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WWE @ Spox


Gründer: Biedel | Mitglieder: 355 | Beiträge: 118
25.02.2011 um 18:13 Uhr
Geschrieben von Schlauchy
Wrestling für Anfänger Part II
Wieso bluten Wrestler dann ab und zu während eines Kampfes?
Unglücke kommen immer wieder vor, gebrochene Nasen oder Fleischwunden, das ist das Berufsrisiko, aber die Ausnahme. Meistens ist das Blut geplant und soll das Match dramatischer erscheinen lassen. Der üblichste Weg zu bluten ist es die, in seiner Kleidung oder in der Ringecke versteckte Rasierklinge heimlich nach einer harten Aktion auszupacken und sich über die Stirn zu ziehen. Somit entrinnt das Blut aus der Wunde, nun wird dies noch ein wenig verwischt und schon sieht es sehr dramatisch aus.
Mindestens ebenso wichtig wie das Austeilen ist das möglichst realistische Einstecken (Selling) in einem Kampf. Wie man sieht ist jede Aktion wie ein Tanz, spielt der Gegenpart nicht mit, kann daraus kein gutes Match werden.
Zu guter Letzt muss das Match auch noch beendet werden, dafür gibt es in normalen Matches mehrere Wege.
Pinfall: Einer liegt mit beiden Schulten auf dem Ringboden während sein Gegner auf ihm liegt, zählt der Referee bis 3 steht der Sieger fest
Submission: Sagt man die Worte "I Quit" oder klatscht mehrmals auf den Boden während man in einem Aufgabegriff gefangen halten wird erklingt die Glocke und der Sieger steht fest
Via Disqualification: Benutzt ein Kontrahent einen illegalen Angriff, benutzt er einen Gegenstand oder greift ein 3ter ein, ist das Match entschieden (wenn der Referee es gesehen hat!).
Count Out: Verlässt ein Wrestler den Ring, muss dieser wieder drinnen sein bis der Unparteische bis 10 gezählt hat, tut er dies nicht gewinnt sein Gegner.

Um sich im modernen Wrestling zurechtzufinden ist es von Nöten einige Begriffe zu kennen, die normalerweise nicht im Wortschatz eines in Deutschland Wohnenden auftauchen.

Hier einmal die wichtigsten Ausdrücke:
Fehde: Ist eine Auseinandersetzung zwischen meistens zwei Wrestlern (es können aber auch andere Konstellationen wie z.B. Gruppierung gegen Gruppierung sein) die sich über einen längeren Zeitraum miteinander anlegen. Teil von Fehden sind normalerweise Matches, Attacken, Interviews oder Wortgefechte der Beteiligten.
Angle: Ist ein Segment welches Teil der ganzen Show ist, meistens ist es ein Interview oder ein Aufeinandertreffen zwei laut Story rivalisierender Wrestler.
Work: Ist eine simulierte Verletzung. Dies wird meistens verwendet wenn kleinere Blessuren im richtigen Leben auskuriert werden müssen, ohne die Storyline zu stoppen. Außerdem kann durch solche Aktionen gegen einen Face ein Heel viel Heat ziehen und in seiner Karriereleiter nach oben steigen (gepusht werden).
Face: Wird in den Storys als "Guter" eingesetzt, sollte dadurch zum Publikumsliebling werden und Applaus (Pops) erhalten.
Heel: Ist das Pendant zum Face, versucht durch seine Persönlichkeit und sein Kampfverhalten vom Publikum mit Buhrufen (Heat) versorgt zu werden.
Tweener: Vereint Züge von Heels und Faces und fehdet auch gegen beide Seiten. Diese Art gibt es im Wrestling nicht sonderlich oft.
Turn: Ist ein Wechsel vom Face zum Heel oder andersrum.
Gimmick: ist die Persönlichkeit die ein Wrestler vor der Kamera zeigt, dieses grenzt ihn von seinem richtigen Leben ab. Ein Gimmick bleibt für einen unbestimmten Zeitpunkt bei einem Wrestler, das berühmteste Gimmick ist wohl dass von "The Undertaker".
Selling: Ist die Reaktion auf die Attacke eines Gegners. Ist also genauso wichtig wie die Attacken selber, Übertreibt man das Selling so nennt man dies Over-Selling.
Bump: Ist das gelernte Fallen, welches jeder Wrestler beherrschen muss. Es sollte realistisch aussehen und vor Verletzungen schützen. Als Bump wird nicht nur ein Fallen aus einer großen Höhe bezeichnet, sondern auch ein normales Umfallen durch einen Schlag des Gegners.
Botch: Eine missglückte Aktion, die dadurch ein stark erhöhtes Verletzungsrisiko mit sich zieht.
Booker: Sind Personen die dafür bezahlt werden sich Storylines auszudenken. Als Teil von diesem setzten Sie diese Matches auch an. Meistens müssen die Ideen der Booker noch vom Chairman der Promotion abgesegnet werden.
Jobber: Ein Wrestler der dazu verwendet wird seine Gegner zu fördern (over zu bringen) und dadurch die meisten Matches verliert.
Roster: Der Kader einer Wrestlingpromotion
Mark: Sind meist Kinder, die Wrestling für echt halten. Für Sie ist es wichtig dass ihr Held gewinnt und die Story für sich entscheidet. Die Matchqualität ist für diese Gruppe nicht wichtig. Viele Erwachsene Wrestling Fans sagen dass die Mark-Zeit die schönste Zeit für einen Wrestling Fan ist.
Leute die wissen wie Wrestling wirklich funktioniert und auf andere Aspekte schauen nennt man Smart Marks.

