trotzdem Highlight-Spielzüge en masse. Kurzum: Das Eastern Conference Final ist bisweilen ein absoluter Genuss für jeden Basketball-Fan.
Die Miami Heat und Indiana Pacers lieferten sich in den ersten beiden Begegnungen zwei absolute Spektakel, bei dem jeder Zuschauer auf seine Kosten gekommen ist.
Nun geht die hart umkämpfte Serie in die dritte Runde und der Vorteil liegt beim Underdog, bei den Pacers, die den K.O. in Spiel 1 gut verkrafteten und das zweite Spiel für sich entscheiden konnten.
Bosh: "Mit dem Rücken zur Wand"
Chris Bosh formulierte nach dem zweiten Spiel, das der amtierende NBA-Champion in der heimischen American Airlines Arena verlor, bereits relativ drastisch: "Wir stehen mit unseren Rücken zur Wand."
Wer das Geschehen rund um die beste Basketballliga der Welt schon seit Längerem verfolgt, der weiß natürlich, dass ein 1:1 in einer Playoff-Serie noch relativ wenig bedeutet, dennoch hat der Center der Heat nicht Unrecht.
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Mit ein wenig mehr Glück würden die Pacers mit zwei Siegen ins heimische Bankers Life Fieldhouse reisen, doch das erste Spiel gab das junge Team um Coach Frank Vogel auf dramatische Weise noch aus der Hand. Was aber nach den zwei absolvierten Spielen definitiv feststeht: Die Pacers machen Miami richtig große Probleme.
Auch in der zweiten Playoffrunde reisten die Heat mit einem 1:1 aus zwei Heimspielen nach Chicago. Anders als jetzt traf Miami danach aber auf eine Rumpf-Truppe der Bulls, die zwar aufopferungsvoll kämpfte, der individuellen Klasse des Meisters dann aber nicht mehr gewachsen war.
Heat und Pacers mit makelloser Bilanz
Die Voraussetzungen sind jetzt andere. Erik Spoelstra weiß noch immer nicht, welche Antwort er auf Roy Hibberts Größe finden kann, das Selbstvertrauen von LeBron James könnte nach seinen schwerwiegenden Ballverlusten im zweiten Spiel leicht angeknackst sein. Dwyane Wade kämpft weiter mit Verletzungsproblemen und Ray Allen mit seiner Form.
Dennoch reisen die Heat mit einer beeindruckenden Bilanz nach Indianapolis. Bislang haben sie jede ihrer vier Auswärtsbegegnungen in den Playoffs gewonnen und das mit einem durchschnittlichen Vorsprung von 14 Punkten.
Momentum bei Pacers
Die Pacers sind ihrerseits aber zuhause noch absolut makellos. Alle sechs Begegnungen in Indianapolis konnten gewonnen werden und auch hier betrug der durchschnittliche Vorsprung 14 Punkte. Eine der beiden Statistiken wird definitiv passe sein.
Das Momentum auf ihrer Seite haben derzeit auf jeden Fall die Pacers. Das Erfolgsrezept brachte Hibbert, der in den ersten beiden Spielen durchschnittlich 24 Punkte und 9,5 Rebounds auflegte, nach dem letzten Duell auf den Punkt.
"Wir sind ein aufstrebendes, entwicklungsfähiges Team. Ich denke, unsere Defensive hat uns das Spiel gewonnen. Wir sind jung, aber wir wissen, was wir tun", so der Center der Pacers.
George: "Wir haben eine Big Five"
In die gleiche Kerbe schlägt Paul George. "Ich will nichts gegen ihre Big Three und was sie schon geleistet hat, sagen. Wir haben jeden Tag eine Big Five. Alle können große Plays machen und wir müssen uns nicht nur auf einen Spieler stützen. Das ist eine Teamleistung und genau so verstehen wir das Spiel", sagte der amtierende Most Improved Player.
Georges Worte kommen nicht von ungefähr. James war in den ersten beiden Spieler der Alleinunterhalter in Miami. 33 Punkte bei 59 Prozent verwandelten Feldwürfen, 9 Rebounds, 2 Blocks und 1,5 Steals legte der frisch gewählte MVP in den ersten beiden Spielen im Schnitt auf. Übermenschliche Werte.
Seine Mitstreiter bleiben dagegen hinter ihren Möglichkeiten zurück. Wade kommt auf nur 16,5 Punkte und versteckte sich über weite Teile der beiden Spiele. Chris Bosh holte neben 17 Punkten unwürdige 3,5 Rebounds im Schnitt. Trotz Smallball ein katastrophaler Wert für einen Superstar-Center.
Kein Ende des Spektakels in Sicht
Auch wenn Indianas Point Guard George Hill seinen Gegenüber James nach dem zweiten Spiel noch mit Gott gleichsetzte, zeigte sich gerade dort, dass James menschlich ist.
Unter dem enormen Druck der brillanten Pacers-Defensive leistete sich die One-Man-Show auch aus Mangel an Anspielstationen zwei böse Ballverluste am Schluss. Diese gaben letztendlich den Ausschlag für Indiana. Dennoch kann das Momentum in dieser so knappen und intensiven Serie sehr schnell wieder auf die andere Seite ausschlagen.
George betont zurecht: "Die Serie ist ausgeglichen. Es steht 1:1. Sie haben genauso die Möglichkeit, das Spiel zu gewinnen und den Heimvorteil zurückzuholen. Wir fühlen uns nicht so, als ob sie die Überhand über uns hätten. Wir fühlen aber auch nicht, dass wir die Überhand in der Serie haben."
Trotz der starken Pacers-Defensive hat Miami definitiv das Potenzial in den eigenen Reihen, den Heimvorteil zurückzuholen. Allen wird das Dreierwerfen trotz grauenvoller Formkurve nicht verlernt haben. Ebenso Shane Battier. Und auch Wade ist trotz Verletzungsproblemen immer für einen Ausreißer nach oben gut. Eines scheint vor dem dritten Spiel jedoch klar: Eine Ende das Spektakels ist wohl nicht in Sicht.
Der NBA-Spielplan im Überblick