Die Boston Celtics müssen in Atlanta die nächste Pleite einstecken, diese fällt deftig aus. Zion Williamson überragt erneut für die New Orleans Pelicans, während die Golden State Warriors trotz einer vergleichsweise schwachen Vorstellung von Stephen Curry gewinnen.
Golden State gewinnt ein enges Spiel in Indiana, während sich die Krise der Celtics in Atlanta weiter verschärft.
Indiana Pacers (15-15) - Golden State Warriors (18-15) 107:111 (BOXSCORE)
- Die Warriors haben ihren Roadtrip erfolgreich abgeschlossen und nach zwei Niederlagen zu Beginn noch eine ausgeglichene Bilanz erreicht (2-2). In Indianapolis war es aber eine enge Angelegenheit, auch weil Stephen Curry große Probleme mit seinem Dreier hatte (1/11) und bisweilen frustriert wirkte. Mit 24 Punkten war der zweifache MVP aber dennoch der Topscorer der Gäste, die durch den Sieg auf Platz acht im Westen springen.
- Es war aber harte Arbeit, kein Team konnte sich zweistellig absetzen. Ein 7:0-Lauf zum Ende des dritten Viertels verschaffte den Gästen etwas Luft, doch Indiana blieb lange dran. Sechs Zähler in Folge brachten Golden State gut 2:30 Minuten vor dem Ende die höchste Führung des Abends (7), bevor es Malcolm Brogdon durch ein Layup 12 Sekunden vor dem Ende noch einmal spannend machte (105:107).
- Curry und auch Draymond Green gaben sich an der Freiwurflinie jedoch keine Blöße. Green legte mit 12 Zählern, 9 Rebounds, 11 Assists und 3 Steals ein Double-Double auf, Andrew Wiggins steuerte 15 Punkte zum Erfolg bei. Die Warriors trafen nur 5 ihrer 26 Dreier (19 Prozent), allerdings machten es auch die Gastgeber nur minimal besser (7/29, 24 Prozent).
- Brogdan war ohne einen verwandelten Distanzwurf mit 24 Zählern bester Scorer, während Domantas Sabonis (22, 7/12 FG, 16 Rebounds) ein Double-Double auflegte, nach der Pause aber nur noch vier Würfe nahm. Problematisch waren jedoch auch die 19 Ballverluste, die Golden State zu 22 Zählern nutzte. Myles Turner verbuchte 14 Punkte und 8 Rebounds.
Atlanta Hawks (14-18) - Boston Celtics (15-17) 127:112 (BOXSCORE)
- Was für ein Debakel für die Celtics, die einen Tag nach dem Krimi in Dallas in Atlanta ordentlich baden gingen, auch wenn es das Ergebnis letztlich nicht vermuten ließ. Trae Young und Danilo Gallinari zerlegten die Gäste bereits in der ersten Halbzeit in alle Einzelteile, sodass die Partie schon nach 24 Minuten im Prinzip gelaufen war. Mit 72:49 ging es in die Pause, die Hawks führten zwischenzeitlich schon mit 27 Punkten.
- Gallinari versenkte dabei seine ersten acht Würfe, sieben davon aus der Distanz, darunter auch solche tiefen Bomben wie diese. Die Celtics wurden regelrecht vorgeführt. Sinnbildlich dafür war der Bauerntrick von Young, der einen Einwurf an den Rücken von Grant Williams warf und dann mühelos den Korbleger versenken konnte.
- Zusammengerechnet hatten die beiden zur Pause genauso viele Zähler wie die Celtics erzielt (49). Zuletzt hatte mit Al Harrington und Joe Johnson (je 24) im Jahr 2005 ein Hawks-Duo mindestens je 20 Zähler auf dem Konto. Auch nach der Pause blieb der Vorsprung konstant, sodass das letzte Viertel fast ausschließlich aus Garbage Time bestand. Gallinari war mit 38 Punkten (13/16 FG) von der Bank kommend Topscorer und stellte mit 10 verwandelten Dreiern einen neuen Franchiserekord auf.
