Rückblick

Der VfL Osnabrück stieg in der Saison 2010/11 als 16. der 2.Bundesliga ab, da die lila-weißen in der Relegation Dynamo Dresden nach einem 1:1 im Hinspiel in der heimischen Osnatel-Arena nach Verlängerung mit 1:3 unterlagen. Trainer war damals Heiko Flottmann, der aktuell die zweite Mannschaft des Vereins betreut.
So musste der VfL in der Saison 2011/12 in der 3.Liga spielen. Als neuer Trainer wurde Uwe Fuchs verpflichtet, der jedoch am 8.Dezember 2011 schon wieder gehen musste, nachdem er in 19 Spielen nur 5 Siege, bei 10 Unentschieden und 4 Niederlagen erreichte und den Verein mit 25 Punkten auf Rang 12 liegend verließ, wobei der Verein 9 Punkte auf einen Abstiegsplatz Vorsprung besaß und lediglich 4 Punkte hinter dem damaligen 3. 1.FC Saarbrücken lag. Interimsweise übernahm Co-Trainer Alexander Ukrow, der in 2 betreuten Spielen ein Unentschieden und einen Sieg erreichte.
Zum 1.1. 2012 übernahm ein alter Bekannter den Platz auf der Kommandobrücke des Vereins. Claus-Dieter Wollitz, genannt „Pele", der bereits vom 1.7.2004 bis 30.06.2009 das Zepter beim niedersächsischen Verein schwang und zuvor als Spieler des VfL im offensiven Mittelfeld zauberte. Er war zur Saison 2009/10 zu Energie Cottbus gewechselt und kehrte nun heim, nachdem er in Cottbus im Dezember ging.
Auch Wollitz vermochte es nicht, die Aufstiegsambitionen des Vereins sportlich zu erreichen. In der Rückrunde schaffte er in 17 Spielen 8 Siege, 2 Unentschieden und 7 Niederlagen. Wenn man bösartig sein will, könnte man sagen, er hat es der Mannschaft abgewöhnt so viele Unentschieden zu erzielen, wie in der Hinrunde. Am Ende der Saison erreichte der Absteiger Platz 7 mit 55 Punkten aus 38 Spielen und einem Torverhältnis von 46:35. Diese Zahlen verraten bereits, dass der Wurm nicht in der Defensive steckte, denn der Verein hatte die wenigsten Gegentore aller Drittligisten. In der Offensive hingegen erkannte Wollitz die Problematik, sodass zur neuen Saison, die am 21.07.2012 mit einem Heimspiel gegen den Aufsteiger Borussia Dortmund II startet, ein doch recht großer Umbruch vollzogen wurde.

Die Saison 2012/13

Claus-Dieter Wollitz ist niemand, der sich mit einem Mittelfeldplatz in der 3.Liga zufrieden gibt. Die Ambitionen sind ganz klar, lieber früher, als später in die 2.Bundesliga aufzusteigen. Dafür wurde ein gewaltiger Umbruch, teilweise beabsichtigt, teilweise erzwungen, vollzogen. Zu den Abgängen, die dem Verein wohl am Meisten wehtun, gehören Gerrit Wegkamp, der als großes Sturmtalent gehandelt wird, in der Saison 2010/11 in der A-Jugend-Bundesliga Nord/Nordost mit 20 Toren Torschützenkönig geworden ist und auch in der vergangenen Saison in der 3. Liga positive Ansätze zeigte, aber leider nur 4 Tore und 1 Vorlage in 24 Spielen erreichte, sowie Kevin Kampl, der im Mittelfeld mit tollen Pässen als Spielmacher glänzen konnte. Beide versuchen sich nun höherklassig, Kampl beim Zweitligaaufsteiger VfR Aalen, Wegkamp gar in der Bundesliga bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf, wo er einer von bisher 16 Neuzugängen ist.