Zum Ende möchte ich noch kurz die Begriffe Houseshow, PPV und Weekly-Show unterscheiden.
Eine Houseshow wird weder im TV ausgestrahlt noch als DVD veröffentlicht, sie ist also nur für die Zuschauer der Veranstaltung ersichtlich.
Weekly-Shows. Werden in den USA im frei empfangbaren TV, wie der Name schon aussagt einmal wöchentlich, ausgestrahlt und beinhaltet im Gegensatz zu Houseshows Weiterführungen von Storylines. Eine Weekly ist dafür da möglichst hohe Einschaltquoten zu erhalten und den nächsten PPV zu bewerben.
Ein PPV findet ca. einmal im Monat statt und ist nur über einen Extrakauf im Pay-TV für die Fernsehzuschauer sichtbar. Hier gipfeln Storys meistens. Der größte Wrestling PPV ist Wrestlemania, welcher einmal im Jahr stattfindet und zurzeit vor der Tür steht.

Ich hoffe diese Kolumne hat das Wrestling für einige besser verständlich gemacht und einige Sachen aufgedeckt die vorher vielleicht unklar waren.
Bei einigen ist hoffentlich auch das Verständnis für solche gewachsen, die sich diese Art der Unterhaltung auch als Erwachsener anschauen und dabei mit fiebern können.
Aufrufe: 6493 | Kommentare: 14 | Bewertungen: 16 | Erstellt:25.02.2011
ø 9.8
KOMMENTARE
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fratch
28.02.2011 | 14:00 Uhr
4
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fratch : bladejobs
28.02.2011 | 14:00 Uhr
-1
fratch : bladejobs
Dann musst du nochmal genau hinschauen ...hier zwei Beispiele für eine durch selbst zugefügte Schnitte vernarbte Stirn:

http://www.otherarena.com/art/head/dustyrho.jpg

http://www.mugshots.com/IMAGES/Mugshot__flair%20ric.jpg

Die auch vielleicht bekanntesten Vertreter Dusty Rhodes und Ric Flair.

Zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass es aber auch andere Methoden gibt, um den Eindruck einer blutigen Schlacht zu erwecken:

Zum einen werden manchmal auch kleine Päckchen mit künstlichem Blut eingesetzt und zum anderen gibt (gab?) es auch die Methode eine wirkliche Platzwunde durch vermehrte und härtere Schläge teils mit einem Gegenstand zu provozieren.

Zum Thema Sport noch: Natürlich ist es kein wirklicher Sport im eigentlichsten Sinne, da über Sieg und Niederlage nicht im Ring zu dem Zeitpunkt des Matches entschieden wird. Dennoch gibt es natürlich Facetten von Sport: neben der Fitness und Athletik entscheidet natürlich auch sehr wohl die Qualität eines Wrestlers im Ring mit über Erfolg und Misserfolg im Business. Halt nur nicht im offensichtlichen Moment des Kampfes, sondern durch die allgemeinen wrestlerischen Fähigkeiten, die Professionalität Backstage und im Rampenlicht und die Fähigkeit das "Handwerk" Wrestling bestmöglich zu verkaufen.