- Young hatte am Ende 33 Zähler (12/23 FG) und 7 Assists in 35 Minuten, dazu verbuchte John Collins (14, 11 Rebounds) ein Double-Double. Die Hawks versenkten insgesamt 23 Longballs, Boston hatte gerade einmal 8 auf der Habenseite. Jaylen Brown (17, 6/16 FG) und Jayson Tatum (13, 4/20 FG) gingen mit dem Team unter, waren aber trotzdem die besten Scorer. Daniel Theis blieb in 11 Minuten ohne Punkte, in der Garbage Time konnten sich immerhin noch Aaron Nesmith (13) und Tremont Waters (11, 3/3 Dreier) empfehlen.
Cleveland Cavaliers (12-21) - Houston Rockets (12-19) 112:96 (BOXSCORE)
- Zweiter Sieg in Serie für Cleveland, die zuvor zehn Spiele abgegeben hatten. Nach dem Thriller gegen Atlanta am Vortag hatten die Cavs mit den Houston Rockets weniger Probleme. Jarrett Allen legte dabei mit 26 Punkten (10/11 FG), 18 Rebounds sowie 5 Blocks ein starkes Double-Double auf und dominierte gegen die kleinen Gäste unter den Brettern.
- Die Rockets verloren auf der Gegenseite dagegen bereits das neunte Spiel in Serie - und dass obwohl mit John Wall und Victor Oladipo endlich wieder der potenziell beste Backcourt zur Verfügung stand. Die beiden früheren All-Stars hatten jedoch gerade zu Beginn überhaupt keinen Touch, erst später stabilisierten sich die Quoten. Wall (20, 7/18 FG) und Oladipo (17, 8/20 FG) waren auch die besten Scorer der Gäste, dazu kam auch Eric Gordon auf 17 Punkte (5/14 FG).
- Cleveland genehmigte den Gästen im ersten Viertel nur 17 Zähler, danach verloren die Gastgeber aber etwas den Faden. Erst nach der Pause übernahmen die Cavs durch drei Dreier von Darius Garland (11, 4/14 FG, 10 Assists, 8 Turnover) innerhalb von 40 Sekunden wieder die Kontrolle und bauten den Vorsprung auf bis zu 19 Zähler aus.
- Die Cavs zeigten derweil eine geschlossene Vorstellung, neben Allen punkteten fünf Spieler zweistellig. Dylan Windler (13) versenkte alle seine vier Dreier und hat nun neun Distanzwürfe in Folge versenkt. Collin Sexton erzielte 23 Zähler, dazu blieb auch Dean Wade (11, 4/4 FG, 2/2 3FG) perfekt aus dem Feld.
Miami gelingt ein wichtiger Sieg im Playoff-Rennen. Bei OKC verbucht Shai Gilgeous-Alexander einen Karrierebestwert, Lu Dort besorgt den Buzzerbeater zum Sieg.
Miami Heat (15-17) - Toronto Raptors (16-17) 116:108 (BOXSCORE)
- Die Miami Heat haben sich mit dem vierten Sieg am Stück im Playoff-Rennen zurückgemeldet und feierten einen wichtigen Erfolg gegen einen direkten Konkurrenten. Am Ende war es die Show von Jimmy Butler, der 14 seiner 27 Punkte im vierten Viertel erzielte und die Raptors dadurch auf Distanz hielt.
- Dazu spielte der Forward 10 Assists, schnappte sich 8 Rebounds, holte sich 3 Steals und versenkte in dieser Saison erstmals drei Dreier, zwei davon in der packenden Crunchtime. Norman Powell (17) hatte es mit einem Dreier bei ablaufender Shot Clock noch einmal spannend gemacht (100:98), doch dann traf Butler einen Dreier, klaute Toronto den Ball und legte einen Korbleger in Transition nach, der Miamis Vorsprung wieder auf 7 Zähler anwachsen ließ.
- Die Heat hatten sich bereits in Halbzeit eins durch einen 17:2-Lauf eine 15-Punkte-Führung erspielt, doch Toronto erzielte nach dem Wechsel die ersten zehn Zähler und war wieder voll im Spiel. Kyle Lowry und Fred VanVleet erzielten je 24 Punkte, wohingegen Pascal Siakam (5, 1/6 FG, 4 Fouls) ein Totalausfall war und im Schlussabschnitt nicht mehr eingesetzt wurde.
