Sieg in der Crunchtime! Franz Wagner und die Magic haben die Warriors geschockt, auch weil der deutsche Rookie in den finalen Sekunden die Nerven behält. Trae Young bringt mit 45 Punkten den Madison Square Garden zum Schweigen und eine düstere Serie der Bulls setzt sich fort.
Orlando Magic (20-53) - Golden State Warriors (47-25) 94:90 (BOXSCORE)
- 5 Punkte in den letzten 13 Sekunden haben Franz Wagner zum Helden der Orlando Magic werden lassen. Der deutsche Rookie zeigte in einer umkämpften Schlussphase keinerlei Nerven von der Freiwurflinie und besiegelte damit die achte Warriors-Pleite aus den vergangenen zwölf Spielen. Wagner beendete die Partie mit 18 Punkten (6/9 FG, 6/6 FT), 3 Assists, 2 Steals sowie 1 Block.
- Die Hausherren kämpften sich im vierten Viertel dank ihrer in dieser Phase starken Bank von einem 14-Punkte-Rückstand zurück in die Partie. Neben Markelle Fultz (8) und Gary Harris (8) hatte dabei auch Moritz Wagner (7, 4 Rebounds und 1 Block) seine Finger im Spiel. Ein 21:6-Lauf drehte die Partie, doch eine Minute vor dem Ende brachte Andrew Wiggins (13) seine Farben nochmal in Front.
- Die Antwort lieferte Mo Bamba per Dreier aus der Ecke (89:88), im nächsten Angriff foulte Klay Thompson Wagner bei dessen Dreierversuch. Er versenkte alle drei Freebies, Golden State verkürzte nochmal, doch nach einem schön designten Out-of-Bounds-Play machte Wagner per Dunk den Deckel drauf. Topscorer der Magic war Wendell Carter Jr. mit 19 Zählern und 8 Boards.
- Schon der Start war aus Warriors-Sicht alles andere als vielversprechend. Offensiv lief bei den Gästen anfangs überhaupt nichts zusammen, in der ersten Halbzeit gelangen ihnen gerade einmal 38 Punkte. Das Spiel schien sich im dritten Viertel zu drehen, als Golden State auf einmal 7 Triples versenkte und allein in diesem Abschnitt nur zwei Zähler weniger erzielte als in der kompletten Halbzeit eins (36:19). Das Resultat war der angesprochene 14-Punkte-Vorsprung, doch im vierten Viertel war die Offensiv-Power dann doch wieder dahin (7/21 FG und 7 Turnover).
- "Ich liebe diese Jungs in der Kabine. Ich weiß, dass sie gewinnen wollen. Wir müssen nur lernen, wie. Aktuell wissen wir nicht, wie man gewinnt", zeigte sich Warriors-Coach Steve Kerr vom Auftritt seines Teams im vierten Viertel enttäuscht. Jordan Poole war mit 26 Punkten noch fleißigster Scorer, doch auch bei ihm lief nicht alles nach Plan (9/23 FG). Klay Thompson kam bei ebenfalls überschaubaren Quoten auf 15 Punkte (6/15 FG), von der Bank zeigten immerhin Jonathan Kuminga (14) und Otto Porter Jr. (14 und 15 Rebounds) gute Leistungen.
New York Knicks (30-42) - Atlanta Hawks (36-36) 111:117 (BOXSCORE)
- Trae Young und der Madison Square Garden, das bleibt eine Erfolgsgeschichte. Zumindest für den Hawks-Guard, der den Knicks in seinem ersten Spiel in New York seit seiner Playoff-Gala 2021 direkt wieder 45 Punkte, einen irren Buzzerbeater und einen üblen Anklebreaker einschenkte. Dank Young und Bogdan Bogdanovic drehten die Hawks die Partie noch in der Crunchtime.
- An Weihnachten hatte Young noch den ersten New-York-Trip seines Teams in dieser Saison verpasst, dafür machte er nun am Dienstagabend dort weiter, wo er in der Postseason aufgehört hatte. Achteinhalb Minuten vor dem Ende lagen eigentlich noch die Knicks mit +10 vorne, doch Bogdanovic und Young drehten nochmal auf. Letzterer sorgte mit einem seiner sieben Dreier gut drei Minuten vor Schluss wieder für den Ausgleich, dann legten Bogdanovic und De'Andre Hunter von Downtown nach und Young setzte das Sahnehäubchen auf den entscheidenden 11:0-Lauf: Erst schickte er Taj Gibson mit einem Crossover auf die Bretter, dann versenkte er den Pullup, der alles klarmachte.
- Der 23-Jährige zeigte sich von den Buhrufen der Knicks-Fans relativ unbeeindruckt, ohnehin sei es "gar nicht so laut" gewesen, sagte Young. Nachdem er einen irren Buzzerbeater zum Ende des ersten Viertels versenkt hatte - Bogdanovic bediente ihn mit einem Fullcourt-Pass, Young fing den Ball in der Luft und drückte aus einem Guss ab -, richtete der Guard noch ein paar nette Worte an die ohnehin schon gut genervten Knicks-Fans.
