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VfB-Fans der Zukunft


Gründer: Cicak | Mitglieder: 277 | Beiträge: 171
19.09.2010 um 16:46 Uhr
Geschrieben von Donald
Wie im Rausch
Rauschendes Fußballfest
Nach drei Spielen stand man da, wo niemand stehen möchte. Nämlich ganz unten in der Tabelle. Drei Spiele, die den VfB-Fans nicht schmeckten und auch die Ansprüche des Klubs, zumindest um die internationalen Plätze mitzuspielen, nicht genügten. Das 3:0 unter der Woche gegen die Young Boys aus Bern war ein erster Schritt zurück zur normalen Form, das 7:0 gegen die überforderten Gladbacher war die passende Antwort auf die schwachen Auftritte in den ersten drei Spielen. Man spielte sich in einen Rausch und machte aus einem ganz normalen Bundesligaspiel ein wahres Fußballfest. Sieben Tore im eigenen Rund gab es schon seit Jahren nicht mehr, doch nun in Euphorie verfallen, wäre ein großer Fehler. Die Borussia aus Gladbach präsentierte sich wie ein Hühnerhaufen, die Offensive fand gar nicht statt, die Defensive leistete den VfB-Profis über das ganze Spiel hinweg Geleitschutz.

Trendwende oder Strohfeuer
Der Negativtrend ist durch den Kantersieg erst einmal gestoppt, nun gilt es sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen, sondern nachzulegen. Was ist der Sieg gegen Gladbach wert, wenn man in den kommenden Spielen wieder dem alten Muster verfällt? Mit zwei Siegen gegen Nürnberg und Leverkusen stünde man mit 9 Punkte aus 3 Spielen recht ordentlich da. Deshalb gilt das Augenmerk nicht mehr auf die Vergangenheit (Gladbach), sondern auf die Zukunft zu legen. Die beiden nächsten Spiele sind Richtungsweiser, wo der Weg in nächster Zeit hinführen wird. Holt man 6 Punkte, ist man in der oberen Tabellenhälfte mit dabei; verliert man beide Spiele, war der rauschende Sieg gegen Gladbach nur ein Strohfreuer.

Ausgezeichnetes Comeback des Kapitäns
Genug in die Zukunft geblickt, bei einer Nachbetrachtung soll man das Spiel Revue passieren lassen und dem werde ich mich nun auch widmen. Vergleicht man die ersten BL-Spiele mit dem Spiel gegen Gladbach, war das eine Steigerung um 1000%. Zum ersten Mal in dieser noch kurzen Bundesligasaison hatte man den Eindruck, dass auf dem Feld eine wirkliche Mannschaft steht, die für einander und miteinander arbeitet. Sowohl in der Abwehr als auch im Mittelfeld stimmte die Abstimmung zwischen den einzeln Spielern, was in den ersten Spielen das große Manko war. Dass die Abwehr gegen Gladbach deutlich stabiler war als in den vorherigen Spielen, lag vor allem an einem Mann. Lange musste man auf das Comeback unseres Capitano warten, am Samstag war es dann endlich soweit. Mit einer ausgezeichneten Leistung und mit einem Tor meldete sich Abwehrchef Mathieu Delpierre eindrucksvoll zurück. Niedermeier wirkte neben ihm deutlich sicherer, was aber auch auf die schwache Offensive der Gladbacher zurückzuführen ist. Wenn Tasci sich von seinen Adduktorenproblemen erholt hat, kann man sich auf das eingespielte Duo Delpierre/Tasci freuen, das der Abwehr Stabilität verleihen wird. Ich möchte hier keinesfalls die Leistung von Niedermeier herunter spielen, doch sobald Tasci zurückkommt, wird der gestrige Torschütze seinen Platz räumen müssen. Grund dafür sind seine schwachen Auftritte in den ersten BL-Spielen, wo er mit Boulahrouz für den ein oder anderen Schreck gesorgt hatte.