Transfers

Neben den bereits erwähnten Abgängen der beiden Talente gab es folgende Transfers zu verbuchen:

Zugänge
David Pisot (25, IV, FC Ingolstadt)
Alexander Krük (25,LV, Arminia Bielefeld)
Gaetano Manno (29, OM/ST, RW Erfurt)
Timo Staffeldt (28, DM, Karlsruher SC)
Marcus Piossek (22, OM, Karlsruher SC)
Simon Zoller (21, MS, Karlsruher SC)
Paul Thomik (27, RV/RM, Gornik Zabrze)
Yannic Thiel (22, ZM, SpVgg Unterhaching)
Nico Neidhart (17, MF, eigene Jugend)
Björn Bussmann (21, TW, SSV Jahn Regensburg)
Daniel Nagy (21, OM, Hamburger SV II)
Malte Nieweler (18, MS, eigene Jugend)
Julian Wolf (20, DM, VfL Osnabrück II)

Abgänge
Rouwen Hennings (24, MS, Karlsruher SC)
Jan Mauersberger (27, IV, Karlsruher SC)
Robin Twyrdy (21, IV, SV Meppen)
Elias Kachunga (20, MS, Hertha BSC Berlin; war von Borussia M’Gladbach ausgeliehen)
Kevin Kampl (21, ZM/OM, VfR Aalen)
Stephan Salger (22, LV, Arminia Bielefeld)
Michael Gardawski (21, RM, Viktoria Köln)
Jarno Peters (19, TW, FC Schalke 04 II)
Gerrit Wegkamp (19, MS, Fortuna Düsseldorf)
Paddy John (22, ST, unbekannt)
Ismail Budak (20, OM, unbekannt)

Voraussichtliche Aufstellung

Unter den Neuzugängen sind einige vielversprechende Talente, darunter Daniel Nagy vom Hamburger SV, der sich dort jedoch lediglich in der viertklassigen Regionalliga beweisen durfte und nun eine Klasse höher versucht sein Können zu zeigen. Er wird voraussichtlich in der Startformation am ersten Spieltag gegen Borussia Dortmund II im zentralen offensiven Mittelfeld auflaufen. Simon Zoller und Marcus Piossek, der beim BVB ausgebildet wurde, kommen von Absteiger KSC, wo sie sich in der 2.Bundesliga nicht durchsetzen konnten. Sie sollen nun die Offensive des VfL beleben und können ihrem ehemaligen Verein bereits am 4.Spieltag in Karlsruhe zeigen, dass es ein Fehler war, sich von ihnen zu trennen. Piossek spielt im rechten offensiven Mittelfeld, Zoller ist Mittelstürmer. Neben diesen beiden kam auch Timo Staffeldt vom KSC, wo er im defensiven Mittelfeld stets eine verlässliche Rolle spielte. Im Gegenzug wechselten Rouwen Hennings und Jan Mauersberger nach Karlsruhe.
David Pisot galt einst beim VfB Stuttgart als kommender Innenverteidiger der 1.Mannschaft, konnte sich in seinem bisher einzigen Bundesligaspiel jedoch (auch wegen der Konkurrenz)nicht für höhere Aufgaben empfehlen und wurde zwischenzeitlich für ein halbes Jahr nach Paderborn verliehen (1.Januar-30.Juni 2008) und schließlich 2009 nach Ingolstadt abgegeben. Er kann immerhin auf die Erfahrung von 40 Zweitligapartien und 62 Drittligapartien verweisen und ist mittlerweile 25 und als Partner des Tschechen Martin Hudec in der zentralen Abwehr vorgesehen.
Ebenfalls gespannt sein darf man bei den lila-weißen auf die Rückkehrer von Gaetano Manno und Paul Thomik, die von 2007-2009 bereits gemeinsam beim VfL spielten. Paul Thomik kommt auf Leihbasis für ein Jahr vom polnischen Verein Gornik Zabrze und wird voraussichtlich zunächst als rechter Verteidiger eingesetzt, Gaetano Manno wird auf den offensiven Flügeln wirbeln.
Bei den Abgängen könnte neben den bereits erwähnten Wegkamp und Kampl auch der Abgang des besten Torschützen Elias Kachunga schmerzen, dem in der vergangenen Saison in 15 Spielen (er kam zur Rückrunde auf Leihbasis von Borussia Mönchengladbach) 8 Tore gelangen. Er wird nun in die 2.Bundesliga zu Hertha BSC ausgeliehen, wo er in den Testspielen bereits mit weiteren Toren auf sich aufmerksam machen konnte.
Insgesamt wird in der voraussichtlichen Mannschaft für den 1. Spieltag, die der VfL im letzten Test gegen den VfL Bochum (3:1) nicht mehr viel von der Mannschaft der vergangenen Saison zu sehen sein.

Teil 2