- Zusätzlich zu seinem Scoring (13/25 FG und 7/15 Dreier) verteilte Young noch 8 Assists, Bogdanovic war ebenfalls on fire (Saisonbestwert 32 Punkte, 11/20 FG). Für die Knicks, die auf den verletzten Julius Randle verzichten mussten (Quadrizeps), setzten sich R.J. Barrett (30 und 13 Boards), Alec Burks (21) oder Immanuel Quickley (17) am meisten zur Wehr. Dennoch ist New York durch die Pleite schon jetzt eine weitere Saison mit einer negativen Bilanz sicher - zum achten Mal aus den vergangenen neun Jahren.
Milwaukee Bucks (45-27) - Chicago Bulls (42-30) 126:98 (BOXSCORE)
- Es bleibt dabei, für die Bulls gibt es gegen die Top-Teams nichts zu holen. Nach der deutlichen Pleite in Milwaukee stehen sie nun bei einer Bilanz von 0-16 gegen die Top 3 der jeweiligen Conferences. Trotz des Fehlens von Khris Middleton (Handgelenk) hatten die Bucks relativ wenig Probleme.
- Das lag in erster Linie an dem Duo Jrue Holiday und Giannis Antetokounmpo. Ersterer führte die Hausherren in Sachen Scoring an (27 und 7 Assists), Giannis fügte weitere 25 Zähler hinzu (9/12 FG, dazu 17 Rebounds, 5 Assists und 3 Blocks, aber auch 9 Turnover). Brook Lopez kam bei seinem ersten Start nach langer Verletzungspause auf 10 Punkte und 6 Boards.
- Antetokounmpo steuerte 8 Punkte zu einem 13:0-Lauf bei, mit dem Milwaukee das erste Viertel beendete. Anschließend bauten die Gastgeber den Vorsprung relativ schnell auf 26 Punkte aus, auch weil die gute Defense Zach LaVine und DeMar DeRozan (zusammen 6/20 FG in Halbzeit eins) sehr gut im Griff hatte. Chicago kam kaum in die Zone und musste sich zu sehr auf Jumper verlassen, die aber nur selten fielen - außer bei Nikola Vucevic, der einen guten Tag erwischte (22, 4/5 Dreier).
- LaVine kam erst gegen Ende der ersten Halbzeit in Fahrt, die Bulls versuchten es erst mit einem 10:0-Run und dann mit einem 7:2-Start in das dritte Viertel nochmal spannend zu machen. Näher als bis auf 10 Zähler kamen sie aber nicht heran. Holiday und Giannis nahmen erneut das Heft in die Hand und brachten die Bucks wieder komfortabel auf Abstand. LaVine und DeRozan beendeten die Partie jeweils mit 21 Punkten, LaVine verteilte zusätzlich 7 Vorlagen. Die Bulls haben damit 15 der vergangenen 16 Duelle mit Milwaukee verloren.
Denver Nuggets (43-30) - L.A. Clippers (36-38) 127:115 (BOXSCORE)
- Ein später Dreierregen, die Brillanz von Nikola Jokic und tatsächlich auch dessen Defense haben den Nuggets den Sieg gegen die Clippers beschert. Der amtierende MVP füllte den Statistikbogen mit 30 Punkten, 14 Rebounds, 6 Assists, 2 Steals sowie 3 Blocks und verhinderte letztlich ein spätes Comeback der Clippers - auch dank der guten Unterstützung der Teamkollegen.
- Denver verwaltete ab dem zweiten Viertel über weite Strecken der Partie einen zweistelligen Vorsprung, doch die Clippers-Bank um Isaiah Hartenstein machte es in der Schlussphase nochmal spannend. L.A. hatte sich bis auf -2 herangekämpft, bevor Monte Morris, Jeff Green und Will Barton vier Dreier in den letzten vier Minuten durch die Reuse schweißten, Jokic einen Block gegen Reggie Jackson rausholte und Aaron Gordon mit einem krachenden Putback-Dunk aushalf.
- So wuchs der Vorsprung relativ schnell wieder an, Greens letzter Triple war 43 Sekunden vor dem finalen Buzzer letztlich auch der Dagger. Er sammelte 16 Punkte, genau wie Gordon (dazu 7 Rebounds und 6 Assists) oder Bones Hyland (4/6 Dreier von der Bank). Morris kam als einer von sieben Nuggets-Akteuren in Double-Digits noch auf 15 Zähler und 5 Assists. Jokic begeisterte fast schon wie gewohnt mit einigen Zuckerpässen.
- Auf der Gegenseite machte Hartenstein ein starkes Spiel, der Center kam auf 14 Punkte, 5 Assists und jeweils 2 Rebounds, Steals und Blocks. Er durfte insgesamt 24 Minuten ran und spielte das komplette vierte Viertel durch. Ohnehin vertraute Coach Ty Lue gegen Ende der Partie fast nur noch auf seine Reservisten um Hartenstein, Terance Mann (24) und Robert Covington (14). Von den Startern erwischten dagegen Marcus Morris (14, 6/16 FG) oder Reggie Jackson (14, 6/18 FG) jeweils keinen effizienten Abend.