Perfektes Zusammenspiel auf den Außenbahnen
Sehr erfreulich beim Spiel gegen die Gladbacher war vor allem das gut abgestimmte Zusammenspiel zwischen Außenverteidiger und den Außenbahnspielern im Mittelfeld. Auf der rechten Seite machten der umtriebige Camoranesi und Christian Träsch, der Filip Daems und Juan Arango mit seinen Flankenläufen permanent in der Defensive hielt. Was mich noch mehr überraschte, war die linke Seite des VfB. Arthur Boka, am Donnerstag noch ausbaufähig, verstand sich mit Jungspund Daniel Didavi prächtig. Der 20-jährige hat einen ausgezeichneten linken Fuß und spielte mit dem armen Levels Katz und Maus. Didavi könnte der gesuchte Außenbahnspieler sein, der mit seiner Technik und seinen Flanken die Stürmer mit Bällen füttern soll.In den bisherigen Spielern überzeugte mich Didavi von seinen Fähigkeiten und so kann man nur hoffen, dass Gross auch in Zukunft auf das Eigenwächs, das schon lange Jahre beim VfB spielt, setzt.

Neustart für Pogrebnyak?
Ebenfalls positiv zu bewerten ist die bessere Abstimmung von der Doppelsechs Kuzmanovic/Gentner. Während sich Gentner sich um die defensiven Aufgaben kümmerte und dabei solide agierte, zog Kuzmanovic im Mittelfeld die Fäden und war für etliche schöne Aktionen der Ausgangspunkt. Er krönte seine Leistung mit seinem frechen Freistoß ins untere Eck. Mann des Tages war er aber trotzdem ein anderer. Mit 3 Treffern sorgte der Russe Pavel Pogrebnyak für eine faustdicke Überraschung. Hatte er sich in der abgelaufenen Saison oft als Chancentod erwiesen, machte er am Samstag das, was ein Stürmer machen soll. Tore erzielen. Einige werden nun den Einwand bringen, dass allesamt doch nur Abstauber waren. Ein Tor muss nicht immer aus 22 Meter perfekt in den Winkel geschnibbelt sein, Abstaubertore sind genauso wertvoll. Die drei Tore gegen Gladbacher könnten der Startschuss für den Russen in bessere Zeiten beim VfB sein. So einen Pogrebnyak möchte man in Zukunft gerne öfters sehen.

Verhältnis zwischen Mannschaft und Team stimmt
Das größte Lob geht aber von meiner Seite an die Fans des VfB, die das Team von Beginn an trotz des schlechten Saisonstars lautstark unterstützen und einen kleinen Anteil am hohen Sieg haben. Das Spiel zeigte, dass trotz der schwachen Leistungen das Verhältnis von Fans und Mannschaft nicht zerrüttet ist, was eine sehr erfreuliche Erkenntnis des Spiels ist. Fantechnisch hat der VfB Stuttgart auf jeden Fall nichts im unteren Tabellendrittel zu suchen.

Starke Leistung, schwacher Gegner
Insgesamt gesehen eine starke (wenn auch ein wenig überraschende) Leistung und ein hoch verdienter Sieg, der auch bitter nötig war. Allerdings sollte man trotz der vielen positiven Erkenntnisse das Spiel nicht überbewerten, die Gladbacher waren über die komplette Spielzeit ein höchstens zweitklassiger Gegner, der dem VfB rein gar nichts entgegen zu setzen hatte. In der Defensive unorganisiert und diffuss, von der Offensive war über das ganze Spiel wenig bis gar nichts zu sehen. Nach der Klatsche in Frankfurt nun schon das zweite Spiel, wo man sich vollkommen indisponiert zeigte. Nach dem überraschenden Sieg gegen Leverkusen erntete man Lob en masse, nun muss man nach diesen zwei Spielen ernsthaft an der Bundesligatauglichkeit von Gladbach zweifeln. Den Kader dafür haben sie auf alle Fälle, doch in den nächsten Wochen muss sich bei den Jungs von Frontzeck einiges ändern, um nicht in den Abstiegsstrudel zu geraten.
Aufrufe: 3979 | Kommentare: 13 | Bewertungen: 21 | Erstellt:19.09.2010
ø 8.4
wie  |im  |Rausch  |
KOMMENTARE
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akarl
20.09.2010 | 19:08 Uhr
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akarl : 
20.09.2010 | 19:08 Uhr
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akarl : 
Guter Blog: Dafür von mir 10 points
Bin sehr gespannt wie es am Mittwoch gegen Nürnberg weitergeht, sollte man dort auch erfolgreich sein, ist der Aufwärtstrend nicht zu übersehen
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Donald
20.09.2010 | 14:01 Uhr
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Donald : 
20.09.2010 | 14:01 Uhr
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Donald : 
@all