- Bei Miami gab Goran Dragic sein Comeback nach Verletzung, wirkte aber trotz 15 Zählern (4/13 FG) noch etwas rostig. Duncan Robinson (17) verwandelte vier Dreier, gleiches galt für Andre Iguodala (12). Bam Adebayo (19, 12 Rebounds) legte ein Double-Double auf und ist nun der jüngste Heat-Spieler, der die 2.000 Abpraller knackte, wie der Heat-Broadcast stolz verkündete.
Chicago Bulls (15-16) - Minnesota Timberwolves (7-26) 133:126 OT (BOXSCORE)
- Erstmals in seiner Karriere wird Zach LaVine im All-Star Game mitwirken und das schien den 25-Jährigen zu beflügeln. Mit 35 Punkten (14/21 FG) führte der Shooting Guard die Bulls zum dritten Sieg in Folge. Allerdings brauchte es dafür 53 Minuten, obwohl die Gastgeber 59 Prozent aus dem Feld trafen.
- Ein umstrittenes Foul von Coby White an Ricky Rubio beim Dreier 4,9 Sekunden vor dem Ende gab den Wolves die Chance auf die Verlängerung und der Spanier blieb eiskalt und verwandelte alle seine drei Versuche. LaVines Dreier im Gegenzug verfehlte, doch danach hatten die Bulls in der Verlängerung keine Probleme mehr.
- Mit einem 7:0-Lauf machten die Gastgeber schnell alles klar, White erzielte 6 seiner 20 Zähler in den fünf Extra-Minuten, während die Timberwolves nur zwei ihrer zehn Würfe trafen. Es wurde Karl-Anthony Towns (24, 10/20 FG, 8 Rebounds) vermisst, der Center foulte noch im vierten Viertel aus.
- Neben KAT waren Malik Beasley (25) und Top-Rookie Anthony Edwards (21, 7/20 FG) die besten Scorer. Minnesota hatte Vorteile unter den Brettern, die Gäste erzielten 23 Punkte nach zweiten Chancen, dafür aber nur 31 Prozent aus der Distanz (12/38). Chicago profitierte dagegen von einer starken Bank, namentlich Thaddeus Young (14, 4 Steals), Tomas Satoransky (16, 6/7) und Denzel Valentine (10).
Oklahoma City Thunder (13-19) - San Antonio Spurs (16-12) 102:99 (BOXSCORE)
- Es war kein hochklassiges Duell, welches sich OKC und San Antonio lieferten, doch die Partie hatte seine Momente. Einen solchen hatte Luguentz Dort, der per Dreier mit der Sirene den Gamewinner für die Thunder lieferte und anschließend von seinen Mitspielern begraben wurde. Der Defensiv-Spezialist erzielte insgesamt 16 Zähler (4/7 Dreier).
- Die Spurs gaben es letztlich aber selbst aus der Hand. Bei 99:99 hatten die Gäste eigentlich den letzten Wurf, doch Patty Mills wurde 3,3 Sekunden vor Schluss mit einem Double-Dribble zurückgepiffen und bescherte OKC eine unerwartete letzte Chance, die Dort eiskalt nutzte. Womöglich waren die Spurs auch überrascht, dass die Thunder den Forward suchten, schließlich hatte Shai Gilgeous-Alexander die heiße Hand bei OKC.
- Der 22-Jährige legte mit 42 Punkten (13/20 FG, 6/11 Dreier, 10/11 FT) einen neuen Karrierebestwert auf und tat dies mit einer beeindruckenden Effizienz. OKC hatte große Probleme im Angriff, nach drei Vierteln hatte der Guard exakt die Hälfte der 76 Zähler der Thunder erzielt. Neben SGA und Dort punktete nur Al Horford (16, je 7 Assists und Rebounds) zweistellig, Darius Bazley (0/8 FG, 10 Rebounds) blieb ohne Punkte.
- Die Spurs traten ersatzgeschwächt auf, fünf Spieler (darunter Rudy Gay, Derrick White und Keldon Johnson) befinden sich noch immer im Corona-Protokoll. Mit DeMar DeRozan fehlte zudem der Topscorer, der Swingman betrauert im Moment den Tod seines Vaters. LaMarcus Aldridge gab nach Verletzung sein Comeback und verbuchte von der Bank kommend 11 Zähler (3/10 FG). Bester Spur war Dejounte Murray mit 27 Punkten und 9 Rebounds, Jakob Pöltl legte 7 Zähler, 9 Rebounds und 2 Blocks auf.