Daneben gibt es aber auch Faktoren, die nun wirklich nichts mit Sport zu tun haben und ehr an Hollywood erinnern: Aussehen, schauspielerisches Talent, Arschkriecherei bei Vorgesetzten, Vermarktungsmöglichkeiten bei verschiedenen Zielgruppen etc. etc.

Der Begriff Sports Entertainment kommt nunmal auch nicht von ungefähr.
Einen Smart Mark (der diesen "Sport" sehr wohl einzuschätzen weiß)als primitiv für sein Hobby zu bezeichnen ist auf jeden Fall lächerlich, wenn man an andere Unterhaltungsformen wie Casting-, Gerichts,- Reality- und Dschungelshows denkt.

Jedem das seine.
4
smallchiller
28.02.2011 | 13:28 Uhr
1
-1
smallchiller : Bitte was?
28.02.2011 | 13:28 Uhr
-1
smallchiller : Bitte was?
"Der üblichste Weg zu bluten ist es die, in seiner Kleidung oder in der Ringecke versteckte Rasierklinge heimlich nach einer harten Aktion auszupacken und sich über die Stirn zu ziehen."

Also ich hab noch nie nen Wrestler mit ner vernerbten Stirn gesehen...
1
Rodnox
25.02.2011 | 19:49 Uhr
3
-1
Rodnox : 
25.02.2011 | 19:49 Uhr
-1
Rodnox : 
Wrestling ist und bleibt was es immer war: Show und Entertainment.

Ich vergleiche es gern mit einer Mischung aus Oper und den Gladiatorenkämpfen aus dem alten Rom.

Es stimmt genauso, dass es sich um eintrainierte Moves und Griffe handelt, die selbstverständlich keinen verletzen soll, wie es auch stimmt, dass die Moves schmerzhaft sind und tatsächliche viele echte Schläge dabei sind.

Einen Schlag mit einem "Steelchair" kann man nicht gefühllos machen, nur kann man dafür sorgen, dass dieser eben nur aus Aluminium besteht und nicht wie der Name vermuten lässt, Stahl. Aber auch ein Aluminiumstuhl Schlag kann weh tun. Die Jungs wissen natürlich, dass sie nur mit der flachen Fläche zuschlagen können und nicht mit dem Rahmen. Auch wissen sie, dass sie diese Fläche nur auf eine ebenso grosse Körperfläche schlagen dürfen. Auf den Rücken oder den Brustkorb. Das fühlt sich dann in etwa so an, wie ein Schlag mit der Flachen Hand auf vollem Schwung.

Das klatscht schön und tut selbstverständlich auch gut weh. Ich habe Wrestler gesehen, die mit Rücken voller roter Schlagabdrücke verlassen haben. Das kann man nicht faken.

Alles in allem halte ich es aber für übertrieben, Wrestling als Sport anzuerkennen. Es fehlt eben der faire Wettbewerb.

Was jetzt nicht heisst, dass man sich nicht nach obenkämpfen kann. Aber ausschlaggebend hier ist, wer sich am besten im RIng verkaufen kann. Ein Rocky war da phantastisch. Dem hat man jede Bewegung geglaubt. Einfach sehr gut gespielt.

Aber man muss sich auch einige Niederlagen gönnen. Ein Grund warum Cena mMn nie ein vollwertiger Rocky ersatz sein kann. Der gewinnt einfach zu oft und unsinnig.

Einer der besten Ringathleten, der leider komplett von der Bildfläche verschwunden ist, ist Brian Kendrick. Der hatte energie, Style und konnte mit dem Publikum spielen. Aber leider entscheiden bei der WWE manchmal sehr unglückliche Menschen, wer es schaffen darf und wer nicht.
3
Jasper32
25.02.2011 | 18:24 Uhr
4
0
Jasper32 : 
25.02.2011 | 18:24 Uhr
0
Jasper32 : 
Starker Blog, nur für mich nicht überzeugend. Ich habe jetzt keine intensive Beziehung zu Wrestling, da ich mich nie dafür begeistern konnte. Nur finde ich immer noch, dass Wrestling kein Sort ist, mangels Wettbewerb. Die Leistungen, die die Wrestler erbringen sind enorm. Das hast du gut aufgeführt, da sollte man auch Respekt vor haben. Doch warum reagierst du dann so allergisch auf dieses Statement, dass es kein Sport sei, wenn du es selber als Entertainment definierst? Wäre für mich keine Herabstufung. Mit diesem Vorwurf müssen Wrestler und Fans nunmal leben.
4
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