Vielen Dank für euer positives Feedback und eure Bewertungen.

@centercourt89

Ich befürchte leider auch, dass Niedermeier die nächsten Spiele erst einmal neben Delpierre spielen wird. Mir wäre das Duo Tasci/Delpierre deutlich lieber. Tasci in Form ist deutlich stärker als ein Niedermeier. Ob Gross das so sieht, ist aber eine andere Frage. Tasci und Gross scheint nicht wirklich zu passen!

Zu deinen Ausführungen zu den Außenbahnen und PaPo gibt es nichts hinzufügen
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Bailey
MODERATOR
20.09.2010 | 11:04 Uhr
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Bailey : 
20.09.2010 | 11:04 Uhr
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Bailey : 
Pascha hat am Samstag einfach die Qualitäten eines echten Torjägers gezeigt. Immer geahnt, wo der Ball hinkommt und auch im Gewühl und mit dem Rücken zum Tor immer gewusst, wo selbiges steht.
Grade das 3:0, wenn auch ein Kullerball, so muss man sich erstmal um 2 Gegenspieler rumdrehen und dem Ball dan noch die richtige Richtung geben.
Hat mich riesig für ihn gefreut, scheint so, als sei er endlich bei uns angekommen.
Und was der Junge in den letzten Spielen gelaufen ist geht ja auf keine Kuhhaut!

Alles in allem war das nahe am perfekten Spiel. Gladbach hatte weder Mittel noch Möglichkeiten und irgendwann auch nicht mehr den Willen, da entgegenzuhalten.

Camoranesi hat mir auch echt gut gefallen, der wird noch ein wichtiger Baustein im Team.

So kanns weiter gehen
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centercourt89
20.09.2010 | 10:56 Uhr
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20.09.2010 | 10:56 Uhr
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Zum Thema Abstauber und Pogrebnyak:
Beim ersten Tor profitiert er noch davon das Brouwers lieber die Hand hebt um Abseits zu reklamieren anstatt einen Versuch zu unternehmen den Ball zu klären.
Beim zweiten Tor ist das aber herausragend wie gedankenschnell er reagiert er war sicherlich nicht der Spieler der am nächsten am Ball war...
Beim dritten Treffer spekuliert er wie es ein Stürmer machen muss auf den Abpraller, auf diese Idee kommen Dante und Co garnicht...

Das ist weder Zufall noch Glück dass ihm diese Bälle auf den Fuß fallen...
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centercourt89
20.09.2010 | 10:51 Uhr
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20.09.2010 | 10:51 Uhr
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Gute Analyse.
Es gibt ein paar Punkte die ich sehr spannend finde:
1.) Die IV
Es würde mich überhaupt nicht wundern wenn Niedermeier weiterhin mit Delpierre spielt weil a) Gross eh nur sehr wenig wechselt, nach einem Sieg schon garnicht und b) sein Verhältnis zu Tasci ja angespannt zu sein scheint...
Mir wäre Delpierre/Tasci deutlich lieber aber überraschen würde mich Delpierre Niedermeier nicht.