Zion Williamson ist weiter nicht zu stoppen, Phoenix erleidet hingegen einen Rückschlag.
New Orleans Pelicans (14-17) - Detroit Pistons (9-23) 128:118 (BOXSCORE)
- Zion Williamson ist weiterhin on fire! Der 20-Jährige, der am Vortag erstmals zum All-Star gewählt wurde, dominierte auch gegen Detroit und erzielte 32 Punkte (13/18 FG) sowie 6 Rebounds. Es war bereits das achte 30-Punkte-Spiel für den Zweitjahresprofi in dieser Spielzeit. Schaden richtete Zion wieder exklusiv in der Zone an, die Pistons hatten gegen die schiere Gewalt des Youngsters keine Antwort.
- Dennoch hielten die Pistons auch ohne den geschonten Jerami Grant lange gut mit. In der ersten Halbzeit stellten die Gäste mit 69 Zählern einen neuen Saisonbestwert auf, wobei vor allem die Reservisten Josh Jackson (25, 10/18 FG) und Svi Mykhailiuk (12) überzeugen konnten. Nach der Pause machte New Orleans, die zwischenzeitlich mit 10 Punkten hinten lagen, aber ernst.
- In den zweiten 24 Minuten trafen die Pelicans 58 Prozent aus dem Feld, während Detroit aus der Distanz abkühlte. Die Gastgeber kamen immer wieder ins Rollen und verbuchten 26 Punkte in Transition (Detroit: 13). Neben Williamson überzeugte auch Brandon Ingram (27, 9/18 FG, 7 Rebounds, 8 Assists), während Steven Adams (14, 15 Boards) wieder ordentlich Schaden in der Zone anrichtete.
- Auch Lonzo Ball wusste mit 12 Zählern, 8 Assists und 3 Steals zu gefallen. Bei Detroit war nach Jackson Mason Plumlee (21, 9 Rebounds, 7 Assists, 4 Blocks) der fleißigste Punktesammler, sein Backup Isaiah Stewart kam auf 11 Zähler und 10 Boards.
Phoenix Suns (20-11) - Charlotte Hornets (15-16) 121:124 (BOXSCORE)
- Dämpfer für die Suns, die eine etwas überraschende Niederlage gegen Charlotte einstecken mussten. Auch die 33 Punkte (13/24 FG) von Devin Booker waren nicht genug gegen ein homogenes Hornets-Team. Die Wildcard der Gäste hörte auf den Namen von Malik Monk, der von der Bank kommend 29 Punkte (10/21 FG) erzielte.
- Monk war es auch, der einen zwischenzeitlichen 17-Punkte-Vorsprung der Suns Mitte des zweiten Viertels fast im Alleingang schrumpfen ließ. Der Shooting Guard erzielte 20 Zähler in diesem Abschnitt, sodass Phoenix zur Pause nur noch mit 67:66 führte. In der Folge hatten die Gäste die meiste Zeit die Führung inne, bevor Booker die Partie per Dunk bei noch 3:39 Minuten wieder ausglich.
- Charlotte antwortete jedoch mit sieben Punkten am Stück, fünf davon von Miles Bridges (14). Auch 2,9 Sekunden vor Schluss betrug der Vorsprung noch +3, bevor es Chris Paul (20, 8 Rebounds, 10 Assists) schaffte, absichtlich von der Freiwurflinie zu vergeben. Die Suns hatten den Rebound, doch Bookers Dreier fand nicht den Weg in den Korb, um eine Verlängerung zu erzwingen.
- Deandre Ayton (16, 10 Rebounds) legte ein Double-Double auf, Cameron Johnson verbuchte 14 Zähler von der Bank kommend. Charlotte konnte wieder auf Gordon Hayward nach dessen Verletzung in Utah zurückgreifen, der Forward kam auf 20 Zähler und 8 Rebounds. Die gleiche Punktausbeute wurde auch für LaMelo Ball (7/11 FG, 8 Assists) notiert.