2.) Die Außenbahnen
Das hat einfach herausragend funktioniert am Samstag, Camoranesi bringt unheimlich viel Struktur ins Spiel und schlägt fantastische Ecken. Wie viele missratene Hitzlsperger-, Kuzmanovic-, Gebhart-Ecken mussten wir uns anschauen...
Didavi zeigt genau das was ich mir von ihm erwartet habe und ist einmal mehr der Beweis das wir am besten auf die eigene Jugend setzen. Sein linker Fuß gehört versichert.

3.) Pawel Pogrebnyak
Er war nichtnur wegen seinen drei Toren überragend. In dieser Verfassung ist er ein unglaublich unangenehmer Gegenspieler, er ist eine solche Kante, gewinnt jedes Kopfballduell, schirmt jeden Ball perfekt ab...von seinem Stürmertyp her der perfekte Nebenmann für Cacau.
Vielleicht ist es wirklich der entscheidende Punkt das er vor dieser Saison endlich mal eine Vorbereitung absolvieren konnte und nichtmehr völlig überspielt ist.
Gross hat gestern bei SiD gesagt er hat mit ihm 20 BL-Tore für diese Saison abgemacht und Pogrebnyak hat das unterschrieben...

Gegen Nürnberg und Leverkusen müssen wir unbedingt nachlegen, sonst war das nur ein wenn auch beeindruckendes Strohfeuer!
10 Punkte.
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DerBuechsenwurf
20.09.2010 | 10:34 Uhr
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20.09.2010 | 10:34 Uhr
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Ihr solltet diesen Moment des absoluten Sieges genießen. Es gibt nicht den geringsten Anlass, Pogrebnyak zu kritisieren. Ich spreche wohlgemerkt nur über das letzte Spiel. Über Eure vorherigen Spiele vermag ich nicht zu urteilen.
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Donald
19.09.2010 | 18:28 Uhr
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Donald : epi
19.09.2010 | 18:28 Uhr
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Donald : epi
Wenn man sich hier so bei SPOX umgeschaut hat, konnte man doch so einige Stimmen einfangen, die behauptet haben, dass Pogrebnyak diese Bälle gar nicht vorbei schießen hätte können. "Pogrebnyak mit 3 Abstaubern, die jeder gemacht hätte." usw. Dass das nicht die Meinung aller ist, istklar. Jeder aktive Fußballspieler weiß wie schwer ist, genau dort zu stehen, wo der Ball hinkommt. Deshalb zolle ich PaPo großen Respekt für die drei Tore und seine gute Leistung am gestrigen Nachmittag. Trotz seiner Schwächephasen blieb er für mich der passende Partner für Cacau
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Donald
19.09.2010 | 18:22 Uhr
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Donald : 
19.09.2010 | 18:22 Uhr
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Donald : 
So ein klarer Sieg gibt natürlich eine Menge Selbstvertrauen, aber abheben sollten die Jungs nicht, sonst könnte es schon am Mittwoch ein böses Erwachen geben. Doch vertraue ich Gross, dass er die Jungs auf den Boden der Tatsachen zurückholt und dass man wie du gesagt hast mit dem gewonnen Selbstvertrauen am Mittwoch den nächsten Dreier einfährt.
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epidemka
19.09.2010 | 18:22 Uhr
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epidemka : 
19.09.2010 | 18:22 Uhr
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epidemka : 
Wer sagt, dass Pogrebs Tore allesamt nur Abstauber waren? Pascha ist zwar ein Baum, aber wenigstens weiß der Baum, wo er rumstehen soll.
Ich mag ja Stuttgart, auch ohne Pascha. Deshalb freut es mich. Und hoffentlich ist es tatsächlich die Initialzündung.
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jasi2106
19.09.2010 | 18:18 Uhr
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jasi2106 : 
19.09.2010 | 18:18 Uhr
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jasi2106 : 
Zu überbewerten sollte man das Ergebnis nicht, doch man konnte dadurch weiteres Selbstbewusstsein sammeln. Die beiden letzten Siege waren sehr wichtig und man sollte versuchen das mitzunehmen um die nächsten Spiele ebenfalls erfolgreich zu bestreiten.

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